Eine Studie konnte deutlich machen, dass Beinschutz die Sehnen des Pferdebeines durch Hitzestauung schneller schädigt, als bisher angenommen.
Es wurden sechs verschiedene Gamaschen und Bandagen auf die temperatur- und feuchtigkeitsstauende Wirkung am Pferdebein untersucht. Die an der Middle Tennessee State University durchgeführte Studie macht mehr als deutlich, dass ein großes Risiko von der Überhitzung durch den Beinschutz ausgeht. Wegen der Hitze können Sehnen beschädigt werden.
Die Pferde wurden beim Test zwanzig Minuten gearbeitet und ruhten danach für drei Stunden. Dabei trugen die Pferde an den Vorderbeinern einen Beinschutz.
Schon ab 15 Minuten haben die bedeckten Beine Temperaturen erreicht die zur Zellschädigung führen können. Auch nach der Arbeit nimmt die Temperatur nicht ab, solange der Schutz am Pferdebein dran bleibt. Am schlechtesten schnitten die herkömmlichen Fleecebandagen ab. Der Einsatz von Gamaschen und Bandagen sollte deshalb gut überlegt und wohl dosiert sein. Es sollte bewusst zwischen der Schutzfunktion und dem Überhitzungsrisiko abgewägt werden.
Wenn Gamaschen und Bandagen zum Einsatz kommen, sollten sie nach der Arbeit schnellstmöglich abgenommen werden und wenn möglich die Beine mit dem Wasserschlauch abgekühlt werden.
Zusätzlich schadet die Kompression
Nicht zum ersten Mal wurde die Auswirkung von Beinschutz beim Pferd untersucht. Bereits 2006 hat eine Studie an der Tierärztlichen Hochschule Hannover gezeigt, dass Stallbandagen mehr schaden als nutzen. Die Kompression in den unteren Gliedmaßen beeinträchtig das Lymphsystem in seinen Funktionen stark.
Quelle: pferderevue.at