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Würmer beim Pferd: So erkennst Du sie

von Finia Fischer
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Würmer beim Pferd können erhebliche gesundheitliche Schäden anrichten, wenn sie nicht frühzeitig erkannt werden. Kotuntersuchungen, regelmäßige Wurmkuren und bestimmte Haltungsbedingungen spielen dabei eine entscheidende Rolle – sowohl für die Zeit während des Befalls als auch hinsichtlich der Prävention. Alles zum Thema Würmer beim Pferd erfährst Du in diesem Artikel.

Symptome – So erkennst Du Würmer beim Pferd

Zu den häufigsten Krankheitserregern beim Pferd zählt der Wurmbefall. Dabei macht sich eine Infektion mit Endoparasiten am Anfang oftmals nicht bemerkbar. Würmer beim Pferd sind daher erst dann zu erkennen, wenn sich Symptome zeigen. Sie richten sich nach der Intensität und der Dauer des Wurmbefalls. Da es eine Vielzahl von Parasiten gibt, findet ihre Ausbreitung in verschiedenen Organen des Vierbeiners statt. 

Beispielsweise entwickeln sich Spulwurmeier im Darm zunächst zu Larven. Über die Blutgefäße gelangen sie in die Organe Herz, Lunge, Leber und auch in den Kehlkopf. Von dort schluckt das Tier die Larven wieder ab, womit sie erneut in den Dünndarm gelangen. Dort wachsen die Larven zu ausgewachsenen Würmern, die in ihrer Anzahl viel Platz einnehmen, heran. Verstopfung ist ein Symptom, das sich als Folge davon zeigt.

Je nach Art der Würmer ist aber nicht nur der Darm betroffen. Auch der Magen und die Lungen können durch den Befall in Mitleidenschaft gezogen werden. Weil ein solcher Befall durch Parasiten lange unentdeckt bleiben kann, bestehen bereits erste gesundheitliche Schäden bei der Entdeckung. Folgende Symptome treten auf:

  • Koliken 
  • Darmentzündung
  • Verstopfung
  • Durchfall
  • Appetitverlust
  • Abmagerung
  • Bauchfellentzündung
  • Nasenausfluss
  • Husten
  • Atemnot
  • Wasseransammlung in Unterbauch und Beinen
  • Fieber
  • kahlgescheuerte Schweifrübe
  • struppiges, glanzloses Fell

Wie erkenne ich Würmer beim Pferd?

Würmer beim Pferd lassen sich über eine Kotuntersuchung erkennen.

Würmer beim Pferd: Diese Wurmarten gibt es

Es gibt mehrere Arten von Würmern, mit denen es Pferde zu tun bekommen:

Die am häufigsten vorkommenden Würmer bei Pferden sind Bandwürmer, die weiß aussehen und eine platte Form haben. Als Zwischenwirte fungieren Moosmilben. Nehmen Pferde das Gras mit diesen Bandwurmlarven auf, wachsen sie im Verdauungstrakt zu ausgewachsenen Formen heran. Im Speichel sowie auch im Kot lassen sich diese Parasiten nachweisen. Ein massiver Befall schädigt die Darmwand, sodass es zu Kontraktionsstörungen mit der Folge von Koliken und Verstopfung kommt. 

Bei kleinen Strongyliden (nicht-wandernde Würmer), oder auch Cyathostominen genannt, handelt es sich um Parasiten, mit denen sich Pferde überwiegend auf der Weide beim Grasen infizieren. Durch die Aufnahme induktionsfähiger Larven kommen sie in die Schleimhaut des Verdauungstraktes. Vom dritten zum vierten Larvenstadium wachsen sie dort heran, um schließlich das adulte Stadium der Entwicklung im Darm zu entwickeln. Vor allem für junge Pferde bis zu sechs Jahren können diese Würmer gefährlich werden. 

Diese Parasiten gibt es dem Aussehen nach auch in großer Form, weshalb dann auch von großen Strongyliden gesprochen wird. Diese Blutwürmer haben eine rot bis rotbraune Farbe. Die Endoparasiten können für Vierbeiner lebensgefährliche werden, weil sie auf dem Weg zum Dickdarm unterschiedliche Organe durchwandern. Dazu gehören zum Beispiel die Pankreas, die Leber oder die Niere. Die Larven schädigen dabei die Organe ehe sie sich im Dickdarm zu ausgewachsenen Würmern entwickeln und weitere Schäden anrichten. Die Parasiten passieren auch Gefäße, was zu Gefäßwandschädigungen mit der Folge einer thrombotisch-embolischer Kolik zum Tode führen kann.

Spulwürmer beim Pferd befallen insbesondere junge Pferde und auch Fohlen. Sie siedeln sich im Dünndarm an. Am Aussehen kann man sie gut erkennen: Sie sind so dick wie ein Bleistift und haben eine Länge von ca. 50 Zentimeter. Die sich über die Ausscheidung im Kot befindlichen Parasiten können auf diese Weise andere Artgenossen infizieren. Da sie bei ihrer Durchwanderung die Lunge passieren, zeigt sich als Symptom häufig ein Husten beim Pferd. Eine intensive Infektion führt manchmal auch zu einer Durchlöcherung des Darms (Perforierung). Der Inhalt des Darms entleert sich dann zunehmend in die Bauchhöhle.

Weitere Wurmarten sind:

  • Pfriemenschwänze (Befall am After)
  • Magendasseln/Dasselfliegen
  • Großer Leberegel
  • Zwergfadenwürmer
  • Magenwürmer
  • Lungenwürmer W

Welche Würmer gibt es beim Pferd?

Pferde sind meistens mit Bandwürmern befallen. Es gibt aber auch Wurmarten wie beispielsweise Spulwürmer, kleine und große Strongyliden und viele mehr.

Wie steckt sich das Pferd mit Würmern an?

Woher die Infektionen stammen, lässt sich nicht immer eindeutig klären. Würmer beim Pferd können nämlich über unterschiedliche Wege in den Organismus kommen. Dabei infizieren sich die Vierbeiner beim Grasen auf der Weide. Adulte Formen scheiden Eier aus, die sich über die Kothaufen der Pferde in der Graslandschaft verteilen und schließlich mitgefressen werden. Auch der bloße Kontakt mit kontaminierten Pferdeäpfeln von Artgenossen reicht schon aus, um eine Infektion mit Würmern beim Pferd auszulösen.

Haben sich hingegen Fohlen mit den Parasiten infiziert, liegt der Grund häufig in der Muttermilch, in der sich bereits die Wurmlarven befinden können. Die Tiermedizin spricht in diesem Fall von laktogener Aufnahme. Auch ist eine Ansteckung über die Haut (perkutane Aufnahme) der Tiere möglich, wenn bei der Fellpflege nicht auf Trennung der Putzutensilien geachtet wird. 

Kann man sich bei Pferden mit Würmern anstecken?

Menschen können sich bei Pferden kaum mit Würmern anstecken, da der Mensch für die Wurmarten nicht als Endwirt funktioniert.

Kotprobe Pferd

Um Würmer beim Pferd zu diagnostizieren, wird eine Kotprobenuntersuchung veranlasst.

Diagnose

Um Würmer beim Pferd zu diagnostizieren, wird eine Kotprobenuntersuchung veranlasst. Mithilfe spezieller Verfahren mit hoher Sensitivität lassen sich die Eier und Wurmlarven schließlich unter dem Mikroskop erkennen. Um herauszufinden, welche Wurmart vorliegen, werden Kotkulturen angelegt, die nach einer gewissen Zeit die morphologischen Merkmale in Gestalt Bau und Form der Würmer erkennen lassen. Spezies und Gattungen können so einwandfrei bestimmt werden. Auf diese Weise können zum Beispiel Strongyliden festgestellt werden. Bandwürmer hingegen können auch über den Speichel in Verbindung mit bestimmten Verfahren diagnostiziert werden.

Wie lange dauert es bis die Wurmkur wirkt?

Schon nach drei Tagen erfolgt eine vermehrte Ausscheidung von Würmern. Die Wirkung wird drei bis viermal im Jahr aufrecht erhalten. Je nach Intensität des Befalls.

Was machen, wenn mein Pferd Würmer hat?

Wenn das Pferd Würmer hat sollte der Tierarzt konsultiert werden, um die Entwurmung allen Faktoren anzupassen.

Welche Wurmkur für Pferde (im Frühjahr)?

Das Präparat sollte makrozyklische Laktone (Moxidectin, Ivermectin) enthalten.

Würmer beim Pferd: Wie oft entwurmen? 

Die meist angewendete Methode, um das Pferd zu behandeln, liegt in der regelmäßigen Anwendung von Wurmkuren für die Entwurmung. Sie erfolgt zwei bis viermal pro Jahr. Abhängig ist dies jedoch auch von den Haltungsbedingungen, der Jahreszeit und dem Alter der Pferde. Um den Erfolg von Wurmkuren zu gewährleisten, untersucht der Tierarzt in zeitlichen Abständen auch immer wieder den Kot der Tiere. Ein möglicher erneuter Befall lässt sich damit frühzeitig erkennen. Als Alternative bietet sich noch die selektive Wurmkur an auf individueller Basis an.

Pferdebesitzer, die mehrere Pferde halten, brauchen ein einheitliches Konzept für die gesamte Herde. Ansonsten stecken sich die Tiere bei einem Infektionsfall immer wieder gegenseitig an. 

Würmer bei Pferden trotz Wurmkur kann es dennoch geben, wenn Würmer Resistenzen aufweisen. Das bedeutet, dass sie immun gegen die Wirkstoffe geworden sind. In diesem Fall breiten sich die Parasiten weiter aus. Wichtig hierbei ist, dass die resistenten Parasiten stets in der Minderheit bleiben und es mehr empfindliche Würmer gibt. Sterben diese nämlich aus, haben die immun gewordenen Würmer keine Konkurrenz mehr und vermehren sich.Würmer

Wie lange leben Würmer nach der Wurmkur beim Pferd?

Ungefähr drei Tage lang scheiden Pferde nach der Entwurmung vermehrt Würmer aus.

Fütterung bei Würmern beim Pferd

Weil sich Wurmlarven und adulte Würmer häufig im Verdauungstrakt befinden, setzt die Wirkung von Wurmkuren auch dort an. Aus diesem Grund sollten Pferdefreunde ihren Vierbeiner mit der richtigen Fütterung unterstützen. Dafür gibt es Ergänzungsmittel. Sie helfen, die Reizungen der Darmschleimhaut zu lindern. Am besten jedoch erfolgt die Futtergabe mit Ergänzungsmitteln in Absprache mit dem Tierarzt.

Nach der Wurmkur kann die Fütterung mit Mash hilfreich als Kur für den Heilungsprozess des Darms sein.

Der hohe Gehalt an Schleimstoffen beispielsweise in Flohsamen und Leinsamengranulat legt zudem einen schützenden Film über die Darmschleimhaut. Um die Verdauung besser in Gang zu bringen, helfen Kümmel oder Fenchel.

Was bei Wurmkur Pferd füttern?

Am besten kommen Ergänzungsmittel zum Einsatz, die den Regenerationsprozess des Verdauungstraktes unterstützen.

Pferd Würmer regelmäßig entwurmen

Pferdebesitzer, die mehrere Pferde halten, brauchen ein einheitliches Konzept für die gesamte Herde. Ansonsten stecken sich die Tiere bei einem Infektionsfall immer wieder gegenseitig an.

Prävention – So beugst Du Würmern beim Pferd vor

Vorbeugende Maßnahmen können sein:

  • Pferdeställe sollten regelmäßig gemistet werden
  • regelmäßiges Abäppeln auf Weide, Paddock und auch in der Halle
  • Stall sollte trocken gehalten und regelmäßig gereinigt werden
  • infizierte Tiere sind in Quarantäne beziehungsweise getrennt von der Herde zu halten
  • Reinigung des After beim Pferd im Falle von Pfriemenschwänze
  • individuell verabreichte Wurmkuren inklusive regelmäßiger Kotuntersuchungen

Was hilft gegen Würmer beim Pferd?

In der Linie hilft die klassische Methode der Entwurmung mit individuellen Ansätzen.

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