Als Cob wird keine Pferderasse, sondern ein Pferdetyp bezeichnet, der verschiedenen Rassen angehören kann und bestimmte Merkmale hinsichtlich seines Erscheinungsbilds und seiner Eigenschaften erfüllt. Der Name Cob stammt aus dem Englischen und ist ein altes Wort für ein kräftiges, untersetztes Pferd. Die ursprüngliche Bedeutung der Bezeichnung weist also noch heute auf das Exterieur des Pferdetyps hin und meint nach wie vor ein kleines Pferd mit kräftiger und kompakter Statur. Alles über den Cob erfährst Du in diesem Artikel.
Inhalte
Wichtige Daten der Cob Pferde im Überblick
- Ursprung: Irland und England
- Hauptzuchtgebiet: Weltweit
- Verbreitung: Weltweit
- Stockmaß: ca. 150 bis 165 cm
- Gewicht: 550 bis 800 kg
- Erscheinungsbild: mittelgroßes Warmblut
- Farben: alle Farben, auch Schecken
- Haupteinsatzgebiet: Reit-, Spring- und Therapiepferd
Herkunft/Ursprung der Pferderasse
Zuerst sollte man wissen, dass der Cob keine Pferderasse im klassischen Sinn ist. Vielmehr handelt es sich um einen Pferdetyp, zu dem verschiedene Rassen gehören. Das besondere Merkmal liegt dabei auf dem Exterieur, welches als kompakt und kräftig eingestuft wird. Vom Erscheinungsbild erinnert der Cob an ein kleines Kaltblut.
Ursprünglich kommt die Pferderasse aus Irland und England. Die Kreuzung verschiedener schwerer Rassen wie beispielsweise dem Hunter sowie dem Irish Draught Horse, aber auch dem Englischen Vollblut führte zu den einzelnen Rassen, welche zum Cob gehören. Besonders bekannt sind die folgenden Cob-Rassen:
- Welsh Cob
- Irish Cob (auch als Tinker bekannt)
Letztendlich ist der Cob mit seinen einzelnen, klar definierten Rassen ein Zufallsprodukt verschiedener Kreuzungen.
Das Aussehen (Exterieur) des Cob
Der Cob erreicht meist ein Stockmaß von 153 bis 163 Zentimetern, liegt entsprechend zwischen Kleinpferd und Endmaßpony und kann jede Fellfärbung aufweisen, darunter auch Schimmel und Schecken in verschiedenen Farbvarianten. Sein Körperbau entspricht trotz der eher geringen Größe dem eines schweren Pferdes. Der Kopf ist in der Regel klein und zeigt sich mit einem relativ edlen Ausdruck, zumal grobe Züge zu den unerwünschten Merkmalen gehören. Kennzeichnend für den Pferdetyp sind ein gebogener, eleganter und kräftiger Hals, schräge, starke und gut bemuskelte Schultern sowie ein kompaktes Gebäude mit kurzem, kräftigem Rücken und großer Gurtentiefe. Die Kruppe ist sehr muskulös und die Hinterhand kräftig und rund – ideal, um sie als Springpferd einzusetzen. Typisch sind darüber hinaus ein hoch aufgesetzter Schweif und sehr kurze, aber widerstandsfähige, zähe und nicht zu grobe Röhrbeine, die stämmig wirken und mit harten Hufen ausgestattet sind. Nicht zuletzt fällt die meist geschorene, kurze Mähne ins Auge. Der Schweif wird nicht mehr, wie früher üblich, bis zur Schweifrübe gestutzt, sondern lang getragen.
Der Charakter (Interieur) des Cob – zähe und willige Pferde mit ruhigem Wesen
Der zähe und ausdauernde Cob wird als ruhiger, zuverlässiger und sehr williger Reitpartner geschätzt, der sich von nichts beeindrucken lässt und sich zugleich gehfreudig und aktiv zeigt. Er gibt dem Reiter ein sicheres Gefühl und ist ebenso leistungsbereit und kraftvoll wie umgänglich und ausgeglichen. Der gute Charakter mit Menschenbezogenheit und Treue macht ihn zu einem Reitpferd für Jung und Alt und lässt ihn alle Aufgaben willig ausführen. Erwünscht sind möglichst angenehme Gänge.
Einsatzmöglichkeiten von Cob Pferden
Ob als Reitpony für das Freizeitreiten oder als Sportpferd, das durchaus an Wettkämpfen im Springreiten teilnehmen kann, der Cob ist durchaus vielseitig einsetzbar. Grundsätzlich eignet sich der Pferdetyp, der auch gerne als schwergewichtiger Hunter mit kürzeren Beinen bezeichnet wird, für Erwachsene und Jugendliche jeden Alters, dabei auch für etwas ältere, körperlich nicht mehr ganz so fitte Reiter. Durch die kräftige Hinterhand zeichnet sich der Cob durch ein gutes Springvermögen aus, sodass ein Einsatz als Spring– und Jagdpferd denkbar ist. Darüber hinaus können sie für jede Disziplin des Freizeitreitens Verwendung finden, zumal er alle Aufgaben willig erfüllt. Im Bewegungsablauf überzeugt er mit einer guten, flachen und aus der Schulter kommenden Aktion sowie einem hervorragenden Galopp.
Die Cob Pferderassen haben – auch in Anbetracht der fest definierten Rassen wie beispielsweise Tinker oder Welsh Cob – eines ganz sicher: einen ausgeglichenen und braven Charakter. Diese Tatsache, aber auch die mittelgroße Größe dieser Rassen machen den Cob zum idealen Pferd für Anfänger, Kinder, aber auch für die Therapie. Nicht selten wird vor allem der Tinker, welcher als besonders gutmütig und ruhig eingestuft wird, als Therapie-Pferd eingesetzt. Dennoch muss man beim Cob, wie beispielsweise dem Welsh Cob, nicht auf Power verzichten. Die engagierte und lebhafte Rasse ist ideal fürs Jagdreiten, aber auch zum Fahren geeignet. Zudem reiten vor allem Anfänger gern auf den gutmütigen und liebevollen Tieren.
Häufige Krankheiten von Cob Pferden
Der Cob gehört zu den besonders leichtfuttrigen Tieren, was bei falschem Futter schnell zu Koliken führen kann. Besonders oft ist jedoch die Mauke ein Problem. Durch den meist üppigen Fesselbehang entsteht bei einer nicht artgerechten Haltung schnell eine bakterielle Hauterkrankung, welche als Mauke bekannt ist. Nicht selten wird diese bei einem Cob zu einer chronischen Krankheit. Vorbeugen lässt sich nur durch eine besonders ordentliche Haltung. Keine matschigen Paddocks, trockene Boxen, aber auch trockene Weiden können helfen, dass Mauke gar nicht erst entsteht.
Bekannte Pferde der Rasse
Wie nervenstark sich der Cob zeigt, beweist der Tinker. Dieser spielt im Kinderfilm „Bibi und Tina: Voll verhext“ mit und bewies am Film-Set in nahezu jeder Situation absolute Nervenstärke. Im Turniersport ist die Rasse ebenfalls zu finden. Besonders bekannt ist dabei Ulrich Spennemann, der mit seinem Cob-Gespann erfolgreich in internationalen Fahrprüfungen unterwegs ist.