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Milben beim Pferd: Erkennen, Behandeln und Vorbeugen

von Finia Fischer
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Milben gehören zu den Spinnentieren und gelten als besonders lästige Ektoparasiten der Mensch- und Tierwelt. Sobald sie sich einmal in der Haut eingenistet haben, ist es ausgesprochen schwer, sie wieder loszuwerden. Umso wichtiger ist es, einen Milben beim Pferd rechtzeitig zu erkennen, um effektiv handeln zu können.

Was sind Milben beim Pferd?

Milben sind spinnenartige Ektoparasiten, die so klein sind, dass man sie mit bloßem Auge nicht erkennen kann. Es existieren insgesamt rund 30.000 unterschiedliche Milbenarten. Sie befinden sich naturgemäß eigentlich überall in der Umwelt. Die meisten von ihnen fügen weder Mensch noch Tier Schaden zu. Nur einige wenige zählen zu den regelrechten Plagegeistern, die zu unangenehmen Symptomen führen können und sich häufig nur sehr schwer behandeln lassen. Außerdem sind sie Überträger einiger Infektionskrankheiten, zum Beispiel der Rickettsiose, Anaplasmose oder Ehrlichiose. Allerdings befallen nicht alle Milbenarten jedes Tier gleich gern. Eine sehr bekannte Milbenart ist die Zecke. Sie gehört zu den größten Milben und ist einer der gefürchtetsten Ektoparasiten. 

Was sind Milben beim Pferd?

Milben sind spinnenartige Ektoparasiten, die so klein sind, dass man sie mit bloßem Auge nicht erkennen kann. Es existieren insgesamt rund 30.000 unterschiedliche Milbenarten. Nur wenige zählen zu den regelrechten Plagegeistern, die zu unangenehmen Symptomen führen können und sich häufig nur schwer behandeln lassen. Eine sehr bekannte Milbenart ist die Zecke. Sie gehört zu den größten Milben und ist einer der gefürchtetsten Ektoparasiten.

Milben beim Pferd – Symptome

Die Symptome beim Pferd variieren je nach Milbenart. Man kann also bereits an den ersten Symptomen eine Vermutung anstellen, mit welchen Milben man es zu tun hat.

Wie erkenne ich einen Milbenbefall beim Pferd?

Die Symptome variieren je nach Milbenart. Starker Juckreiz ist das Hauptsymptom für Milbenbefall. Die Pferd sind unruhig, beknabbern die betroffenen Hautareale, scheuern sich an allen erreichbaren Stellen, um den Juckreiz loszuwerden.

Milben beim Pferd – die wichtigsten Arten im Überblick

Nicht alle Milben fühlen sich auf dem Pferd wohl. Insgesamt beschränkt sich eine Infektion mit Milben beim Pferd zumeist auf die folgenden Arten:

  • Grabmilben (Sarcoptes-Milben)
  • Chorioptes-Milben
  • Saugmilben (Psoroptes-Milben)
  • Ohrmilben
  • Herbstgrasmilben

Grabmilben

Bei einem Befall mit Grabmilben – auch bekannt unter Sarcoptes equi – beginnen die Symptome meist im Bereich des Kopfes. Sie bohren sich bis zu 1 cm in die Haut und ernhähren sich dort von Hautzellen und Gewebsflüssigkeit. Durch ihre Grabgänge lösen sie beim Pferd heftigen Juckreiz aus. Mit fortschreitender Sarcoptes-Räude breiten sich nach und nach typische Knötchen und Bläschen über den Hals und die Sattellage aus. Im Verlauf kommt es zu Haarausfall und es bilden sich dicke Krusten oder Borken, die sich weiter über den gesamten Pferdekörper ausdehnen. Lediglich die unteren Gliedmaßen werden bei dem Befall ausgelassen. Ein Befall mit Sarcoptes kann das Pferd massiv schwächen und sogar zum Tode führen.

Chorioptes-Milben

Am häufigsten werden Pferde von der Chorioptes-Milbe befallen. Sie leben auf deren Hautoberfläche und ernähren sich von Hautschuppen und Hautsekreten. Ist ein Pferd erst einmal Wirt für die Chorioptes-Milben, sind sie nur noch schwer zu beseitigen. Das liegt daran, dass bis zu 10 Wochen ohne einen Wirt in der Umgebung überleben können. Insbesondere in den kälteren Jahreszeiten sind diese Milben besonders aufdringlich, da sie sich vor der Kälte in die warme, feuchte Umgebung eines Pferdestalls flüchten. Chorioptes-Milben halten sich vor allem im Bereich der Fesselbeuge und am Röhrbein auf. Man nennt einen Chorioptes-Milbenbefall beim Pferd deshalb auch „Fußräude“. 

Auch Menschen können von Chorioptes befallen werden. Die Erkrankung nennt sich beim Mench „PseudoKrätze“ und löst Juckreiz und Hautentzündungen aus. Meistens verschwinden diese Symptome jedoch nach spätestens 3 Wochen, da Menschen nicht die am besten geeigneten Wirte für die Chorioptes-Milbe sind.

Saugmilben

Die klassische Saugmilbe beim Pferd ist die sogenannte Psoroptes-Milbe, die jedoch nur relativ selten vorkommt. Sie führt zur sogenannten Körperräude. Psoroptes-Milben nutzen ihren Wirt, indem sie auf dessen Haut leben und dort Borken bilden. Die Milben ziehen sich zwischen den Borken zurück und finden ihre Nahrung im Blut und Gewebsflüssigkeit des Pferdes. Damit sie sich ernähren können, stechen die Milben immer tiefere Hautschichten an.

Typischerweise tritt die Körperräude an dicht behaarten Regionen (z.B. Mähne und Schopf) auf. Von dort aus breuten sie sich immer weiter bis zum Sprunggelenk aus. Die rissige Haut begünstigt vor allem bakterielle Sekundärinfektionen, die zu übelriechenden, eitrigen Hautveränderungen führen können. 

Ohrmilben

Ohrmilben beschränken sich vor allem auf die Ohrmuschel und den äußeren Gehörgang. Nur selten breiten sie sich auf andere Kopf- und Körperpartien aus. Charakteristisch für den Befall mit Ohrmilben ist die trockene, schuppige und berührungsempfindliche Haut in der Ohrmuschel. Ein wichtiges Symptom ist das starke Kopfschütteln der Pferde. 

Herbstgrasmilben (Grasmilben)

Herbstgrasmilben sind auch beim Menschen ein häufig auftretender Parasit. Sie greifen ihre Wirte besonders im Spätsommer und Herbst und ernähren sich an dünnhäutigen Körperteilen von Hautzellen. Im Anschluss fallen sie schnell wieder ab. Übrig bleiben kleine, nässende und juckende Wunden, die sich oft ausschließlich auf die Fesselbeuge beschränken, aber auch auf den Nüstern, Schenkelinnenseiten oder am Euter oder Schlauch zu finden sind.

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Was hilft bei einem Milbenbefall beim Pferd?

Zur Vorbeugung von Milben sind Sauberkeit und Hygiene in den Stallungen essentiell. Auch die Pferde sollten regelmäßig gepflegt und geputzt werden. Wichtig ist, dass schnell gehandelt wird, denn Milben vermehren sich rasant. Es gibt dafür verschiedene Medikamente, aber auch Hausmittel, die sich bewährt haben. Wichtig ist zudem, dass der gesamt Pferdebestand mitbehandelt, die Ausrüstung gründlich gereinigt und desinfiziert wird.

pferd milben

Bei Milbenbefall eines Pferdes ist es wichtig, dass schnell gehandelt wird, denn Milben vermehren sich rasant. Wichtig ist zudem, dass der gesamte Pferdebestand mitbehandelt wird.

Milben beim Pferd – Behandlung

Step 1: Ab zum Tierarzt

Sollten beim Pferd Hautveränderungen auffallen, dann gilt es, zu handeln. Die Haut ist ein sehr empfindliches Organ, dessen Funktion unerlässlich für das Wohlbefinden jedes Lebewesens ist. Aus diesem Grund sollte man sich auch am besten als allererstes Rat beim Tierarzt holen; insbesondere, wenn man feststellt, dass sich die Hautveränderungen nicht nur bei einem, sondern gleich bei mehreren Tieren oder sogar Menschen zeigen. Der Tierarzt kann mit seiner Erfahrung und seinen Untersuchungsmethoden schnell eine Aussage treffen, ob und mit welchen Milben man es zu tun hat. Häufig nimmt er dafür Abklatschproben von der Haut oder sogar ein Hautgeschabsel, um auch die tieferen Hautschichten beurteilen zu können.

Step 2: Das richtige Mittel für Milben beim Pferd

Sobald die Diagnose feststellt, kann der Tierarzt die geeignete Therapie gegen Milben verschreiben. Meist besteht diese aus einer Kombination von gründlichem Waschen mit einem passenden Shampoo und aus der Anwendung eines Antiparasitikums. Diese gibt es häufig als Lotion, Salbe oder Spray.

Zusätzlich kann der Tierarzt eine Paste verschreiben, die von Orla verabreicht werden muss und dort gegen Ektoparasiten wirkt. Mittels einer speziellen Impfung kann präventiv gegen Milben vorgegangen werden.

Bei zusätzlichen bakteriellen Infektionen kommen manchmal auch antibiotische Wirkstoffe ergänzend zum Einsatz.

Step 3: Die richtige Reinigung

Ein Pferd, das mit Milben infiziert ist, muss gründlich gewaschen werden. In der Regel muss ein Shampoo gegen Milben mindestens zweimal im Abstand von einigen Tagen angewendet werden, um die Milben in ihren unterschiedlichen Lebenszyklen, die sie durchlaufen, eliminieren zu können. Die Anwendung des Shampoos erfolgt nach Anleitung des Tierarztes. Unbedingt beachtet werden sollte dabei die Einwirkzeit des jeweiligen Präparats.

Step 4: Umgebung säubern, Symptome lindern

Nicht allein die Reinigung des Pferdes genügt, um Milben effektiv zu bekämpfen. Auch die Reinigung und Desinfektion jedes Winkels im Pferdestall ist unerlässlich, um die Infektion in den Griff zu bekommen. Am besten lässt man sich dazu durch den Tierarzt beraten.

Der gravierende Juckreiz und die Verletzungen der Haut sind oftmals hinderlich, dass die Haut des Pferdes adäquat verheilen kann. Aus diesem Grund kann man zusätzlich zur eigentlichen Therapie mit zusätzlichen Mitteln wie Mousse, Salben oder Ölen arbeiten, um die Symptome, die durch die Infektion mit Milben hervorgerufen werden, zu lindern.

Milben beim Pferd – weitere Behandlungsmöglichkeiten

In Ergänzung zur Therapie gibt es weitere Möglichkeiten zur Prophylaxe und Unterstützung nach Infektion. Dazu gehören:

Die Fütterung

Eine bedarfsgerechte, zucker- und eiweißarme Fütterung schützt das Pferd vor das Immunsystem schwächenden Stoffwechselerkrankungen, die Milbeninfektionen begünstigen.
Das Füttern bestimmter Kräuter (z.B. Mariendistel, Löwenzahn oder Birkenblätter) und ätherischer Öle soll dabei helfen, dass Milben sich auf der Pferdehaut nicht mehr wohlfühlen und sie nicht mehr als Wirt nutzen wollen. Dazu kann man sich im Tierhandeln speziell ausgewiesene Nahrungsergänzungsmittel besorgen und sie der täglichen Fütterung beifügen. Die Fütterung von dem Immunsystem unterstützenden Nahrungsergänzungsmitteln mit einem hohen Gehalt an Vitamin A und C kann dem Pferd dabei helfen, eine ausreichend starke Abwehr gegen die Parasiten zu entwickeln.

Homöopathie

Homöpathische Mittel eignen sich besonders zur Linderung von Symptomen. So sind Mittel, die zum Beispiel Aloe Vera, Calendula- oder Propolis-Urtinktur enthalten, bestens geeignet, um den Juckreiz zu vermindern und so weiteren Verletzungen der Haut vorzubeugen.

Hausmittel

Zur Linderung von Symptomen sind der Einsatz von Hausmitteln bei Milben eine beliebte Methode. So kann Kokosöl in Kombination Teebaum- und Neemöl dazu verwendet werden, den Juckreiz auf den entzündeten Hautpartien abzumildern. Die gemeinsame Wirkung ist zugleich antibakteriell und repellent gegen Ektoparasiten, sodass Sekundärinfektionen mit Bakterien vorgebeugt wird. Die Haut wird geschmeidiger und kann besser heilen. Auf die alleinige Anwendung von Teebaum- oder Neemöl sollte jedoch verzichtet werden, da dieses die Haut reizen kann. 

Schwefelblüte hat sich im Kampf gegen Milben als sehr gutes, unterstützendes Mittel bewährt. So kann man sie mit Olivenöl vermengen und gegen den Juckreiz auf die verletzte Haut auftragen, aber zugleich auch bei der Fütterung anwenden, um das Pferd von innen gegen Milben und andere Ektoparasiten zu stärken.

Zinksalbe hilft dabei, die Haut auszutrocknen und macht diese dadurch „unbequem“ für Infektionserreger

Welche Hausmittel gegen Milben beim Pferd?

Einige Beispiele sind Kokosöl in Kombination mit Teebaum- und Neemöl, aber auch Schwefelblüte mit Olivenöl und Zinksalbe haben sich bewährt. Je nach Stärke des Befalls ist eine Behandlung durch den Tierarzt zwingend notwendig und kann nicht mit Hausmitteln ersetzt werden.

Milben beim Pferd – Übertragung

Mensch und Pferd

Die Übertragung von Milben vom Pferd zum Menschen und umgekehrt ist ausgesprochen selten, da sich die Milben auf dem Hautmilieu des jeweils anderen Lebewesens nicht besonders wohlfühlen. Dennoch kann eine Übertragung, vor allem von Psoroptes-Milben, durchaus vorkommen. Insbesondere immunsupprimierte Menschen, z.B. Kinder, kranke oder ältere Menschen, sind gefährdet. Bei einer Milbeninfektion sollten diese möglichst von Stallungen und betroffenen Pferden Fernsehantennen werden.

Tier und Pferd

Auch hier findet eine Übertragung eher selten statt. Jede Milbenart bevorzugt ihren ganz speziellen Wirt. Sofern also andere Pferde in der Nähe sind, wird sich die Milbe eher dorthin weiterverbreiten.

Pferd und Pferd

In Bezug auf andere Pferde sind Milben hochansteckend. Die Übertragung kann sowohl von Pferd zu Pferd stattfinden als auch über die Umwelt, zum Beispiel über ein gemeinsames Sattelzeug. Milben können sehr lange in der Umwelt überleben, bis sie einen passenden Wirt gefunden haben. Es ist also unbedingt notwendig, die Umgebung und sämtliche Gebrauchsgegenstände, die in Kontakt mit einem infizierten Pferd gekommen sind, sorgfältig zu desinfizieren.

Milben beim Pferd – Prophylaxe

Haltung

Zur Vorbeugung von Milben ist die Sauberkeit und Hygiene in Stallungen essentiell. Ställe sollten regelmäßig und gründlich gereinigt werden. Dazu gehören auch Winkel, die man vielleicht ab und an gerne übersieht. Zugige, feuchte Anlagen sollten vermieden werden. 

Die Pferde sollten regelmäßig bewegt werden und viel an die frische Luft gehen können. Das stärkt das Immunsystem und wappnet sie so automatisch gegen Ektoparasiten jeder Art.

Hygiene am Pferd

Auch die Pferde sollten regelmäßig gepflegt und geputzt werden. Insbesondere Pferde mit langem Fesselbehang sind gefährdet für Milbenbefall. Es sollte dringend darauf geachtet werden, dass die Fesseln gut gesäubert werden und sich keine Feuchtigkeit dort anstaut.

Fütterung

Eine gute, ausgewogene Fütterung ist essentiell für die Gesunderhaltung jedes Pferdes. Sie schafft ein starkes Immunsystem, das mit einem Milbenbefall gut fertig wird und die Parasiten daran hindert, sich mehr und mehr über die Haut auszubreiten. Wichtig ist es außerdem, auf eine ausreichende Hygiene des Futters zu achten. Vor allem in schlecht gelagertem Futter können sich Milben breit machen. Nahrungsergänzungsmittel, die Vitamin A und C, Löwenzahn, Mariendistel oder Birkenblätter enthalten, unterstützen das Immunsystem ebenso wie Nahrungsmittelkuren, in die Kreuzkümmelöl oder Hagebutten integriert werden.

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