Im Juni 2020 tötete ein Wolf grausam ein seltenes Fohlen im Reservat der Dülmener Wildpferd, nun soll ein Schutzzaun die Vierbeiner retten.
Die Dülmener Wildpferde sind vom Aussterben bedroht und stehen schon seit mehreren Jahrhunderten unter dem Schutz der Menschen. Doch nun kommt ihnen der Wolf zu nahe. Die 400 Pferde des Herzog von Croy leben in einem 400 Hektar großen Reservat im Merfelder Bruch (Dülmen, Nordrhein-Westfalen). Es sind die letzten Wildpferde auf dem europäischen Kontinent. Die Arterhaltung des Dülmener Wildpferdes hat somit oberste Priorität.
Ein zehn Kilometer langer Zaun soll die Tiere nun vor weiteren Rissen bewahren. Der Zaunbau wurde am 15. Dezember vom Naturschutzbeirat mehrheitlich beschlossen. „Die Wildpferde müssten als Kulturgut der Region besonders geschützt werden. Außerdem wurden in der Entscheidung auch potenziellen Risiken für die Bevölkerung berücksichtigt“, gab der WDR bekannt. Zum Start des Projekts fehlt nur noch die Baugenehmigung der Stadt Dülmen.
Private Schutzzauninvestition
Nach dem kommenden Sommer soll das Bauvorhaben voraussichtlich starten, die Kosten werden auf rund 750.000 € geschätzt. Unklar ist, ob es Zuschüsse vom Land geben wird. Vermutlich wird der Herzog selbst die Kosten als Bauherr getragen.
Bislang kein offizielles Wolfsgebiet
Das Reservat im Naturpark Hohe Mark ist offiziell kein Wolfsgebiet. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) bestätigte im Mai 2020 ebenfalls Damwildrisse im Wildpferdereservat. Also bereits einen Monat bevor das Fohlen gerissen wurde. Auch zwischen dem südlichen Münsterland und dem westlichen Ruhrgebiet kam es zu mehreren bestätigten Wolfsrissen.
Quelle: jagderleben.de
1 Kommentar
Wenn der Zaun hilft ist er eine gute Sache. Kommt der Wolf jedoch trotzdem hinein, haben die Pferde keine Fluchtmöglichkeit mehr.
Mir ist dieses Dilemma durchaus bekannt. Wir halten Rinder, Pferde und Schafe auf Almen in der Bayrischen Alpen. Dort wird auch ständig diskutiert.
Ich hoffe der Zaun bewirkt was, nicht auszumalen, wenn er noch mehr reißt…