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Ektoparasiten beim Pferd – Arten, Symptome & Behandlung

von Pia Mross
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Parasiten haben beim Pferd oft leichtes Spiel, da diese in und auf Weideböden und im Stall in vermehrter Anzahl leben. Gerade deshalb ist es wichtig, Pferde bestmöglich vor dem Befall zu schützen und im Fall der Fälle eine zeitnahe Behandlung einzuleiten. Alles über Ektoparasiten bei Pferd erfährst Du in diesem Artikel.

Ektoparasiten: Krankheitssteckbrief

Was sind Ektoparasiten?

Ektoparasiten sind Parasiten, die den Wirt (in dem Fall das Pferd) von außen befallen, das heißt, sie sitzen auf dem Körper oder im Haarkleid des Pferdes. Anders als Endoparasiten, welche im Körper des Wirtes, also beispielsweise im Magen-Darm-Trakt leben, gelangen Ektoparasiten nicht in den Körper des Pferdes. Um zu überleben, ernähren sie sich entweder von Hautschuppen und -sekreten oder saugen Blut. Ektoparasiten können für das Pferd sehr lästig sein, da sie bei Bewegungen zu Juckreiz führen können oder die Haut durch das Saugen von Blut durchstechen und so zu kleinen Verletzungen führen. In einigen Fällen können sich die Stiche stark entzünden und so eine nicht zu unterschätzende Gefahr für das Pferd darstellen. Blutsaugende Parasiten wie z. B. Zecken können außerdem gefährliche Krankheiten wie Borreliose übertragen und auslösen

Wie gefährlich sind Ektoparasiten fürs Pferd?

Ektoparasiten sollten rechtzeitig erkannt werden, da sie für das Pferd meist sehr lästig sind. In einigen Fällen können die Parasiten auch gefährlich für das Pferd werden, beispielsweise, wenn sich ein Stich entzündet oder eine Infektion übertragen wird.

Welche Ektoparasiten gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Ektoparasiten, welche das Pferd auf unterschiedliche Art befallen:

  • Sauglaus: Die Sauglaus saugt durch ihren kleinen Stachel das Blut des Pferdes und ernährt sich so von diesem.
  • Haarling: Anders als die Sauglaus lebt der Haarling von Hautschuppen und Gewebeablagerungen des Pferdes. Er beißt sich dazu im Fell oder an der Haut bei Pferden fest und nistet sich so dort ein.
  • Milben: Pferde sind meist von einigen Milben befallen, welche diesem in kleinem Umfang auch nicht viel anhaben. Erst, wenn sich die Milben immer mehr vermehren, kommt es zu juckenden Stellen, die für das Pferd sehr unangenehm sind. 
  • Flöhe: Flöhe saugen Blut und springen durch ihre langen Beine im Fell des Pferdes hin und her.
  • Zecken: Zecken beißen sich an einer Stelle des Pferdes (meist enge Bereiche wie Hautfalten) fest und saugen dort Blut. Sie bleiben meist an einer Stelle des Körpers sitzen.
  • Mücken: Mücken gehören zu den fliegenden Ektoparasiten und erreichen Pferde so besonders leicht. Auch sie saugen Blut und hinterlassen juckende Stiche.
  • Bremsen: Auch Bremsen sind fliegende Parasiten und ernähren sich von Blut. Sie sind meist noch hartnäckiger als Mücken und hinterlassen durch ihren dicken Stachel teilweise tiefe Stiche und damit Verletzungen bei Pferden.
  • Dasselfliege: Dasselfliegen sind fliegende Ektoparasiten, die vor allem im Früh- und Hochsommer zu finden sind. Im Frühjahr legen die Weibchen der Dasselfliege ihre Eier im Fell des Pferdes ab, woraus nach einigen Tagen die Larven schlüpfen. Diese bohren sich in die Haut des Pferdes und wachsen dort.
Ektoparasiten Pferd: Pferdekopf mit vielen Fliegen.

Ektoparasiten sind Parasiten, die den Wirt (in dem Fall das Pferd) von außen befallen, das heißt, sie sitzen auf dem Körper oder im Haarkleid des Pferdes.

Wie erkenne ich Ektoparasiten bei meinem Pferd?

Da es verschiedene Ektoparasiten gibt, treten jeweils unterschiedliche Anzeichen auf. Sehr oft kommt es zu Juckreiz und kahlen Stellen, zeilweise können auch die Parasiten selbst mit bloßem Auge erkannt werden.

Ektoparasiten beim Pferd – Symptome und Diagnose

  • Haarlinge, Flöhe und Läuse: Haarlinge, Flöhe und auch Läuse lassen sich bei genauerem Hinschauen leicht erkennen. Bei Verdacht auf einen der Plagegeister kann man zur Hilfe mit einer Bürste durch das Fell gehen und diese danach auf einem weißen Tuch ausklopfen. Spätestens hier kann man die hellbraunen Parasiten und auch ihre Eier meist gut erkennen. Die Krankheitsanzeichen sind zunächst meist noch sehr leicht und werden mit der Zeit bzw. mit zunehmendem Befall dann stärker. Hierzu gehören beispielsweise Schuppenbildung und Haarausfall (Alopezie), zusätzlich können auch kahle und wunde Stellen im Fell entstehen, welche meist durch Scheuern hervorgerufen werden. Durch den Juckreiz, den die Parasiten verursachen, kommt es außerdem teilweise zu anhaltender Unruhe bei dem betroffenem Pferd.
  • Milben: Milben siedeln sich meist an den Beinen des Pferdes an, teilweise bleiben aber auch andere Bereiche nicht verschont. Zu den Symptomen gehören vor allem Juckreiz im Bereich der Beine und dadurch Verhaltensauffälligkeiten wie z. B. ständiges Treten und Stampfen auf den Boden. Im weiteren Verlauf können auch entzündete und teils verkrustete Stellen entstehen, die zu Haarausfall führen. Mauke und Pilzerkrankungen haben außerdem leichteres Spiel, da die Haut sehr empfindlich und angreifbar ist.
  • Zecken: Zecken erkennt man vor allem durch ihr spezielles Aussehen und ihren (im vollgesaugten Zustand) dicken Körper. Um das Pferd vor Zeckenbissen zu schützen bzw. diese frühzeitig zu erkennen, sollte der Körper des Pferdes regelmäßig abgesucht und abgetastet werden. Der Zeckenbiss selbst verursacht meist keine Symptome, es sollte jedoch in der Zeit nach dem Biss darauf geachtet werden, ob das Pferd auffällige Anzeichen, die auf eine Infektion wie Borreliose hindeuten, zeigt. Zu den Symptomen gehören hierbei unter anderem: Fieber, Fress- und Bewegungsunlust, Müdigkeit, Lahmheit und Schmerzen in den Gliedmaßen, Gewichtsverlust und Krämpfe bis hin zu epilepsieartigen Anfällen.
  • Mücken und Bremsen: Stiche von Mücken und auch Bremsen verursachen meist geschwollene Stellen, die teils stark jucken und in einigen Fällen leicht bluten. Selten entzünden sich die Stiche und müssen dann speziell behandelt werden. In diesem Fall sollte vom Tierarzt eine geeignete Creme oder ein Mittel verschrieben werden.
  • Dasselfliege: Dasselfliegen legen ihre Eier unter der Haut ab, was zu juckenden Stellen führt. Dies führt dazu, dass das Pferd sich mit dem Maul kratzt und die Larven und Eier so mitunter in den Magen-Darm-Trakt des Pferdes gelangen, wo sie zu Koliken führen können.
Ektoparasiten Pferd: Pferd wälzt sich an einer Wasserstelle.

Im Allgemeinen ist es hilfreich, das Pferd von Schweiß und Schmutz zu befreien, da dies die typischen Lebensräume von Ektoparasiten sind.

Welche Vorteile bietet ein geschorenes Fell fürs Pferd?

Es kann bei einigen Arten von Parasiten sinnvoll sein, das Fell des Pferdes zu scheren, jedoch beißen sich die meisten Parasiten an der Haut des Tieres fest oder stechen in diese, um Blut zu saugen. In diesem Fall bringt es nicht sehr viel, das Pferd zu scheren.

Behandlung bei Ektoparasiten-Befall

  • Haarlinge, Flöhe und Läuse: Um diese Parasiten loszuwerden, sollte das Pferd regelmäßig gebürstet werden und das Putzequipment desinfiziert und so gereinigt werden. Es empfiehlt sich außerdem, ein spezielles Mittel gegen die Parasiten zu verwenden. Wunde Stellen können außerdem mit Öl oder einer Creme eingerieben werden, um die Regeneration anzuregen.
  • Milben: Bei einem Milbenbefall ist es unabdingbar, alle Teile der Ausrüstung und des Equipments zu desinfizieren. Es sollten außerdem alle Pferde der Gruppe behandelt werden, um eine erneute Ansteckung zu vermeiden. Zur Behandlung gibt es Anti-Milben-Mittel, welche auf dem Fell des Pferdes angewandt werden.
  • Zecken: Zecken sollten mit einer Zeckenzange aus dem Pferd gerausgezogen werden. Hierbei muss besonders darauf geachtet werden, dass der Kopf mit herausgezogen wurde. Anschließend sollte die Bissstelle desinfiziert werden.
  • Mücken und Bremsen: Die Stiche von Mücken und Bremsen sind meist relativ harmlos, trotzdem können sie vorsorglich mit einer antientzündlichen Creme eingerieben werden.
  • Dasselfliege: Bei dem Befall mit Eiern von einer Dasselfliege sollten die betroffenen Stellen mit einem geeigneten Mittel behandelt werden. Wenn der Befall sich nicht verringert oder die Stellen nicht besser werden, sollte ein Tierarzt zu Rate gezogen werden.

Welches Mittel hilft gegen Ektoparasiten?

Dies kommt auf die jeweilige Art des Parasiten an. Beispielsweise müssen Milben anders als Flöhe behandelt werden, weshalb es kein Mittel gibt, welches gegen alle Ektoparasiten wirkt.

Welche Möglichkeiten gibt es, Parasiten vorzubeugen?

Es gibt einige Möglichkeiten und Wege, Parasiten weniger Spielraum zu geben und das Risiko eines Befalls zu verringern. In erster Linie sollte auf eine gute Stall- und Koppelhygiene geachtet werden, hierzu sollten diese Bereiche regelmäßig abgemistet und von Schmutz befreit werden. Wenn möglich, kann außerdem darauf geachtet werden, dass Weideflächen relativ trocken gehalten werden, da Parasiten es meist feucht oder nass mögen und so noch mehr angezogen werden. Auch Bäume und Unterstände können Abhilfe schaffen und durch ihre Schattenflächen dazu beitragen, dass Parasiten ferngehalten werden. 

Schutz vor fliegenden Parasiten bieten z. B. Augenmasken oder Fliegendecken und auch Anti-Fliegen-Sprays halten die Plagegeister für einige Zeit fern. Im Allgemeinen ist es außerdem hilfreich, das Pferd von Schweiß und Schmutz zu befreien, da dies die typischen Lebensräume von Ektoparasiten sind.

Zudem sollte auf eine gute Fellpflege geachtet werden.

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Zuletzt aktualisiert am 1. Juli 2022 um 13:33 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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