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Elektrolyte fürs Pferd – Vorteile der Fütterung

von Michael Hein
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Wer im Sommer trotz der warmen Temperaturen vernünftig trainieren möchte, sollte neben der richtigen Tageszeit auch über Zusätze zur besseren Regeneration des Pferdes nachdenken. Denn gerade stark schwitzende Pferde verlieren währenddessen viele wichtige Mineralien. Dadurch verlangsamt sich die Regeneration nach dem Training. Deswegen ist es im Sommer nach dem Training besonders hilfreich seinen Vierbeiner mit Zusätzen, wie zum Beispiel Elektrolyte für Pferde, bei der Regeneration zu unterstützen. Was genau Elektrolyte für Pferde sind und wie man sie anwendet, erklären wir Dir in diesem Artikel. 

Was sind Elektrolyte fürs Pferd?

Elektrolyte kann man quasi als Sammelbegriff für verschiedene Mineralien zählen. Zu ihnen gehören Natrium (Na), Chlorid (Cl), Calcium (Ca), Magnesium (Mg) und Kalium (K). Obwohl sie nur in einer relativ geringen Konzentration im Pferdekörper vorkommen, sind sie essenziell für verschiedene Abläufe. Die Mineralien bestehen aus positiv oder negativ geladenen Ionen, wodurch sie im Wasser gelöst werden können. Insgesamt wird Wasser, welches Elektrolyte enthält, schneller vom Körper aufgenommen. Zudem sind die Ionen in der Lage in einer wässrigen Lösung Strom zu leiten. Daher auch der Name ,,Elektrolyte“.

Insgesamt ist es die Aufgabe der Elektrolyt-Ionen, die Nerven- und Muskelfunktionen des Pferdes aufrechtzuerhalten. Genauer dienen sie der Informationsweitergabe innerhalb und außerhalb der Zellen und regulieren deren elektrische Spannung durch Osmose an der Außenwand. Sie regulieren aber auch den Säuregehalt im Blut und dienen damit der Vorbeugung von Muskelkrämpfen. Elektrolyte liefern also keine Energie, sind aber dennoch für fast alle Abläufe im Organismus während einer körperlichen Belastung von großer Bedeutung. 

Was sind Elektrolyte?

Elektrolyte ist der Sammelbegriff für verschiedene Mineralien, wie Kalium, Natrium und Chlorid. Sie regeln im Organismus des Pferdes den Flüssigkeitshaushalt, die Wasserteilung, den pH-Wert im Blut und sind für die Koordination von überlebenswichtigen Stoffwechselvorgängen zuständig. Des Weiteren senden sie Signale an unsere Muskel- und Zellnerven weiter. Elektrolyte sind dazu in der Lage, in einer wässrigen Lösung Strom zu leiten.

Wann benötigt mein Pferd Elektrolyte?

Wenn Pferde viel schwitzen, verlieren sie nicht nur enorm viel Flüssigkeit, sondern auch Elektrolyte. Das kann zur Folge haben, dass Pferden die Regeneration nach körperlicher Beanspruchung schwerer fällt. Aber auch Muskelkater und Muskelschmerzen können Folge eines Mangels sein. Generell sollte man Elektrolyte in folgenden Fällen füttern:

  • wenn Pferde lange oder schwere Trainingseinheiten hinter sich haben
  • bei hohen Temperaturen
  • wenn ein Pferd oder Pony viel geschwitzt hat
  • auf Turnieren, bei denen Pferde mehrere Prüfungen am Tag gehen
  • bei langen Transporten
  • Krankheiten (z.B. Durchfall– oder Nierenerkrankungen, bei denen Pferde auch oft viele Elektrolyt verlieren)
  • nach Stressituationen
Elektrolyte: Pferd auf Wiese

Ein Mangel an Elektrolyten kann zur Folge haben, dass Pferden die Regeneration nach körperlicher Beanspruchung schwerer fällt.

Wie rege ich die körpereigene Biosynthese des Pferdes an? 

Grundsätzlich stellt das Pferd durch mikrobielle Vorgänge selbst Biotin her. Dies findet allerdings im hinteren Ende des Darms, dem Dickdarm, statt und gelangt daher kaum in den Kreislauf der Tiere. Um die körpereigene Biosynthese des Pferdes anzuregen, sollte der pH-Wert des Darms nicht zu sauer werden. Dieser unterstützt schließlich den Vorgang der Biotin-Herstellung. Hierfür empfiehlt es sich, auf eine ausreichende Zufuhr von qualitativ hochwertigem Heu zu achten und sicherzustellen, dass der tägliche Nährstoffbedarf durch das restliche Futter gedeckt wird. Die empfohlene Menge Heu pro 100kg Körpergewicht liegt bei etwa 1 bis 1,5kg.

Außerdem ist generell auf eine ausgeglichene Mineralstoffversorgung zu achten. Dies kann durch eine gute Mischung aus Rau– und Kraftfutter erreicht werden. Wichtig ist, eine Überfütterung von Weidegras, Ölen und Getreide zu vermeiden, denn das kann die Dickdarmflora aus dem Gleichgewicht bringen und somit die Synthese des Biotins behindern.

Wann soll ich meinem Pferd Elektrolyte füttern?

Pferde verlieren Elektrolyte über den Schweiß. Schwitzt ein Pferd an heißen Tagen oder während eines intensiven Trainings, sollte das Defizit an Elektrolyten direkt ausgeglichen werden, da ein übermäßiger Elektrolyt-Mangel durchaus lebensbedrohlich sein kann. Da ein Pferd beim Elektrolyt-Verlust zuerst trinkt und sich die Elektrolyte somit weiter verteilen, sinkt der Elektrolyt-Gehalt im Blut. Daher sollten die Elektrolyte zuerst verfüttert werden, bevor das Pferd trinkt.

Wie füttert man Elektrolyte?

Grundsätzlich ist es so, dass Pferde ihren Elektrolytehaushalt ganz gut selbst regeln können, jedoch nur unter bestimmten Vorraussetzungen. Dazu zählen eine Grundversorgung mit qualitativ hochwertigem Heu, ein immer freier Zugang zu Wasser und das Bereitstellen eines Salzlecksteins. Denn durch den Leckstein können die Pferde sich selbst mit Natrium und Chloriden versorgen. Durch qualitativ gutes Heu nehmen die Tiere in der Regel auch ausreichend Kalium zu sich.

Um Pferde in den oben genannten Fällen jedoch zu unterstützen, bietet es sich an Elektrolyte zuzufüttern. Elektrolyte gibt es in vielen verschiedenen Formen als Futterzusatz. Man kann es als Pulver, Pellets, Paste oder in flüssiger Form zufüttern. Mittlerweile gibt es auch Mashsorten, die mit einem besonderen Anteil an Elektrolyten werben. Hier ist es allerdings schwieriger nachzuvollziehen, wie viel Elektrolyte das Pferd tatsächlich aufgenommen hat. 

Warum brauchen Pferde Elektrolyte?

Ein Pferdekörper besteht zu ca. 70% aus Flüssigkeit. Enthält der Körper zu wenig Elektrolyte, kommt der Flüssigkeitshaushalt aus dem Gleichgewicht, was schwerwiegende Auswirkungen auf die Organe haben kann. Durch einen Elektrolyt-Mangel kann es zu einer Stoffwechselentgleisung kommen, wodurch Muskelkrämpfe und Herzrhythmusstörungen auftreten können. Im schlimmsten Fall endet so ein Elektrolyt-Mangel mit einem Herz-Kreislaufversagen.

Die Folgen eines Nährstoffmangels 

Tritt bei einem Pferd ein übermäßiger Elektrolytmangel auf, kommt es zu einer Stoffwechselentgleisung. Bei dieser Stoffwechselentgleisung können die Muskeln des Pferdes zittern oder verkrampfen. Zudem kann es zu einem Kreuzverschlag kommen, wobei es sich um eine Entzündung in der Rückenmuskulatur handelt. Des Weiteren kann ein großer Verlust an Elektrolyten zu Herz-Kreislauf-Problemen, Nierenversagen oder sogar zum Tod führen. Pferde, denen ein leistungsbedingter Elektrolytmangel droht, hören für gewöhnlich mit dem Trinken auf. Damit vermeiden die Tiere, dass sie noch mehr Flüssigkeit verlieren und in eine lebensbedrohliche Lage geraten.

Ein Elektrolytverlust muss immer dann ausgeglichen werden, wenn er entsteht. Da Pferde bei einem Elektrolyt-Mangel das Trinken einstellen, sollten die Mineralien über eine kleine Menge Kraftfutter oder über die Maulspitze des Pferdes verabreicht werden. Ist ein hoher Elektrolyt-Verlust zu erwarten, beispielsweise durch ein intensives Training, kann man dem Pferd maximal zwölf Stunden vorher schon entsprechenden Zusatz füttern. Dies sollte um die zwei bis vier Tage fortgeführt werden, um dem Elektrolythaushalt des Pferdes zu stabilisieren. Eine dauerhafte Fütterung von Elektrolyten sollte dann erfolgen, wenn das Pferd auch dauerhaft Leistung erbringen muss und viel schwitzt oder krankheitsbedingt übermäßig Elektrolyte verliert.

Zwei Pferde auf einer Wiese

Enthält der Körper zu wenig Elektrolyte, kommt der Flüssigkeitshaushalt aus dem Gleichgewicht, was schwerwiegende Auswirkungen auf die Organe haben kann.

Elektrolyte fürs Pferd – Was hat das Wetter damit zu tun? 

In der Regel haben Pferde einen gut funktionierenden Thermoregulations-Haushalt. Bei Temperaturen über 25°C suchen Pferde jedoch Unterstände und Schattenplätze, weil auch das kurze Sommerfell nicht mehr vor einer Überhitzung schützen kann. Wenn es also warm wird, übernehmen die Schweißdrüsen in der Haut des Pferdes die Arbeit. Die Schweißdrüsen sondern eine Körperflüssigkeit aus, welche an der Oberfläche des Fells verdunstet und dadurch den Pferdekörper abkühlt. Das Schwitzen ist somit eine Reaktion des Stoffwechsels, um den Körper vor dem Überhitzen zu schützen. Da über den Schweiß die Elektrolyte verloren gehen, kommt es zu einer Störung im Wasserhaushalt und zur Veränderung des pH-Wertes im Blut des Pferdes.

Da der Elektrolytverlust lebensbedrohliche Folgen haben kann, ist es wichtig, diesem Zustand entgegen zu wirken. So gibt es neben der Fütterung von Elektrolyten, noch weitere Tipps, die dem Pferd während der heißen Temperaturen helfen:

  1. Den Pferden ausreichend Trinkwasser anbieten.
  2. Nicht während den wärmsten Stunden des Tages reiten.
  3. Genügend Unterstände und Schattenplätze auf der Weide bieten.
  4. Das Pferd regelmäßig Abkühlen.
  5. Helle Stellen an den Nüstern eincremen, um Sonnenbrand zu vermeiden.
  6. Mit Heu oder Raufutter zufüttern, da sich der Nährwert des Grad verändert

Was soll ich tun, damit das Pferd mehr trinkt?

Soll das Pferd mehr trinken, hilft es, Elektrolyte zu füttern, da sie den Durst anregen. Um dem Pferd das Trinken zusätzlich schmackhaft zu machen, kann ein kleines bisschen Apfelsaft ins Wasser gegeben werden. Im Winter bietet sich ein lauwarmer Tee an, der für ein Pferd geeignet ist.

Woher weiß ich, wie viel Liter mein Pferd geschwitzt hat? 

Wie viel ein Pferd schwitzt hängt von vielen Faktoren ab. Solche sind unter anderem die Umgebungstemperatur, die Luftfeuchtigkeit, die Arbeitsintensität, Wind und die Sonnneneinstrahlung. Die Körperflüssigkeit wird über die Schweißdrüsen abgesondert, die besonders häufig in der Hals-, Schulter- und Unterbauchregion vorkommen. An diesen Bereichen kann man den sogenannten Schweiß-Score messen. Somit misst man, wie viel Liter Schweiß ein Pferd während des Trainings verloren hat. In der folgenden Tabelle von Zeyner et al. wird  der Schweißverlust in 1 bis 5 Schweiß-Scores eingeteilt. Grafik: Schweißverlust beim Pferd

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2 Kommentare

Carina Mitterlechner 20. November 2021 - 18:13

Hi das ist spannend

Antworten
Michelle Holtmeyer 22. November 2021 - 8:22

Hallo Carina,

vielen Dank für Dein Feedback. Wir freuen uns, wenn Dir unsere Artikel gefallen.

Ganz liebe Grüße
Dein Team von ehorses

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