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Fohlenschau – Ablauf, Prämien & Co.

von Pia Mross
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Züchter sind darauf bedacht, Fohlen schon früh der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Fohlenschau ist dabei eine Station von vielen, die das junge Tier bei Beginn der geplanten Karrierelaufbahn passieren muss. Wie eine Fohlenschau abläuft, welche Prämien es gibt, und woran Züchter denken müssen, erfährst Du in diesem Artikel.

Ablauf einer Fohlenschau

Bei einer Fohlenschau handelt es sich um den ersten öffentlichen Auftritt des Fohlens. Sie wird vom jeweiligen Pferdezuchtverband oder Pferdeverein organisiert. Sie dient der Einschätzung der Qualität des noch jungen Vierbeiners im Vergleich zu anderen auftretenden Fohlen. Nach der fachkundigen Beurteilung richtet sich auch die Standortbestimmung. Züchter können ihr Fohlen bei den meisten Fohlenschauen auch unmittelbar vor Ort beim Zuchtverband registrieren lassen. In der Regel werden dieselben Rassen im gleichen Alter durch die Bewertungskommission beurteilt. 

Für die Fohlenschau müssen die Züchter einen Termin mit einem Verbandsbeauftragten des Zuchtverbandes vereinbaren. Am Tag der Vorstellung sollten Pferdebesitzer die Mutter und ihren jungen Nachwuchs in einem guten Haltungszustand vorstellen. Die meist eingeflochtene Stute wird auf Trense vorgeführt, während ihr Nachwuchs bei Fuß läuft. 

Fohlen läuft neben seiner Mutter her.

Die Bewertung findet auf der Dreiecksbahn statt. Dazu werden mehrere Fohlen mit ihren Müttern in Gruppen vorgestellt.

Der Beauftragte des Verbandes identifiziert das Fohlen, indem er das Geburtsdatum, das Geschlecht, die Farbe und Abzeichen sowie andere notwendige Informationen in die Abfohlmeldung einträgt. Die Pferdebesitzer von eingetragenen und bedeckten Stuten bekommen dann eine Abfohlmeldung. Neben der Abfohlmeldung kann noch ein ausgefüllter Deckschein hinzukommen. Für den Pferdepass werden alle Wirbel und Abzeichen des jungen Vierbeiners in einem Diagramm aufgezeichnet.

Wie läuft eine Fohlenschau ab?

Bei einer Fohlenschau stellen sich die Mutter-Kind-Paare in Ringen (Gruppen) auf der Dreiecksbahn auf. Danach führen sie Gangarten erst als einzelnes Mutter-Kind-Paar aus und dann mit mehreren Paaren zusammen.

Die Beurteilung beziehungsweise Bewertung findet auf der Dreiecksbahn statt. Dazu werden mehrere Fohlen mit ihren Müttern in Ringen (Gruppen) für den Vergleich vorgestellt. Jedes Mutter-Kind-Paar wird den Richtern einzeln im Trab gezeigt. Im Anschluss laufen alle Mutter-Kind-Paare eines Ringes im Schritt. Dabei werden sie rangiert und prämiert.

Oftmals erfolgt erst danach die Vorstellung des Fohlens beim Brennbeauftragten. Viele Züchter lassen das Fohlen dabei mit dem Brandzeichen des richtigen Verbandes brennen. Von dem Tierarzt bekommt das junge Tier einen Chip unter die Haut, wobei Chip- und Brandnummer ebenfalls in den Pferdepass eingetragen werden. Neben dem Pass wird dem Züchter auch die Eigentumsurkunde übergeben. Die Informationen im Equidenpass machen das Pferd unverwechselbar. Damit eine Registrierung durch den Zuchtverband möglich ist, sollten Züchter immer die Abstammungsurkunde der Stute, den Deckschein und die Abfohlmeldung zu der Veranstaltung mitbringen.

Was wird bei einer Fohlenschau bewertet?

Bei einer Fohlenschau werden Typ, Gebäude, Fundament und Bewegungsablauf des Fohlens bewertet.

Bewertungen bei der Fohlenschau

Auf der Fohlenschau werden die Qualitäten des jungen Vierbeiners einer objektiven Bewertung unterzogen. In der Dreiecksbahn werden die Mutter-Kind-Paare in Ringen vorgestellt, wobei die Fohlen gelernt haben sollte, sich aufstellen zu lassen. Schon bei diesem Prozess zeigt sich, ob ein Fohlen eine kurze Zeit still und ruhig stehen bleiben kann. An dem Verhalten des jungen Tieres können die Richter zudem sehen, ob es für den öffentlichen Auftritt vorbereitet wurde. Beispielsweise sollte es gelernt haben, halfterführig zu sein. Das Fohlen müsste sich unter Umständen an der Mutterstute, die einen Bauchgurt trägt, festbinden lassen. Bei jedem einzelnen Mutter-Kind-Paar bewerten die Richter die Gangarten, die das Fohlen frei und rein im Takt beherrschen sollte. Dabei legen die Richter auch ein Augenmerk darauf, ob es gelassen oder angespannt wirkt.

Fohlen mit weißem Halfter.

Es wird zum einen bewertet, ob das Fohlen halfterführig ist.

Ist das Fohlen zusammen mit seiner Mutter bereits öfters transportiert worden, sollte auch der Transport zum Veranstaltungsort und letztlich auch der Auftritt stressfreier und gelassener ablaufen können. Dies kann sich als vorteilhaft für den Züchter erweisen, wenn er den jungen Vierbeiner bei einer Fohlenschau auftreten lässt.

Zusammengefasst umfasst die Bewertung:

  • Typ: Geschlecht und Rasse
  • Gebäude: Körperbau
  • Fundament und Korrektheit der Gangarten: Stellung der Gliedmaßen zueinander
  • Bewegungsablauf: raumgreifende Bewegungen und Harmonie

Was bedeutet Fohlenprämie im Pferdepass?

Die Fohlenprämie weist das Fohlen als Pferd mit einer guten Bewertung aus.

Fohlenprämie & Fohlenchampionat

Die Fohlenprämie erhalten Fohlen, die bei der Fohlenschau mit einer guten Bewertung abgeschlossen haben. Diese Prämie bekommt in dem Pferdepass einen Vermerk mit der „Als Saugfohlen prämiert“-Kennzeichnung. Die Prämie bezieht sich demnach ausschließlich auf das Jungtier als „Saugfohlen“, also als Pferd, welches sich noch überwiegend von der Muttermilch ernährt. Für die Leistungserbringung im späteren Verlauf im Leben des Pferdes bedeutet die Fohlenprämie aber keine Garantie für einen zukünftigen Erfolg.

Bei einem Championatsfohlen handelt es sich um besonders qualitätsvolles Fohlen. Vergeben wird der Titel auf dem Fohlenchampionat, das in der deutschen Pferdezucht als Top-Event gilt. Beispielsweise nehmen am Deutschen Fohlenchampionat 25 Prozent der Fohlen, die am besten bewertet worden sind, am Finale in Lienen teil. Mit dem Titel kann auch eine zusätzliche Prämierungseintragung mit der Kennzeichnung „Championatsfohlen“ in den Pferdepass erfolgen.

Mehr über die Fohlenregistrierung – Eintragung & Chippen beim Pferd

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