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Ekzemerdecke – So schaffst Du Abhilfe!

von Finia Fischer
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Eine Ekzemerdecke ist aus extrem feinmaschigen Funktionsstoff gefertigt. Bevorzugt handelt es sich um einen hochatmungsaktiven Polyesterstoff. Dieser sollte so eng gewebt sein, dass ein Durchdringen der Kriebelmücken – die das Ekzem auslösen – verhindert wird.

Exkurs: Sommerekzem

Das Sommerekzem ist eine allergisch bedingte Hauterkrankung. Besonders in den wärmeren Sommermonaten leiden betroffene Pferde unter Pusteln, Juckreiz, Fell- und Mähnenausfall. Zwar ist noch nicht endgültig erforscht, worin die Ursache dieser Hauterkrankung resultiert, jedoch wird die Kriebelmücke als mutmaßlicher Auslöser vermutet.

Diese winzig kleinen Mücken treten in großen Schwärmen auf und setzen sich bevorzugt an der Bauchnaht, am Euter, in den Ohren usw. des Pferdes fest. Durch den Stich der Kriebelmücke gelangen giftige Stoffe in die kleine Wunde, die allergische Reaktionen, wie z. B. Schwellungen, Entzündungen etc. hervorrufen können. Die von der Kriebelmücke verursachten Stiche, sprich kleine Hautwunden, verursachen für das Pferd einen unerträglichen Juckreiz. Dies hat zur Folge, dass die Einstichstellen, die meist gehäuft nebeneinander auftreten, immer weiter gereizt werden und sich entzünden. Immer weitere Hautschwellungen sind die Folge. Das Sommerekzem nimmt seinen Lauf.

Was sind Ekzemerdecken?

Eine Ekzemerdecke ist eine aus feinmaschigem, robusten und hochatmungsaktiven Polyesterstoff bestehende Decke, die das Eindringen von Kriebelmücken (die das Sommerekzem auslösen) verhindern soll.

Was ist eine Ekzemerdecke und wofür wird sie angewendet?

Um diesen Teufelskreis aufzuhalten, gibt es die sogenannten Ekzemerdecken. Diese speziellen Ekzemerdecken sind aus feinmaschigem Funktionsstoff gefertigt. Meist handelt es sich dabei um einen hochatmungsaktiven, reißfesten und UV-beständigen Polyesterstoff, der so eng gewebt ist, dass ein Durchdringen der Kriebelmücken verhindert wird.

Um einen optimalen Schutz des Pferdes durch eine Ekzemerdecke zu gewährleisten, ist es notwendig, dass diese den größtmöglichen Teil des Pferdekörpers bedeckt. Aus diesem Grund ist es bei der Auswahl der Ekzemerdecke neben dem Material wichtig darauf zu achten, dass das Halsteil ausreichend lang dimensioniert ist, ein großer Schweiflatz vorhanden ist und besonders der Bauchbereich durch einen großen Bauchlatz gut bedeckt wird. Denn besonders die mittlere Bauchnaht stellt einen beliebten Angriffspunkt der Kriebelmücke dar.

Ein möglichst heller Farbton der Ekzemerdecke sorgt auch im Sommer bei starker Sonneneinstrahlung für einen optimierten Tragekomfort. Für die optimale Passform der Ekzemerdecke ist nicht nur die Rückenlänge, sondern auch der gesamte Körperbau des Pferdes – besonders im Hals-Brustbereich – maßgeblich.

Eine Ekzemerdecke kann also Abhilfe schaffen, weil damit neue Stiche verhindert und der Juckreiz somit gelindert werden kann. Ohne eine solche Decke würden sich Hautentzündungen durch das Jucken und Scheuern des Pferdes immer weiter verschlimmern. Bei gesunden Tieren sorgt die Ekzemerdecke in der Mückensaison dafür, dass sich die Wahrscheinlichkeit gestochen zu werden, sehr deutlich reduziert.

Während der Ekzem-Saison von April bis Oktober sollte das betroffene Pferd die Ekzemerdecke möglichst rund um die Uhr tragen und die Decke lediglich zum Reiten oder bei Aufenthalt im geschlossenen Stall abgenommen werden.

Wann benutzt man Ekzemerdecken?

Die Ekzemerdecke wird bei Pferden mit Sommerekzem eingesetzt. Meist kommt sie in der Zeit von April bis Oktober durchgängig zum Einsatz.

Verschiedene Pferdedecken

Die Ekzemerdecke wird bei Pferden mit Sommerekzem eingesetzt. Meist kommt sie in der Zeit von April bis Oktober durchgängig zum Einsatz.

Welche Ekzemerdecken gibt es?

Grundsätzlich wird grob zwischen zwei Ausführungen differenziert. 

Die eine Form der Ekzemerdecke gleicht dem gängigen Deckenschnitt, entweder mit integriertem Halsteil oder dieser ist abnehmbar. Die andere Deckenart wird über den Kopf des Pferdes gestülpt, diese Form kommt häufig bei einer starken Ausprägung des Sommerekzems zur Anwendung. Je nach Modell finden sich weitere Fixierungen, zum Beispiel an den Hinterbeinen oder sogenannte Kreuzbegurtungen.

Besonders betroffene Hautbereiche des Sommerekzems sind die Mähnen- und Schweifregion, sowie die Bauchnaht, also Stellen mit senkrecht aufstehender Behaarung. So sollte die Ekzemerdecke natürlich in diesen Bereichen besonders gut schützen und sollte unbedingt die Mähnenregion mittels Halsteil komplett abdecken. Dieses Halsteil sollte jedoch nicht zu kurz sein, damit das Pferd beim Grasen nahezu ungestört bleibt. Außerdem sollte der Schweiflatz die Schweifrübe großzügig abdecken. Darüber hinaus empfehlen sich zum Ausreiten Decken mit Bauchlatz, welche vor den kleinen Übeltätern schützen.

Je nach Hersteller gibt es unterschiedliche Empfehlungen zur Ermittlung der richtigen Deckengröße. Neben einer zu großen Decke stellt auch eine zu kleine, in Form von zusätzlichem Scheuern der ohnehin schon wunden oder empfindlichen Haut, eine Gefahr für das Pferd dar. In den warmen Sommermonaten ist ein schnelltrocknendes Material von Vorteil und ein warmer Sommerregen ist damit ebenso vertretbar. Ansonsten gibt es bereits Fliegendecken mit einem integrierten Regenschutz, der den sensiblen Rücken und Nierenbereich vor Nässe und Kälte schützt.

Wie lege ich eine Ekzemerdecke richtig an?

Wie Du die Ekzemerdecke korrekt anlegst, hängt natürlich von der Passform ab. Bei Decken, die Du über den Kopf stülpst, solltest Du besonders vorsichtig sein, da viele Pferde diese Prozedur nur ungern über sich ergehen lassen.

Unterschied Fliegendecke vs. Ekzemerdecke

Eine Fliegendecke wird aus einem extrem feinmaschigen Fliegenschutzstoff hergestellt. Die Ausführungen variieren hier. Es gibt Fliegendecken mit Bauchlatz oder nur mit einer Kreuzbegurtung. Sie kann mit einem langen Halsteil, was bei starker Fliegenplage auch großen Sinn macht, oder ohne Halsteil gekauft werden. Häufig tragen Pferden, die im Sommer in Gegenden mit starken Mücken- und Bremsenplagen auf der Koppel stehen, Fliegendecken.

Eine Ekzemerdecke kommt bei Pferden zum Einsatz, die unter allergischen Hauterkrankungen leiden. Pferde mit Sommerekzem sollten auf jeden Fall einen sogenannten „Ganzkörperschutz“ tragen. Ein möglichst langes Halsteil, das den Hals auch beim Grasen des Pferdes komplett bedeckt, ist bei dieser Deckenform zwingend notwendig. Ebenso ein möglichst groß dimensionierter Bauchlatz, der auch zwischen den Beinen eine Verbindung zum Brustbereich aufweist. Dies ist unter anderem auch ein wichtiger Unterschied zu den normalen Fliegendecken. Der Stoff der Ekzemerdecke weist auch hinsichtlich der Elastizität zusätzliche Vorteile auf. Ein Pferd mit Sommerekzem neigt dazu, sich an Gegenständen zu jucken und zu scheuern. Der Stoff, der für eine „richtige“ Ekzemerdecke verwendet wird, ist hierfür oft strapazierfähiger und besser geeignet. Der Kriebelmücke sollte durch eine gut passende, eng anliegende Ekzemerdecke so wenig Angriffsfläche wie möglich geboten werden.

Aber Achtung: zu eng anliegend sollte die Ekzemerdecke auch nicht sein – ausreichende Bewegungsfreiheit und Atmungsaktivität sollte den Pferden immer gewährleistet werden.

Pferd mit Ekzemerdecke

Die Ekzemerdecke kann bei Pferde mit Sommerekzem Abhilfe schaffen.

Fazit – Das kann die Ekzemerdecke

Die Ekzemerdecke ist eine Möglichkeit, Pferden, insbesondere mit allergischem Sommerekzem, Abhilfe zu schaffen. Der „Ganzkörperschutz“ ermöglicht zusätzlich zu weiteren Maßnahmen in der täglichen Pflege einen besonders guten Schutz und führt zur Linderung der Ursachen und Symptome des Pferdes.

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