Zahlreiche Pferdebesitzer füttern ihren Lieblingen zusätzlich Kräuter, denn Pferdekräuter stellen eine vollkommen natürliche Futterergänzung dar. Warum Kräuter für Pferde so gut sind, welche Kräuter Pferde fressen dürfen und welche nicht und was es ansonsten noch zu beachten gibt, erfährst Du in diesem Artikel.
Warum sind Kräuter für Pferde so gut?
Die meisten Pferde reagieren sehr positiv auf Kräuter. Doch warum eigentlich? Das Fressen von Kräutern war/ist auch bei vielen Wildpferden verankert, denn die ernähren sich natürlich nicht nur von Gras, sondern auch von Kräutern, die die Natur hergibt. Dabei sagt ihnen ihr Instinkt, was sie gerade brauchen. Will der Pferdekörper im Frühjahr beispielsweise Entschlacken, steht beispielsweise Brennnessel auf dem Plan. Im Sommer und Herbst hingegen muss das Pferd vermehrt Stärke speichern und sucht sich andere geeignete Kräuter. All das zeigt deutlich, dass Kräuter auch auf dem Speiseplan von unseren Vierbeinern stehen sollten.
Kräutern wird eine positive Wirkung nachgesagt und sie können bei ganz verschiedenen Problemen helfen. Darüber hinaus ist es von Vorteil, dass der Magen-Darm-Trakt des Pferdes unserer Vierbeiner Kräuter meist problemlos verwerten kann und das Wohlbefinden der Tiere verbessert wird.
In gesunden Kräutern stecken zahlreiche Nährstoffe, die Deinem Pferd gut tun. Denn sie besitzen viele sekundäre Pflanzenstoffe wie beispielsweise Flavonoide oder aber Carotinoide, die antioxidativ wirken können. Das heißt, dass die Pflanzenstoffe die Schadstoffe im Pferdekörper sind und folglich die Gesundheit des Pferdes gestärkt wird.
Darüber hinaus finden sich in Kräutern ätherische Öle, die oftmals entzündungshemmend und antibakteriell wirken können. Dadurch wird zum Beispiel der Auswurf bei Husten gefördert und die Durchblutung angeregt. Die enthaltenen Bitterstoffe in Kräuter wiederum können entschlackend wirken und entgiften den Körper. Zudem regen Bitterstoffe die Verdauung sowie die Bildung körpereigener Flüssigkeiten an. Wichtig sind zudem die enthaltenen Gerbstoffe, die die Zersetzung von Gewebe hemmen und einen entzündungshemmenden Effekt mit sich bringen. Gerbstoffe gehören ohnehin zu den gesündesten Inhaltsstoffen einer Pflanze.
Zusammenfassend können Kräuter für Pferde folgende Wirkungen mit sich bringen:
- Verdauungsfördernd
- Antibakteriell
- Entgiftung
- Bronchialschleimlösung bei Problemen der Atemwege
- Schmerzlindernd
- Entzündungshemmend
- Milderung von Blutergüssen, Schürfwunden, Blutungen und Schwellungen
- Gewichtszunahme
- Hilfe bei Gelenkproblemen wie beispielsweise Arthrose
Diese Kräuter dürfen Pferde fressen – Liste mit den bekanntesten Kräutern
Da es vor allem in der Natur eine Fülle von Kräutern gibt, kann man da schon mal den Überblick verlieren. Wir listen Dir hier die bekanntesten (Heil-)Kräuter auf, die Pferde fressen dürfen:
- Frauenmantel: kann zusammenziehend und entzündungshemmend auf Haut und Schleimhaut wirken
- (Zitronen-)Melisse: kommt oft bei Magen-Darm-Beschwerden zum Einsatz
- Thymian: hilft bei Atembeschwerden, z.B. chronischer Husten
- Spitzwegerich: wird häufig bei Problemen mit den Atemwegen genutzt
- Brennnesselkraut: bietet eine Fülle an Vitamin E, A & C, Eisen, Calcium, Kalium und Magnesium. kann zudem Verdauungstrakt-anregend wirken und die Bildung roter Blutkörper unterstützen
- Marienkrautdistel: dient der Entgiftung von Leber, Galle & Milz. Bekommen oftmals Pferde, die Probleme mit dem Stoffwechsel haben.
- Rosmarin: kann keimtötend können und regt den Pferde-Organismus an
- Salbei: kann antibakteriell, sekretionsfördernd, schweißhemmend sowie entzündungshemmend wirken
- Malvenkraut: kann bei Entzündung im Mund- und Rachenraum, des Magen-Bereichs, bei Hautentzündungen sowie bei Ekzemen unterstützen
- Petersilie: kann harn- und blähungstreibend, krampfstillend wirken und bei Nierenentzündungen unterstützen
- Kümmel: magenstärkend, harntreibend und verdauungsfördernd
- Anis: blähungstreibend, krampfstillend, magenstärkend, verdauungsfördernd
- Arnikablüten: abschwellend, entzündungshemmend
- Schafsgarbe: besteht aus ätherischen Ölen, die entzündungshemmend und krampflösend wirken können
- Teufelskralle: kann entzündungshemmend, abschwellend und leicht schmerzlindernd wirken
- Eukalyptus: gut für die Atemwege
- Ingwer: entzündungshemmend, schmerzstillend und belebend
- Weihrauch: entzündungshemmend, oft bei Problemen mit den Gelenken
Diese Kräuter dürfen Pferde nicht fressen – Liste
Natürlich gibt es auch eine Reihe von Kräutern, die Pferde nicht fressen dürfen, da sie beispielsweise giftig sind. Dazu gehören:
- Gundermann
- Bingelkraut
- (Jacobs-)Kreuzkraut
- Graukresse
- Johanniskraut
Darauf solltest Du bei der Fütterung achten
Natürlich musst Du bei der Fütterung von Kräutern einiges beachten. Denn die Ernährung eines Pferdes sollte grundsätzlich immer ausgewogen sein und die ausgewählte Kräutermischung oder Einzelkräuter sollten optimal auf Deinen Vierbeiner abgestimmt sein. Hat Dein Pferd zum Beispiel Probleme mit dem Stoffwechsel, braucht es andere Kräuter als wenn es hustet und ein geschwächtes Immunsystem hat. So kannst Du die Kräuter beispielsweise als Kur über ein bis drei Monate füttern. Alternativ kannst Du Kräuter natürlich auch dauerhaft in den Futterplan Deines Lieblings integrieren.
Ferner solltest Du Dich entscheiden, ob Du lieber eine Mischung aus verschiedenen Kräutern füttern willst oder Einzelkräuter wählst. Beide Optionen bieten Vor- und Nachteile und wir empfehlen Dir, die genaue Zusammensetzung des Futters mit einem Tierarzt oder anderen Experten abzustimmen.
Entscheidend ist, dass Du auf eine gute Qualität achtest und Kräuter auswählst, die auch den richtigen Effekt mitbringen. Zudem solltest Du die korrekte Dosierung beachten. Bist Du Dir unsicher, frage lieber einmal zu viel als zu wenig einen Experten.
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