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Frederiksborger

von Frederieke Wenning
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Der Frederiksborger ist eine der ältesten stammbuchgeführten Barockpferderassen und akut vom Aussterben bedroht. Es gibt zurzeit nur noch etwa eintausend Zuchtexemplare. Die Zuchtbücher des „Dänen“, wie man die Pferde der königlichen Zuchtstätte des Schlosses Frederiksborg bereits im 15. Jahrhundert nannte, lassen sich bis auf das Jahr 1690 zurückdatieren. Alles über Frederiksborger Pferde erfährst Du in diesem Artikel.

Wichtige Daten vom Frederiksborger im Überblick

  • Ursprung: Dänemark
  • Hauptzuchtgebiet: Dänemark
  • Verbreitung: Dänemark
  • Stockmaß: abhängig vom Rassetyp, ungefähr 1,60 m
  • Gewicht: abhängig vom Rassetyp, ca. 600kg
  • Erscheinungsbild: leicht geramster Kopf, dynamischer Körperbau, breite Brust
  • Farben: meistens Füchse, häufig weiße Abzeichen

Zuchtgeschichte

Ursprung des Frederiksborgers

Der „Däne“ entstand ab dem 16. Jahrhundert aus Kreuzungen heimischer Pferde mit importierten Berbern, Iberern, Arabern und Neapolitanern.

Zuchtmethodik & Veredelungen

Die königliche Zuchtstätte rund um das Schloss Frederiksborg auf Seeland erwies sich geografisch als ideale Zuchtstätte, von der aus die „dänischen Pferde“ die Fürstenhäuser Europas eroberten. Als zur Zeit der Renaissance im 16. Jahrhundert das Reiten zur Kunst erhoben wurde, konzentrierte man sich auf die Zucht von begabten Schulpferden, die auch als Fahrpferde und Kriegsrosse einsetzbar waren. Diese Pferde dienten dann im 17. Jahrhundert als Grundlage für eine erfolgreiche Farbzucht, die der höfischen Mode des barocken Schulpferdes und der Gespannpferde entsprach. Besonders hervorzuheben sind die Weißgeborenen und Tigerschecken (heute bekannt unter dem Namen Knabstrupper).

Im Sinne der im 18. Jahrhundert aufkommenden Jagdmode wurde versucht, die Schulpferde mit englischen Blütern zu kreuzen. Mit dem Zerfall des Absolutismus wurde das Schulpferd überflüssig. Das Gestüt erlebte seinen ersten Niedergang. Die Zucht von schnellen Kriegspferden durch das Einkreuzen von Vollblütern in die alten Gestütslinien misslang. Am Ende wurden die letzten Pferde des ehemaligen königlichen Gestüts 1771 versteigert und in alle Winde zerstreut. Die heute existierenden letzten Exemplare tragen das Blut der historischen Rasse immer noch in sich.

Zuchtbücher / Zuchtverbände

Die Zuchtbücher gehen auf das Jahr 1690 zurück. Seit den Siebziger Jahren wird versucht, die so genannten „Frederiksborger“ gezielt zu erhalten. Dabei stützt man sich sowohl auf zwei historische Linien als auch auf die Kreuzung mit Hannoveranern. Der zuständige Zuchtverband in Dänemark heißt „FHF“ (Frederiksborg Hesteavlsforeningen). Einige Hengste sind in Deutschland beim Rheinischen Pferdestammbuch gekört, jedoch als Vererber in Dänemark nicht anerkannt.

Besondere Vererber

Als besonderen zu 100% reinrassigen Vererber barocken Typs kann man Junker Langløkkegaard nennen. Er ist in Deutschland im Deckeinsatz.

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Was ist ein Frederiksborger?

Unter einem Frederiksborger versteht man eine dänische Warmblutrasse. Pferde dieser Art sind vor allem in Dänemark vertreten. Es gibt weltweit nur mehr wenige Exemplare dieser Rasse.

Aussehen (Exterieur) des Frederiksborger

Größe

Die Größe schwankt zwischen 157 cm (Barocktyp) und 170 cm (Sportpferdetyp)

Gebäude

Der historische Frederiksborger hat eine leichte Ramsnase und große Augen in einem ausdrucksvollen Gesicht. Als besonderes Rassemerkmal ist der hoch aufgesetzte, gut bemuskelte, leicht gebogene Hals anzusehen. Der Körperbau des Frederiksborgers entspricht dem eines barocken Quadratpferdes. Dabei sind die Gliedmaßen bei genügender Länge stark und trocken, die Hufe hart und in der Größe passend zum Körper. Die Winkelung der Hinterbeine entspricht der starken Versammlungsfähigkeit welche idealer Weise von der runden Kruppe mit tief angesetztem Schweif unterstützt wird.

Fell und Färbungen

Die vorherrschende Fellfarbe ist Fuchs in allen Schattierungen, vom Dunkelfuchs, über den mittelrötlichen Typ mit hellem Langhaar bis zu „Roans“ mit auffälligem Stichelhaar und weißen Abzeichen. In den letzten Jahren wurde vermehrt Farbzucht betrieben, so dass es inzwischen wieder eine kleine Zahl von Palominos ( Isabell) und Braunen gibt. Rappen und Schimmel sind äußerst selten.

Grundgangarten / Bewegungen / Bewegungsablauf

Sowohl die deutliche Aufwärtsbewegung als auch Raumgriff bei genügend Schub und hoher Versammlungsfähigkeit zeichnen den Frederiksborger aus. Bei den barocken Typen findet man durchaus noch die typische Knieaktion und den imposanten Aufwärtsgalopp.

Charakter (Interieur)

Der Frederiksborger wirkt auf den ersten Blick sehr stark und leicht zu handeln. In gewisser Weise stimmt dies auch. Der Frederiksborger ist mutig und offen, wie auch sehr ehrgeizig. Dennoch schlummert in ihm ein sensibles Gemüt. Pferde dieser Rasse sind sehr menschenbezogen und arbeiten gerne mit ihrem Reiter. Sie benötigen jedoch eine konsequente und dennoch sehr liebevolle Hand. Der Charakter des Frederiksborger ist geprägt von Freude, Neugierde und Intelligenz. Doch die Pferde benötigen eine gute Vertrauensbasis, damit sie auch Spaß an der Arbeit mit ihrem Menschen finden. Ein Reiter sollte dem Pferd viel Vertrauen und Sicherheit bieten. Ein sehr dominanter Umgang ist im Falle des Frederiksborger fehl am Platz.

Der Arbeitswille der dänischen Rasse ist vor allem unter dem Sattel zu spüren. Pferde dieser Rasse reagieren aufmerksam auf Hilfen und werden gerne gefordert. Sie verlangen viel Abwechslung und ständig neuen Input. Aufgrund der hohen Motivation und seinem sensiblen Charakter ist Frederiksborger auf keinen Fall als Schulpferd oder Anfängerpferd geeignet.

Wie groß werden Frederiksborger?

Ein Frederiksborger erreicht ein Stockmaß zwischen 155 und 170 cm . Anhängig ist dies vom Rassetyp, da ein Sporttyp und ein Barocktyp unterschieden werden. Der barocke Frederiksborger ist kleiner und leichter als seine sportliche Version.

Verwendung

Ob in der barocken Reitkunst oder im Springsport – der Frederiksborger hat viele Talente. Als qualitätsvolles Fahrpferd ist er genauso beliebt, wie als zuverlässiger Partner beim Freizeit, – Distanz – und Jagdreiten. Der Frederiksborger ist leichtfuttrig und robust, weil der nordischen Witterung angepasst.

Besonderheiten der Frederiksborger

Die Rasse ist akut vom Aussterben bedroht. Es gibt nur noch an die 1000 Zuchtexemplare. Inzucht und das mangelnde Interesse, die alten Linien durch Kreuzungen mit den verwandten Rassen Lipizzaner (die Pluto, –und Deflorata Linien sind Frederiksborger) zu rekonstruieren, tragen zum endgültigen Untergang bei. Eine Rettung wie bei den Knabstruppern, welche ihrem Ursprung nach Frederiksborger sind, kommt zu spät.

Wie schwer ist ein Frederiksborger?

Ein Frederiksborger wiegt ca. 600 kg.

Erbkrankheiten der Frederiksborger

Der Frederiksborger ist dafür bekannt, dass er an der Erbkrankheit Polysaccharid-Speicher-Myopathie erkranken kann. Polysaccharid-Speicher-Myopathie, kurz PSSM, kann in verschiedenen Ausprägungen vorkommen. Der Frederiksborger erkrankt, wenn die Erbkrankheit vorliegen sollte, an Typ 1 der Speicher-Myopathie. Die Erkrankung zeigt sich durch Symptome wie einer wechselnden Lahmheit, dem Ausstrecken der Hinterbeine oder kreuzverschlagähnlichen Symptomen. Auch Muskelprobleme sind häufig. Steifheit tritt in den meisten Fällen vor allem anfangs auf, und kann sich zu einem Muskeltremor entwickeln. Grund für die Symptome ist eine Störung des Glykogenspeichers. Die Symptome machen sich meist in Episoden bemerkbar, die ca. 15 Minuten nach leichter Arbeit auftreten.

Das Pferd kann jedoch vor dem Kauf auf PSSM getestet werden. Im Zuge einer Ankaufsuntersuchung ist dies auf jeden Fall durchzuführen. Um das Pferd auf die Erbkrankheit zu testen, werden lediglich 10 bis 20 Schweif- oder Mähnenhaare eingeschickt und zur Untersuchung verwendet.

Bekannte Pferde der Rasse

Zwar konnte der Frederiksborger bisher keinen nennenswerten Ruhm in der Film- und Fernsehbranche erlangen, dennoch gibt es bekannte Pferde dieser Rasse. Bekannt ist die Rasse vor allem für ihre Historik. Ursprünglich wurde die Rasse als Reit- und Fahrpferd gezüchtet, doch sie erlangte schnell anderweitige Beliebtheit am königlichen Hof. Das bekannte Pferd „Der Däne“ war ein begehrtes Prunkpferd bei höfischen Zeremonien. Der Frederiksborger genoss am königlichen Hof hohes Ansehen. Im Jahr 1860 wurde das Schloss Fredriksborg erbaut und rund zwei Jahre später wurde von König Frederik II das höfische Gestüt gegründet.

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