Home Pferdewissen Hund und Pferd aneinander gewöhnen – so klappt es!

Hund und Pferd aneinander gewöhnen – so klappt es!

von Michelle Breitenfeld
0 Kommentar

Gemeinsam mit seinem Hund auszureiten oder auch nur den geliebten Vierbeiner mit in den Stall nehmen zu können, ist für viele reitbegeisterte Hundebesitzer ein Traum. Doch wenn Hund und Pferd aufeinandertreffen, gibt es einiges zu beachten, denn es handelt sich dabei immer um eine Begegnung zwischen Fluchttier und Beutegreifer. Das treffen der beiden Tiere sollte daher gut geplant sein und der Halter muss sich bewusst machen, dass er den Hund und das Pferd nur langsam aneinander gewöhnen kann und eventuell ein langes Training nötig ist. In diesem Artikel zeigen wir, worauf du bei der Zusammenführung von Hund und Pferd achten musst und wo mögliche Gefahren am Stall für Deinen Hund lauern.

Wie kann ich meinen Hund an mein Pferd gewöhnen?

Um Dein Hund an das Pferd zu gewöhnen, trainiere zunächst einen guten Grundgehorsam. Dann beginnst Du auf Abstand mit Deinem Hund zu trainieren und belohnst schrittweise das ruhige Annähern an das Pferd. Rechne damit, dass das Training mehrere Tage oder sogar Monate dauern kann.

Den Hund an das Pferd gewöhnen – Darauf solltest Du achten!

Bevor Du Euren ersten gemeinsamen Ausritt mit Deinem Hund und Deinem Pferd planst, müssen sich die Tiere zunächst unter kontrollierten Bedingungen kennenlernen.

Sicherheit: Dein Hund sollte bei der Begegnung angeleint sein. Dadurch kannst du ihn besser kontrollieren, besonders wenn er aufgeregt ist und zum Pferd stürmen will. Eine Leine bietet Sicherheit und schützt den Hund vor Verletzungen durch das Pferd.

Abstand: Beginne zunächst die Übung in einem großen Abstand zum Pferd, es reicht zunächst, wenn der Hund das Pferd nur sieht. Bleibt er dabei ruhig, kannst Du ihn belohnen und etwas näher an das Pferd ran gehen. Verkleinere den Abstand langsam und belohne den Hund immer wieder dabei.

Geduld und Ruhe: Es ist sehr wichtig das Pferdetraining mit Geduld und Ruhe durchzuführen. Wenn der Hund beim Annähern unruhig wird, solltest Du den Abstand wieder vergrößern oder eine Pause einlegen. Das Training kann je nach Temperament des Hundes einige Tage oder sogar Monate dauern. Nimm Dir die Zeit und überstürze nichts.

Belohnungen: Belohnungen sind für den Hund unerlässlich, sie motivieren ihn und helfen ihm zu verstehen, welches Verhalten von ihm gefordert wird. Selbst kleine Erfolge am Pferd sollten daher belohnt werden. Mit der Belohnung kannst Du zudem die Aufmerksamkeit Deines Hundes vom Pferd weg lenken und auf Dich richten.

Was tun, wenn der Hund das Pferd anbellt?

Gewöhne Deinen Hund langsam an das Pferd und erfülle vor jedem Stallbesuch die Bedürfnisse Deines Hundes, damit es ihm leichter fällt im Stall zur Ruhe zu kommen.

Wie entsteht ein Missverständnis zwischen Hund und Pferd?

Zwischen Hund und Pferd kann es schnell zu Missverständnissen kommen, denn die beiden Tiere kommunizieren mit unterschiedlichen Signalen. Hunde sind Beutegreifer, sie agieren neugierig und oft impulsiv. Pferde hingegen sind Fluchttiere, deren Instinkt sie zur Vorsicht, Flucht oder Verteidigung drängt.

Als Halter ist es wichtig, die Signale beider Tiere gut zu kennen und frühzeitig zu reagieren, wenn es Anzeichen für Missverständnisse oder gar Probleme zwischen den Tieren gibt.

Dabei gilt es zu beachten, dass auch das freundliche Verhalten vom Hund, wie aufgeregtes Bellen oder Spielaufforderungen vom Pferd schnell als Aggression angesehen werden können. Ebenso kann das freudige Schnauben des Pferdes oder ein Galoppieren als Bedrohung für den Hund aufgenommen werden. Schließlich ist selbst ein Pony noch deutlich größer als Dein Hund.

Der Mensch sollte als Vermittler zwischen den beiden Tieren agieren, hierfür müssen Hund und Pferd dem Menschen vertrauen und eine entsprechende Grunderziehung haben.

Heranführen und Kennenlernen am Boden

Durch den enormen Größenunterschied zwischen Hund und Pferd, ist es wichtig, das Kennenlernen langsam und schrittweise zu gestalten. Dabei sollte zunächst kein Reiter auf dem Pferd sitzen, dies könnte den Hund sonst zusätzlich verunsichern. Besonders wenn der Reiter der Besitzer des Hundes ist oder eine enge Bindung zu ihm hat, könnte der Hund denken, dass der den Menschen beschützen muss oder dass er zu ihm will und am Pferd hochspringt.

Auch der Hund sollte am Boden bleiben, dies gilt besonders für kleine Hunde, die gerne von ihren Besitzer hochgenommen werden. Auf dem Arm kann der Hund nicht ausweichen, wenn er Angst hat und Signale werden schnell übersehen.

Hund und Pferd beschnuppern sich

Hund und Pferd sollten sich immer unter kontrollierten Bedingungen kennenlernen.

Hey, kennst Du schon die edogs Academy – Deine Online Hundeschule?

Wenn Du Deinen Hund und Dein Pferd aneinander gewöhnst, ist es wichtig, die Körpersprache beider Tiere genau zu erkennen und zu deuten. Wichtige Grundsignale, wie Sitz, Platz, Bleib und Aus sind für einen Reitbegleithund ebenfalls unerlässlich, um gefährliche Gefahrensituationen zu vermeiden.

In den verschiedenen Kursen der edogs Academy bekommst Du fachliche und praxisnahe Trainingstipps vom ausgebildeten Hundetrainer Denis Uwelius an die Hand. In anschaulichen Videos kannst Du so beispielsweise an einer harmonischen Mensch-Hund-Beziehung in nur wenigen Wochen arbeiten oder die perfekte Leinenführigkeit trainieren.

Unterschiede zwischen Junghund und Althund

Das heranführen an ein Pferd unterscheidet sich, je nachdem ob es sich um einen Junghund oder einen Althund handelt. Bei einem Althund besteht der Vorteil, dass er bereits eine feste Bindung zu seinem Halter aufgebaut hat und das er einen guten Grundgehorsam besitzt. Allerdings kann es bei einem erwachsenen Hund länger dauern, bis er sich vollständig an das Pferd gewöhnt hat. Wenn Dein Hund bereits älter ist, musst Du darauf achten, ihn später beim Ausreiten nicht zu überfordern. Ältere Hunde haben weniger Ausdauer und können unter Gelenks- oder Knochenproblemen leiden.

Bei einem Junghund wiederum, kann das Training oftmals schneller ablaufen, doch nur wenn der Junghund nicht gerade in seiner stürmischen Pubertätsphase ist. Außerdem musst du sehr genau darauf achten, dass der Junghund keine Angst vor dem Pferd entwickelt. Lasse ihm die Zeit die er braucht und biete ihm Sicherheit, wenn er ängstlich reagiert. Bei sehr jungen Hunden gilt zudem, dass sie erst mit einem Jahr stärker belastbar sind. Vorher sollte der Hund nur etwa 5 Minuten pro Lebenswoche unterwegs sein und wenig Springen. Ansonsten könnte er später Probleme mit den Knochen bekommen.

Welcher Hund passt zum Pferd?

Jeder Hund kann als Reitbegleithund ausgebildet werden, doch besonders gut geeignet sind große, gesunde Hunderassen, wie zum Beispiel Schäferhunde, Dalmatiner und Dobermänner.

Welcher Hund passt zum Pferd

Generell eignet sich jeder Hund als Reitbegleithund und als Begleiter für den Stall. Wichtig ist, dass der Hund langsam an das Pferd herangeführt wird und das er keine einschränkenden Erkrankungen hat und dass er einen guten Grundgehorsam besitzt. Da das Ausreiten mit dem Hund in vielen Fällen in Gebieten stattfindet, bei denen Leinenpflicht herrscht, sind kleine und kurzbeinige Hunde im Nachteil. Sie können vom Pferd aus schlecht angeleint werden. Auch im Alltag mit dem Pferd kann ein kleiner Hund schneller übersehen werden und dadurch zwischen die Hufe des Pferdes geraten. Der Hund sollte lernen Abstand zu den Hufen zu halten und der Besitzer sollte genau auf seinen Hund beim Reiten achten.

Hund und Pferd: Schäferhund liegt auf Gras

Durch den ohnehin schon enormen Größenunterschied eignen sich vor allem größere Hunde als Reitbegleithund.

Besonders als Reitbegleitund geeignete Hunderassen sind:

  • Große bis mittelgroße Hunde

  • Hund ohne oder mit nur geringem Jagdtrieb

  • Hunde mit einem guten Gehorsam

  • Sportliche Hunde

Du bist auf der Suche nach einem tollen Reitbegleithund?

Dann schaue unbedingt mal bei edogs.de vorbei, hier findest Du sicher Deinen Traumhund!

Hund frisst Pferdeöpfel: Finde Deinen Traumhund auf edogs.de

Tipps, um in Ruhe mit dem Hund am Stall zu üben

Wenn Du Deinen Hund mit in den Stall nehmen willst, ist es wichtig dass dieser nicht die ganze Zeit aufgeregt zwischen den Pferden herumläuft oder diese sogar anbellt.

Sollte Dein Hund Probleme damit haben, gibt es einfache Trainingswege mit denen Du mehr Ruhe vermittel kannst. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Tipps für mehr Ruhe bei deinem Hund zusammengestellt.

Unsere Tipps:

  • Starte das Training in einer reizarmen Umgebung und steigere Schrittweise die Ablenkung.

  • Laste Deinen Hund vor dem Stallbesuch aus, beispielsweise durch Spiele, lange Spaziergänge und viel Aufmerksamkeit.

  • Trainiere Zuhause einen Deckenbefehl auf, dann kannst Du Deinen Vierbeiner bald auch im Stall auf eine Decke schicken, wenn es hektisch wird oder er nicht zur Ruhe kommt.

  • Habe im Stall immer ein Auge auf Deinen Hund, damit Du Stresszeichen früh erkennst und ihm eine Pause gönnen kannst.

  • Lerne die Körpersprache Deines Hundes, damit Du jedes Anzeichen von Stress oder Überforderung erkennst.

Wanderreiten mit dem Hund

Wanderreiten und lange Ausritte mit dem Hund sollten gut geplant werden. Gerade ein langer Ausflug auf dem Pferd sollte nur mit Hunden unternommen werden, die bereits gut an das Pferd gewöhnt sind, gesundheitlich fit und einen guten Gehorsam haben. So lassen sich Zwischenfälle auf den langen Strecken vermeiden.

Du solltest bei langen Strecken im Sommer darauf achten im Schatten zu reiten und ein Tempo wählen, das für Deinen Hund und das Pferd angenehm ist. Ebenso sind Pausen wichtig und Du solltest Wasser für Deine Tiere mitnehmen, da besonders Hunde im Sommer leicht überhitzen können.

Ansonsten gilt leichtes Gepäck, schließlich muss Dein Pferd das zusätzliche Gewicht des Gepäcks mittragen und dies über eine große Strecke. Lange Ausritte oder auch Wanderritte sollten auf Strecken stattfinden die Du Dir vorab ansiehst und die für Deinen Hund und Dein Pferd gleichermaßen geeignet sind.

Online findest Du zahlreiche Routen mit ausgewiesenen Schwierigkeitsgeraden und Längenangaben. Später gehen wir weiter auf die notwendige Ausrüstung für das Reiten mit dem Hund ein.

Die richtige Ausrüstung für das Reiten mit Hund

Damit das gemeinsame Ausreiten mit Hund und Pferd zu einem schönen Erlebnis wird, bedarf es der passenden Ausrüstung. Wir zeigen Dir, was Du alles brauchst und worauf Du achten solltest. Zur besseren Orientierung haben wir die Ausrüstung in drei Kategorien unterteilt: Ausrüstung für das Pferd, für den Hund und die passende Ausrüstung für den Reiter.

Die passen Ausrüstung für Dein Pferd:

Die Ausstattung sollte zweckmäßig sein und vor allem bequem. ZUdem darf die Beweglichkeit des Pferdes nicht eingeschränkt werden durch die Ausstattung. Neben dem Sattel und dem Halfter solltest Du bei langen Ausflügen im Wald immer eine Sicherheitsdecke und Reflektorbänder für die Pferdebeine mitnehmen. Dadurch sind Du und Dein Pferd bereits von weitem gut zu sehen.

Die passende Ausrüstung für Deinen Hund:

Wenn Du Deinen Hund mit zum Reiten nehmen willst, gibt es bei der Hundeausrüstung ein paar Punkte zu beachten. Zuerst brauchst Du ein bequemes und gut sitzendes Geschirr für Deinen Hund. Am Halsband besteht eine zu große Verletzungsgefahr, weshalb ein Geschirr die bessere Alternative ist. Im Idealfall sollte das Geschirr über Reflektorstreifen verfügen damit Dein Hund bereits von Weitem gut gesehen wird, denn nicht jeder rechnet damit, dass ein Hund das Pferd begleitet. Außerdem brauchst Du eine Reitleine, die eine Mindestlänge von 2 Metern hat, jedoch keine Schleppleine ist. Eine Schleppleine stellt eine Gefahr da, denn sie kann zwischen die Hufe des Pferdes geraten und dadurch das Pferd ins Straucheln bringen.

Hund und Pferd und Mensch gehen gemeinsam auf einem Feldweg

Damit der Ausritt ein großer Spaß wird, brauchen Reiter, Pferd und Hund die passende Ausrüstung.

Die passende Ausrüstung für den Reiter

Natürlich brauchst auch Du eine passende Ausrüstung. Da Du als erfahrener Reiter bereits eine Grundausrüstung besitzt, gehen wir hier nur auf die extra Ausrüstung für das Wanderreiten ein.

Du brauchst:

  • Reithelm

  • Packtaschen

  • Bauchtasche für Leckerlis

  • Warnweste

  • Kotbeutel für den Hund

  • Wasser und Wassernapf

  • ggf. Handschuhe

Kann ein Hund allergisch auf ein Pferd sein?

Hunde können allergisch auf Pferdefell reagieren, jedoch entwickelt sich eine solche Allergie nur extrem selten. Solltest Du den Verdacht haben, dass Dein Hund allergisch auf Dein Pferd ist, suche einen Tierarzt auf und lass einen Allergietest durchführen.

Gefahren für den Hund am Stall: Hierauf solltest Du achten!

Der Stall ist für Deinen Hund ein aufregender Ort und bietet viele Möglichkeiten für Deinen Hund, doch am Stall können noch einige Gefahren auf Deinen Vierbeiner warten, daher solltest Du immer ein Auge auf Deinen Hund haben.

Hund und Pferd zusammen mit Schnauze am Boden

Gefahr lauert vor allem, wenn der Hund für ihn schädliche oder unverträgliche Substanzen frisst, die im Stall vorkommen können.

Vorsicht bei Entwurmungsmitteln für Pferde

Pferde werden in den meisten Fällen regelmäßig entwurmt. Das Entwurmungsmittel für Pferde enthält andere Stoffe als das Entwurmungsmittel für Hunde. Einige der Inhaltsstoffe sind sogar giftig für Hunde und auch die Dosierung ist für die Hunde viel zu hoch. In vielen Stallanlagen liegen Entwurmungsmittel und anderen Medikamente offen herum. Du solltest darauf achten, dass Dein Hund keine Möglichkeit hat, an diese Medikamente heranzukommen. Bedenke auch das Rückstände der Medikamente in den Pferdeäpfeln enthalten sind. Dein Hund sollte daher nicht die Hinterlassenschaften eines Pferdes fressen.

Der Hufbeschlag des Pferdes

Hufabfälle und Hufspäne sind für viele Hunde wahre Leckerbissen weshalb der Hund die Hufabfälle gerne geklaut, wenn der Hufschmied da war. In der Regel ist dies für Hunde unbedenklich und liefert den Vierbeinern sogar Calcium, Eiweiß und Biotin, dennoch gibt es dabei einiges zu beachten, denn wenn die Hufabfälle scharfkantig sind, kann es zu Verletzungen kommen.

Kontrolliere daher die Hufabfälle bevor Dein Hund diese bekommt. Wenn das Pferd eine Huferkrankung hat, darf das Horn keinesfalls an den Hund verfüttert werden. Der Hund konnte sich mit Parasiten, Bakterien oder Viren infizieren. Auch wenn Du Huföl benutzt, sind die Abfälle tabu für den Vierbeiner. Achte darauf, dass Dein Hund keine älteren Hufspäne frisst, da diese bereits verschimmelt sein können.

Gefahr durch Pferdefutter

Einige Hunde machen sich über alles Essbare her. Im Stall kann dies für Deinen Hund jedoch sehr gefährlich sein denn nicht jeder Hund verträgt das Pferdefutter und die Zusätze, die in manchen Kraftfutter-Sorten enthalten sind.

Ist ein Hund schneller als ein Pferd?

Pferde sind im Durchschnitt schneller als Hunde. Die Ausnahme bilden Windhunderassen. Das Pferd kann jedoch seine Geschwindigkeit wesentlich länger halten als ein Hund.

Beliebte Pferde im ehorses Marktplatz

Schreibe einen Kommentar

* Mit der Nutzung der Kommentarfunktion erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden.