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Elitestute, Staatsprämienstute & Verbandsprämienstute

von Jil Wiedemann
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Bei den Bezeichnungen Elitestute, Staatsprämienstute und Verbandsprämienstute handelt es sich um Titel, die als Ehrung von Stuten für sportliche und züchterische Leistung vergeben werden. Die Titel werden den Pferden für herausragende Leistungen bei der Zucht, ihrer Herkunft und des Erscheinungsbildes verliehen und sind das Gegenstück zu den Körungen und Ehrungen bei den Hengsten. Je höher die Ehrung der Stute, desto beliebter ist sie in der Zucht und desto mehr Chancen haben ihre Nachkommen, ebenfalls eine erfolgreiche Karriere zu durchlaufen. Dies steigert auch den Verkaufswert des jeweiligen Pferdes deutlich. In diesem Artikel stellen wir die Titel Elitestute, Staatsprämienstute und Verbandsprämienstute vor und zeigen die jeweiligen Eigenheiten der Titel und deren Vergaberichtlinien.

Vorbuch, Hauptstutbuch, Stutbuch 1 und 2

Bevor wir uns den Definitionen der einzelnen Titel widmen, ist es wichtig einen Überblick über die Zuchtbücher innerhalb der Pferdezucht zu gewinnen. Obwohl es je nach Rasse leichte Abweichungen gibt, wird bei allen Pferderassen mit vier Zuchtbuchunterteilungen gearbeitet dem Vorbuch, dem Hauptstutbuch und dem Stutbuch 1 und Stutbuch 2.

Die Unterteilung des Stutbuches: 

  • Hauptstutbuch: Das Hauptzuchtbuch wird nochmals in die beiden Unterkategorien Stutbuch 1 und Stutbuch 2 unterteilt. Damit eine Stute in das Hauptstutbuch eingetragen werden kann, braucht es den Nachweis einer anerkannten Abstammung der jeweiligen Rasse über vier Generationen. So muss bereits die Mutter der Stute muss im Hauptstutbuch oder dem Stutbuch eingetragen sein als Zuchtstute. Zudem müssen die Stuten gewissen Punkte bei den Vorstellungen und Präsentationen bekommen, bei den das Exterieur und die Bewegungen des Pferdes beurteilt werden. Bei den meisten Rassen muss mindestens eine Note von 7,0 erreicht werden, hier gibt es allerdings je nach Rasse ausnahmen.
  • Stutbuch: Die Bedingung für eine Eintragung im Stutbuch sind ein Nachweis einer Abstammung der Stute über drei Generationen und dem Nachweis, dass die Mutter der Stute entweder bereits im Hauptstutbuch, dem Stutbuch oder dem Vorbuch eingetragen sein. Bei der Bewertung der Stute muss eine Gesamtpunktzahl von mindestens 5 Punkten beim Exterieur und den Bewegungsnoten haben und bei den Teilkriterien mindestens vier Punkte.
  • Vorbuch: Hierfür wird lediglich ein Abstammungsnachweis bzw. eine Geburtsbescheinigung des jeweiligen Zuchtverbandes benötigt und eine Gesamtbewertung von mindestens 5 Punkten mit 4 Punkten bei den Unterkriterien. 

Was ist das Hauptstutbuch?

Das Hauptstutbuch bildet den Kernbereich des Stutbuches und ist noch in Stutbuch 1 und Stutbuch 2 unterteilt. Hier werden die Stuten eingetragen mit den besten Noten und einer langen einwandfreien Abstammung der jeweiligen Rasse.

Die Stutbuchaufnahme

Damit eine Stute in das Stutbuch aufgenommen wird, gibt es verschiedene Voraussetzungen, die einerseits die Abstammung betreffen und andererseits eine Bewertung des Exterieurs und der Bewegungen der Stute. Dabei wird ähnlich wie bei den Körungen der Hengste vorgegangen. Bei einer solchen Stutbuchaufnahme werden die Termine zur Prüfung der Tiere von den jeweiligen Vereinen vergeben. 

Die Termine sind meist mit den Stutenschauen und den Zuchtstutenprüfungen verbunden. Dabei gibt es bei der Stutbuchaufnahme immer den selbigen Ablauf. Die Stute wird im Schrittring präsentiert und die Richter bewerten nach den Vorgaben des jeweiligen Rassestandards. Je nachdem welche Noten die Richter vergeben und wie die Abstammung des Tieres gelegen ist, wird die Stute in eine der Abteilungen des Stutbuches aufgenommen.

Elitestute: Stute wird geführt

Bevor eine Stute ins Stutbuch eingetragen wird, müssen erst bestimmte Vorraussetzungen erfüllt werden.

Verbandsprämienstute – Was ist das?

Eine Verbandsprämienstute ist eine Stute, die der Rasse entsprechend ein herausragendes Erscheinungsbild und einen exzellenten Bewegungsablauf aufweist. Dies wurde vom Verband, der für die Zucht der Rasse verantwortlich ist mit dem Titel Verbandsprämienstute ausgezeichnet. Dabei kann die Vergabe des Titels Verbandsprämie sowohl im Rahmen der züchterischen Interessen wie auch für den Sport vergeben werden. Eine Stute mit dem Titel ist nicht nur für die Zucht gut geeignet, gerade wenn im Bereich der Sportpferde eine Stute so ausgezeichnet wird, ist dies auch eine Anerkennung an ihr sportliches Potenzial und ein Beleg, dass es sich um ein solides Sportpferd handelt. Gerade Züchter, die ihre Tiere weiterverkaufen wollen, ob nun zur Zucht oder in den Sport, bemühen sich um eine solche Anerkennung.

Wie bekommt eine Stute die Verbandsprämie?

Eine Stute bekommt die Verbandsprämie, wenn sie ein herausragendes Exterieur und einen herausragenden Bewegungsablauf besitzt, der von den Richtern mindestens mit einer Gesamtnote von sieben Punkten bewertet wird.

Staatsprämienstute – Was ist das und wie sind die Voraussetzungen dazu?

Staatsprämienstuten, sind Stuten, die eine Staatsprämie erhalten haben. Dabei handelt es sich um eine Fördermaßnahme für hochklassige Stuten, die von der jeweiligen Landesregierung vergeben wird und dafür sogen soll, das mit diesen Stuten weiterhin gezüchtet wird. Dabei müssen von der Stute verschiedene Voraussetzungen erfühlt werden, um diesen Titel von den jeweiligen Landwirtschaftsministerien zu bekommen. 

Die Voraussetzungen hierfür sind:

  • Eine Teilnahme an einer zentralen Stuteneintragung der jeweiligen Rasse
  • Bestandene Stutenleistungsprüfung (je ach Rasse werden hier unterschiedliche Noten erwartet)
  • Ein Wohnsitz des Besitzers im Bundesland, von dem die Prämie ausgesprochen werden soll
  • Mindestalter der Stute drei Jahre
  • Teilweise auch die Anzahl der Fohlen, falls die Stute bereits welche Geboren hat
  • Fruchtbarkeitsgrad der Stute
Elitestute: Stute mit Fohlen

Bei er Staatsprämienschau wird das gesamte Exterieur und die einzelnen Teile des Bewegungsapparates begutachtet.

Staatsprämienstutenschau

Wenn eine Stute als besonders geeignet für die Zucht der jeweiligen Rasse gilt und diese die oben genannten Bedingungen erfühlt, wird sie von dem Zuchtverband zur Staatsprämienstutenschau geschickt. Diese findet jedes Jahr statt und dabei sind die jeweiligen Landeswirtschaftsminister des Bundeslandes anwesend und werden die Prämie verleihen. Die drei- bis vierjährigen Stuten werden dabei im Schrittring vorgeführt und von geschulten Richtern bewertet. Diese vergeben Punkte für das gesamte Exterieur und die einzelnen Teile des Bewegungsapparates. Dabei wird immer auf die rassetypischen Eigenheiten der Stute geachtet. 

Leistungsprüfung

Bei einer Leistungsprüfung bietet sich jedem Züchter die Möglichkeit seine Stuten vorzustellen und diese mit den anderen jungen Stuten der gleichen Rasse aus den anderen Zuchtstätten und Gestüten zu vergleichen. Dadurch erhält er einen objektiven Eindruck über seine Zuchtleistung. Die Leistungsprüfung ist jedoch keine Voraussetzung für einen Eintrag im Stutbuch. Jedoch ist sie Voraussetzung für den Titel Staatsprämienstute und es gibt zwei Möglichkeiten, die Prüfung abzulegen. Einmal als Stationstest und einmal als Feldtest. Bei beiden Methoden werden die Grundgangarten des Pferdes, die Rittigkeit und das Freispringen bewertet. Bei dem Stationstest gibt es allerdings noch zusätzlich eine Prüfung der Leistungsbereitschaft. Es gibt vor dem Abschlusstest eine Trainingszeit über 14 Tage, die meist bereits von einem Gutachter betreut wird. Der Feldtest wiederum dauert nur einen Tag, wobei die gleichen Dinge bewertet werden.

Was ist eine Elitestute?

Dies ist ein Titel, der einer Stute verliehen wird, um deren Nachzuchterfolge zu ehren und dem gewisse Vorraumsetzungen zugrunde liegen. Sie wird Elitestute, wenn sie mindesten zwei Fohlen geboren hat und bestimmte sportliche Leistungen und eine Gesamtpunktzahl von sieben bei der Anerkennung erlangt hat.

Elitestute – Was ist das und welche Voraussetzungen gibt es?

Elitestute ist ein Titel, der einer Stute verliehen wird, aufgrund ihrer Nachzuchterfolge verliehen werden. dabei kann dieser Titel sogar bereits verstorbenen Stuten noch verliehen werden. Durch diese Auszeichnung wird die gesamte Linie der Stute nochmals veredelt und die folgenden Nachkommen haben bereits ab ihrer Geburt einen höheren Wert und Stand in der Zucht. Die Voraussetzungen, die eine Stute für diesen Titel erfüllen muss, haben wir übersichtlich zusammengetragen.

Voraussetzungen für den Titel Elitestute:

  • Beurteilung des Exterieurs der Stute muss einer Gesamtnote von 7 Punkten entsprechen
  • Die Stute muss mindestens zwei Fohlen geboren haben
  • Sie muss drei Platzierungen im Turniersport der Klasse M haben
  • Oder eine Vielseitigkeitsprüfung der Klasse L
  • Oder eine Vererbungsleistung von drei Nachkommen, die eine Körung oder Anerkenung haben

Die Stuten werden auf sogenannten Eliteschauen Vorgestellt und ausgezeichnet, es gibt zudem einen vermerk im Zuchtbuch der jeweiligen Stute.

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