Die Ernährung von Vierbeinern mit getreidefreiem Pferdefutter wird immer häufiger. Meistens wird es gefüttert, wenn Pferde beispielsweise eine Diät machen müssen oder wenn sie gesundheitlich bedingt auf diese Art der Ernährung angewiesen sind. Weitere gute Gründe, um getreidefreies Pferdefutter zu füttern, die genauen Inhaltsstoffe sowie Produktempfehlungen, findest Du in diesem Artikel.
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Welche Rolle spielt Getreide bei der Pferdefütterung?
Bevor wir getreidefreies Pferdefutter genauer unter die Lupe genommen wird, muss zunächst geklärt werden, was Getreide eigentlich ist. Als Getreide werden Pflanzenarten definiert, die Früchte als Körner in sich tragen. Besonders bekannt sind – vor allem bei Pferdefütterung – Hafer, Gerste und Mais. Auch Dinkel kommt vermehrt zum Einsatz. Darüber hinaus gibt es Weizenkleie, die von immer mehr Pferdehaltern gefüttert wird. Oftmals findet man diese im Mash.
Getreide besitzt dabei einen besonders hohen Gehalt an schnell verfügbaren Energien in Form von Stärke. Genau wegen dieser Eigenschaft kam Getreide früher bei der Pferdefütterung zum Einsatz: Denn früher mussten die Vierbeiner überwiegend auf Feldern arbeiten und schwere Pflüge ziehen. Demzufolge benötigten sie natürlich viel Energie, welche sie durch die Fütterung von Getreide erhielten. Auch heute gehört beispielsweise Hafer zu dem täglichen Speiseplan eines Pferdes.
Getreide für Pferde – Fluch oder Segen?

Getreide für Pferde – Fluch oder Segen?(©fribergpics)
Wie bereits zuvor erwähnt, enthält Hafer für Pferde viel Energie, wodurch vor allem beispielsweise Sportpferde profitieren. Doch Getreide kann sich auch negativ auf einen Pferdekörper auswirken. Denn das Pferd als Dauerfresser kann mit zu viel Getreide schnell überfordert sein und könnte Probleme bekommen, das Überangebot an Energie zu verdauen. Denn mit dem Getreide kommt ein hoher Stärkeanteil in den empfindlichen Verdauungstrakt des Pferdes. Doch unsere Lieblinge besitzen nur wenig stärkespaltende Enzyme, wodurch der Pferdedarm teils Probleme hat, Getreide zu verdauen. Dabei lässt sich Hafer noch leichter verdauen als beispielsweise Mais oder Gerste. Folgen der geringen Verdaulichkeit können Fehlgärungen und Störungen der Verdauung sein.
Ist eine Fütterung zu getreidelastig und die Stärke wird nicht komplett im Dünndarn verdaut, was zu Folge hat, dass ein Teil Reststärke in den Dickdarm gelangt, kann unter Umständen das Gleichgewicht von Mikroorganismen verschoben werden. Betroffene Pferde leiden nicht selten unter Blähungen, Übersäuerungen oder haben sogar mit Stoffwechselgiften zu kämpfen.
Ob getreidefreies Futter also für Dein Pferd die richtige Fütterungsmethode ist, musst Du individuell betrachten. Wir raten Dir bei Unsicherheiten zudem den Tierarzt Deines Vertrauens hinzuzuziehen oder aber eine kompetente Futterberatung aufzusuchen.
Pferde getreidefrei füttern – fünf gute Gründe

Es gibt viele Gründe, um getreidefreies Pferdefutter zu füttern. (©fribergpics)
Natürlichere Pferdeernährung
Grundsätzlich liegt eine getreidefreie Ernährung in der Natur des Pferdes. Wählst Du ein möglichst naturbelassenes Futter, wirst Du den Bedürfnissen des Vierbeiner eher gerecht.
Gewichtsreduktion
Eine getreidefreie Fütterung wird oftmals für Pferde empfohlen, die abnehmen müssen. Denn noch mehr Zucker-Zufuhr sollte dann verhindert werden.
Ohnehin besteht der Hauptbestandteil der Pferdenahrung aus Raufutter, meist in Form von Heu. Und auch Heu gibt Pferden Energie: So enthalten zehn Kilo Heu – abhängig vom Schnittzeitpunkt – 80 bis 90 Megajoule verdauliche Energie. Das ist für viele Pferde vollkommen ausreichend. Natürlich muss aber immer auf die individuellen Bedürfnisse des Pferdes geachtet werden.
Zur Vorbeugung von Stoffwechselkrankheiten
Pferde, die unter Stoffwechselerkrankungen wie Cushing, Equines Metabolisches Syndrom (EMS), Hufrehe, Diabetes oder Tying up leiden oder besonders anfällig dafür sind, werden ebenfalls meist mit getreidefreiem Pferdefutter ernährt. Diese Erkrankungen nehmen immer mehr zu, sodass nicht mehr nur bestimmte Pferderassen oder ältere Vierbeiner davon betroffen sind. Unabhängig vom Grund der Krankheit sollte die Fellnase nicht überfüttert werden. Da auf die Zufuhr von Zucker und Stärke verzichtet werden sollte, wird eine getreidefreie Ernährung betroffener Vierbeiner empfohlen.
Unabhängigkeit von der Ernte
Füttert man Getreide, ist man gleichzeitig abhängig von der jährlichen Ernte. Ist eine Ernte beispielsweise zu nass, können Körner schnell von Pilzen besiedelt werden. Diese kann man dann nicht mehr füttern, da unter anderem Koliken, Allergien oder Atemwegsprobleme dadurch ausgelöst werden können.
Schonung des Verdauungs-Traktes
Einige Pferde sind im Magen-Darm-Bereich besonders empfindlich. Die Verdauung von Getreide ist nicht ganz problemlos: Denn das Getreide wird normalerweise im Magen und im vorderen Dünndarm des Vierbeiners verdaut. Dabei ist die Verdauungskapazität von Stärke, also Getreide, im Dünndarm recht begrenzt. Wird die begrenzte Kapazität überschritten, gelangt das nicht vollständig verdaute Getreide im nächsten Schritt in den Dickdarm. Dort kann es dazu kommen, dass das Gleichgewicht der Darmbakterien durcheinander gebracht wird. Die Darmbakterien sind eigentlich dafür zuständig, Fasern von Raufutter aufzuspalten. Kommt es dabei zu einer Störung, kann es zu einer Gaskolik oder zu Durchfall kommen. Im schlimmsten Fall kann das sogar eine langfristige Störung sogar Krankheiten wie Hufrehe mit sich bringen.
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Inhalt von getreidefreiem Pferdefutter
Bei getreidefreiem Futter sind folglich die oben aufgeführten Getreidearten nicht enthalten. Natürlich setzt sich jede Futtermischung – ob getreidefrei oder nicht – aber aus unterschiedlichen Komponenten zusammen. Wir listen Dir hier einige geläufige Inhaltsstoffe von getreidefreiem Pferdefutter auf:
- Luzerne
- Heucobs
- zerkleinertes Heu
- Kräuter
- Obst- und/oder Gemüsezusätzen
- Öl- oder Blumensamen (Leinsamen, Schwarzkümmelsamen, Hanfnüsse oder Sonnenblumenkerne)
- Karottenschnitzel, Rote-Beete-Schnitzel und/oder Rübenschnitzel
- Grünhafer (kein Getreide, sondern die vor dem Austreiben der Körper geernteten Halme einer Haferpflanze)
Für welche Pferde ist eine getreidefreie Fütterung von Vorteil?
Eine getreidefreie Fütterung wird oftmals für Pferde empfohlen, die abnehmen müssen. Vierbeiner, die zu Stoffwechselerkrankungen wie Hufrehe oder Kreuzverschlag neigen, werden ebenfalls oftmals mit einem Futter ohne Getreide gefüttert. Auch Pferde mit Magenproblemen wie beispielsweise Magengeschwüren oder Durchfall können von einer getreidefreien Ernährung profitieren, da der empfindliche Verdauungstrakt geschont wird. Hinzu kommen Allergiker-Pferde, die Getreide schlichtweg nicht vertragen und dementsprechend eine Alternative brauchen. Bei all diesen Krankheitsbildern kann getreidefreies Futter hilfreich sein.
Nichtsdestotrotz sollte das auch immer mit einem Tierarzt abgesprochen werden, da bestimmte Krankheiten auch noch auf anderen Wegen behandelt werden müssen.