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Hengst ist ein Landbeschäler – Was heißt das?

von Pia Mross
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In der Pferdezucht hört man oft, dass ein Hengst ein Landbeschäler ist. Doch was versteht man darunter genau? In diesem Artikel erfährst Du, wann ein Hengst als ein Landbeschäler gilt.

Woher kommt der Name Landbeschäler?

Das althochdeutsche Wort ‚skelo’ bedeutete schon Deckhengst. Es wurde mittelhochdeutsch zu ‚scheler’ mit der gleichen Bedeutung. Daraus hat sich das heutige Wort ‚Beschäler’ entwickelt. Die Bezeichnung Landbeschäler steht für einen Beschäler auf einem Landgestüt.

Diese Landgestüte gibt es in Deutschland

In Deutschland gibt es noch einige reine Landgestüte: 

  • Das Landgestüt Redefin in Mecklenburg, es wurde 1812 gegründet. 
  • Das niedersächsische Landgestüt Celle wurde 1835 gegründet. 
  • Das Landgestüt Zweibrücken in Rheinland-Pfalz wurde 1755 gegründet. 
  • Das Nordrhein-Westfälische Landgestüt Warendorf wurde 1826 gegründet. 
  • Das Landgestüt Moritzburg für Sachsen und Thüringen wurde 1815 gegründet. 
  • Das hessische Landgestüt Dillenburg wurde 1869 gegründet. 
  • Das Landgestüt Prussendorf in Sachsen-Anhalt ist recht jung, es wurde erst 1993 eingerichtet. 
  • Kombinierte Land- und Hauptgestüte gibt es in Marbach in Baden-Württemberg, in Schwaiganger in Bayern und in Neustadt/Dosse in Brandenburg. 

Was ist der Unterschied zwischen einem Landgestüt und einem Hauptgestüt?

Der Hauptzweck eines Hauptgestüts ist die Nachzucht hervorragender Vererber. Dementsprechend stehen in einem Hauptgestüt nicht nur Hengste, sondern auch Stuten und auch Fohlen. Das Landgestüt soll die Hengste zu erschwinglichen Preisen zum Decken für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Dementsprechend stehen auf einem Landgestüt nur Hengste.

Landbeschäler: Pferd mit einer Trense an, schaut in die Ferne.

Der Hauptzweck eines Hauptgestüts ist die Nachzucht hervorragender Vererber.

Was ist ein Hauptbeschäler?

Ein Hauptbeschäler ist die Bezeichnung für einen Hengst, der auf einem Hauptgestüt steht.

Welchen Zweck erfüllen die Landgestüte heute?

Im Krieg werden Pferde zum Glück nicht mehr eingesetzt. Dennoch haben die Landgestüte immer noch wichtige Funktionen. Sie stellen zu (relativ) mäßigen Preisen hochwertige Hengste beziehungsweise deren Samen zur Verfügung. Die Hengste werden im Rahmen langjähriger Zuchterfahrung ausgewählt und auch gezüchtet. Die Landgestüte bieten auf Wunsch auch weitergehende Betreuung von der Jungpferdeaufzucht bis zur Vermarktung.

Dabei haben sich die staatlichen Gestüte einerseits auf die Zucht moderner Sportpferde verlegt. Daher stehen viele Warmblüter dort. Andererseits sichern sie auch den Fortbestand regionaler und gefährdeter Rassen. Hengste des Schwarzwälder Kaltbluts sind hier genauso zu finden wie Thüringer oder andere ältere Rassen, aber auch Reitponyhengste oder Haflinger und natürlich Warmbluthengste.

Heute sind die Landgestüte über die Pferdezucht hinaus Ausbildungsbetriebe. Sie erhalten Berufe wie Schmiedehandwerk und ähnliches. Sie prägen die Landschaft und Kulturlandschaft. Sie sind Standort für diverse Veranstaltungen.

Landbeschäler: Pferd im Freien.

Heute sind die Landgestüte über die Pferdezucht hinaus Ausbildungsbetriebe.

Was versteht man unter einem Stempelhengst?

Manche Zuchthengste haben sehr starke Erbanlagen. Sie drücken ihrem Nachwuchs sozusagen ihren Stempel auf. Oft begründen sie eigene Linien. Solche Hengste werden Stempelhengste genannt.

Wann ist ein Hengst ein Beschäler?

An sich kann jeder Hengst decken. Für die Zucht der einzelnen Pferderassen werden jedoch Hengste zunächst gekört (für die Hengstleistungsprüfung vorausgewählt) und dann der sogenannten Hengstleistungsprüfung unterzogen, die von Rasse zu Rasse etwas unterschiedlich ist. Im Prinzip geht es darum, nur Hengste mit einem guten Körperbau und guten Erbanlagen für die Zucht zuzulassen. Dabei geht es nicht nur um körperliche Eigenschaften wie Springvermögen, sondern auch um innere Anlagen wie Leistungsbereitschaft und Charakter. Hengste, die die Hengstleistungsprüfung bestehen, werden ins Zuchtbuch der entsprechenden Rasse aufgenommen. Sie heißen nun Deckhengst oder auch Beschäler.

Und was ist nun ein Landbeschäler?

Natürlich befinden sich diverse Beschäler in privatem Besitz. Es gibt aber ganze Gestüte in staatlichem Besitz, auf denen Beschäler vorgehalten werden. Dabei gibt es Landgestüte und Hauptgestüte. Hauptgestüte sollen Hengste für die Landgestüte züchten. Die Landgestüte sind historisch dafür gedacht gewesen, dass die Bauern Hengste mit guten Eigenschaften für die Zucht hatten. Nicht ganz uneigennützig – schließlich wurden Pferde in der Kavallerie gebraucht. Ein Deckhengst auf einem Landgestüt heißt Landbeschäler.

Wann ist ein Hengst ein Landbeschäler?

Die meisten männlichen Pferde werden kastriert und damit zu Wallachen. Natürlich können nur unkastrierte Pferde, also Hengste, Stuten decken.

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