Hund und Pferd gehören zu den beliebtesten Haustier und oftmals finden sich beide Tiere bei einem Menschen. Deshalb wünschen sich auch so viele Halter, ihren Hund als Reitbegleithund bei Ausritten dabei zu haben. Eine Ausbildung zum Reitbegleithund braucht jedoch viel Zeit, Geduld und Kenntnisse über die Kommunikationswege von Hund und Pferd. Es eignen sich auch nicht alle Hunderassen als Reitbegleithund. Wir zeigen Dir, wie die Ausbildung zum Reitbegleithund funktioniert und welche Hunde für diese Aufgabe geeignet sind.
Inhalte
Was macht einen Reitbegleithund aus?
Grundlegend kann jede Hunderasse als Reitbegleithund ausgebildet werden, solange sie gesund und fit ist. Dennoch gibt es Rassen, die als Reitbegleithund besser geeignet sind als andere Hunde. Bevor wir auf die besonders geeigneten Hunderassen eingehen, zeigen wir Dir, durch welche Eigenschaften einige Rassen weniger gut als Reitbegleitung geeignet sind.
Jagdtrieb und Hüteverhalten
Starker Jagdtrieb und ein starker Hütetrieb sind vom Pferd aus sehr schwer zu kontrollieren. Wenn der Hund während des Ausrittes anfängt, das Pferd und den Reiter zu hüten, kann dies für alle Beteiligten sehr gefährlich werden. Das Pferd kann sich erschrecken und scheuen oder bocken und selbst Schläge nach dem Hund wären nicht unwahrscheinlich. Ebenso ist es problematisch, wenn der Hund aufgrund seines Jagdtriebes einer Spur nachgeht oder sogar einem Wildtier hinterher läuft.
Besonders Windhunde, die Sichtjäger sind, benötigen daher eine liebevolle und konsequente Ausbildung zum Reitbegleithund, um sich auch von starken Impulsen nicht ablenken zu lassen. Wenn diese Tiere richtig ausgelastet sind und eine sehr gute Grunderziehung haben, können sie als Reitbegleitung genutzt werden.
Aktivität und Temperament
Hunderassen mit viel Temperament können mit der nötigen Auslastung und Erziehung als Reitbegleitung ausgebildet werden, doch Rassen mit zu geringen Temperament und wenig Ausdauer wären mit langen Ausritten schnell überfordert und sind daher keine guten Reitbegleithunde. Als Beispiel sind hier Möpse, Bordeauxdoggen, Neufundländer und Bernhardiner zu nennen. Diese Rassen sind meist sehr ruhige und gemütliche Hunde, die zwar auch regelmäßige Spaziergänge brauchen, aber selten sportlich aktiv sind. Für diese Hunde kann es sogar gesundheitliche Folgen haben, wenn sie zu oft auf Ausritte mitgenommen werden, die ihrem Training nicht entsprechen. Als Begleithunde am Stall, wo sie nicht mit dem Pferd Schritt halten müssen, sondern sich an einer ruhigen Stelle ablegen können, sind sie jedoch sehr gut geeignet. Aufgrund ihres ausgeglichen Wesens und ihre hohen Reizschwelle können sie so sogar Ruhe vermitteln.
Größe und Gewicht
Schwere Hunderassen, wie die Englische Bulldogge und der Bullmastiff, sollten nicht als Reitbegleithunde genutzt werden, da das hohe Gewicht bei sportlicher Belastung schädlich für die Knochen und Gelenke des Hundes sein kann. Ist der Hund sehr klein, kann es passieren dass der Hund übersehen wird und sogar unter die Hufe des Pferdes kommt. Kleine Hunde brauchen zudem eine gute Ausdauer um überhaupt mit dem Pferd Schritt halten zu können.
Was macht ein Reitbegleithund?
Ein Reitbegleithund begleitet Dich bei Ausritten mit dem Pferd. Er hat gelernt auf Entfernung auf Kommandos zu reagieren und ist an Dein Pferd gewöhnt.
Geeignete Hunderassen als Reitbegleithund
Am besten geeignet als Reitbegleithunde sind Rassen, die ausdauernd, folgsam, mittelgroß bis groß sind und keine gesundheitlichen Einschränkungen besitzen. Zu den beliebtesten Reitbegleithunden zählen:
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Tipps zur Ausbildung als Reitbegleithund
Die Ausbildung zum Reitbegleithund hat drei Hauptpunkte: der Grundgehorsam, die Gewöhnung an das Pferd und das gemeinsame Ausreiten. Um Deinen Hund als zuverlässigen Reitbegleithund auszubilden solltest Du darin geübt sein, die Körpersprache deines Hundes und die deines Pferdes zu lesen.
Der Grundgehorsam
Bevor Du mit Deinem Hund die ersten Ausritte planst, solltest Du Deinem Hund einen guten Grundgehorsam antrainieren. Ist Dein Hund noch sehr jung, kann das Training für den Grundgehorsam parallel zum Pferdetraining stattfinden. Bei älteren Hunden sollte zunächst ein guter Grundgehorsam trainiert werden, denn dieser wird dir die Zusammenführung zwischen Hund und Pferd erleichtern. Zu einem guten Grundgehorsam gehört das sichere befolgen folgender Kommandos:
Fuß
Sitz
Platz
Bleib
Hier
Seitenwechsel
Die Befehle müssen auch unter Ablenkung funktionieren, ansonsten kann es beim Ausritt schnell zu Problemen kommen.
Gewöhnung an das Pferd
Wie bereits erwähnt, solltest Du Dir viel Zeit für die Gewöhnung von Hund und Pferd nehmen. Wenn es dabei Probleme gibt, solltest Du Dir Hilfe von einem Hundetrainer holen, dieser kann das Training begleiten und Dir weitere Tipps geben. Wenn Dein Hund beim Training immer sehr aufgeregt ist, kann es hilfreich sein, vor dem Training mit ihm zu spielen und ihn komplett auszulasten.
Gemeinsames Ausreiten
Sobald die Grundkommandos eingeübt und beide Tiere aneinander gewöhnt sind, kannst Du Dich auf das gemeinsame Ausreiten vorbereiten. Hierfür ist es wichtig, dass Du zunächst mit dem Hund und dem Pferd nebeneinanderher gehst. Der Hund sollte sich daran gewöhnen, dass das Pferd bei Spaziergängen dabei ist und lernen, bei Dir zu bleiben und Deinen Befehlen auch auf Abstand zu folgen. Klappt dies, kannst Du mit einem Fahrrad üben. Der Hund sollte auch bei höheren Geschwindigkeiten auf der Höhe Deines Beines bleiben und weiterhin Deinen Kommandos folgen. Erst wenn diese beiden Übungen sicher funktionieren, kannst Du mit den ersten Ausritten starten.
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Wenn Du Deinen Hund und Dein Pferd aneinander gewöhnst, ist es wichtig, die Körpersprache beider Tiere genau zu erkennen und zu deuten. Wichtige Grundsignale, wie Sitz, Platz, Bleib und Aus sind für einen Reitbegleithund ebenfalls unerlässlich, um gefährliche Gefahrensituationen zu vermeiden.
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Welche Rasse eignet sich als Reitbegleithund?
Es eignen sich verschiedene Rassen, diese müssen gesund und ausdauernd sein. Am besten sind mittelgroße und große Rassen, wie Dalmatiner, Schäferhunde oder Australian Shepherds geeignet.
Reitbegleithund: Auf die richtige Ausrüstung für Hund, Pferd und Mensch kommt es an
Bei Ausritten ist eine passende Ausrüstung unerlässlich. Diese muss in erster Linie eine gute Passform haben und robust und funktional sein. Für den Hund brauchst Du ein Brustgeschirr, am besten ein Modell das Reflektorflächen besitzt, damit Dein Hund bereits von weitem von Passanten und anderen Reitern gesehen wird.
Dazu brauchst du noch eine lange Leine, die mindestens zwei Meter lang ist, jedoch keine Schleppleine ist. Von Schleppleinen könnten zwischen die Hufe des Pferdes geraten und eine Gefahr für den Hund, das Pferd und den Reiter darstellen. Ebenso raten wir von Flexi-Leinen für das Ausreiten mit dem Hund ab. Die Leine sollte einen einfachen Karabiner haben damit du Deinen Hund auch vom Pferd aus Anleinen und Ableinen kannst. Bei mittelgroßen Hunden ist es hilfreich, dem Hund beizubringen sich für das Anleinen an Deinem Bein aufzurichten, dies kann ebenfalls zunächst am Fahrrad trainiert werden.
Bei Dämmerung oder schlechter Sicht sollte Dein Hund neben dem Geschirr zusätzlich ein Leuchthalsband tragen. Als Reiter ist es ebenfalls sinnvoll am Helm Reflektorstreifen zu haben, die Kleidung für den Reiter sollte darüber hinaus dem Wetter angepasst sein und eine bequeme Passform haben. Zu einer kompletten Ausstattung für den Reiter gehören:
Reithelm
Reiterhose
Reitstiefel
Ggf. eine wärmende Jacke
Bauchtasche für Leckerlis
Wasser und Wassernapf
Das Pferd wiederum braucht einen gut sitzenden Sattel und Zaumzeug. Außerdem gibt es Reflektor-Gamaschen für die Pferdebeine und weitere hilfreiche Tools, die zur verbesserten Wahrnehmung dienen.
Reitbegleithund: Pflege, Gesundheit und Alter spielen eine wichtige Rolle
Als Reitbegleitung eignen sich ausschließlich gesunde Hunde. Idealerweise lässt Du Deinen Vierbeiner von einem Tierarzt vor dem ersten Ausritt durchchecken. Dabei sollte besonders auf die Gelenke und Knochen des Hundes geachtet werden. Das Tier darf zudem nicht an Übergewicht leiden, da dies das Herz-Kreislauf-System und die Gelenke belastet. Die meisten Tierärzte raten dazu, einen aktiven Reitbegleithund mindestens alle zwei bis drei Jahre komplett zu untersuchen, um Probleme frühzeitig zu erkennen. Je älter der Hund wird, desto kürzer solltest Du die Ausritte gestalten. Richte Dich dabei an die Kondition Deines Hundes, um diesen nicht zu überfordern.
Ab einem gewissen Alter, wird es zu anstrengend für Deinen Hund sein, dich auf den Ausritten zu begleiten. Nimm darauf Rücksicht und lasse Deinen Vierbeiner in diesem Fall lieber zu Hause oder im Stall. Bedenke auch, dass ein sehr junger Hund ebenfalls nicht komplett belastbar ist. Für Welpen und Junghunde unter einem Jahr gilt, dass sie nur 5 Minuten pro Lebenswoche und Spaziergang laufen sollten. Belastest Du einen jungen Hund dauerhaft zu stark, wird er später große Probleme mit den Knochen und Gelenken haben.