… und das nicht nur für Tiere. Petra Teegen nahm die sogenannten „Babyklappen“ als Vorbild und gründete 2013 den Verein Pferdeklappe e.V./Notbox. Seitdem geben sie und ihr Team Pferdebesitzern, die mit der Versorgung ihrer Pferde überfordert sind, die Chance, ihre Pferde anonym abzugeben. Auf unserem Blog erzählt Petra von ihrem Engagement.
Die Pferdeklappe: Hilfe für Mensch & Tier
Wir helfen. Unsere Aufgabe ist es, in große Not geratenen Familien und Menschen die Möglichkeit zu geben, ein wenig mehr Licht zu sehen, sprich: Das Pferd, für das der Besitzer durch Widrigkeiten nicht mehr sorgen kann, darf bei uns abgegeben werden Zur Not auch anonym auf unserer Klappenkoppel. Sie liegt an einer Landstraße, dort kann man sich in Ruhe von seinem Tier verabschieden. Unsere Aufgabe ist es, einen schönen neuen Platz für das Tier zu suchen und so sorgen wir für ein wenig Erleichterung. Wir geben das Tier mit einem Schutzvertrag weiter. Die Schutzgebühr setzt sich aus den uns entstandenen Kosten zusammen, oder aber es wird der Schlachtpreis berechnet, damit die Pferde nicht, weil sie so günstig waren, in „der Wurst“ landen. Für das Pferd selber nehmen wir nichts.
Es gibt jedoch ein paar Einschränkungen
Wir müssen aber darauf hinweisen, dass wir kein Gnadenbrothof sind und auch kein Tierhospiz. Das hört sich hart an, ist aber im Tierschutzgesetz begründet: Es ist verboten, ein gebrechliches Tier zu einem anderen Zweck als zur unverzüglichen schmerzlosen Tötung zu veräußern oder zu erwerben. Außerdem haben wir die Auflage bekommen, kein Tier ohne Pass aufzunehmen. Hat es keinen, dann meldet euer Pferd/Pony vor der Abgabe an, wir helfen im gesetzlichen Rahmen.
Deshalb dürfen wir nur vermittelbare Pferde aufnehmen, die nicht älter als 20 sind. Das ist das Spektrum, in dem wir uns bewegen. Trotzdem helfen wir auch bei der Suche nach Plätzen für Pferde, die nicht in diesen Rahmen passen.
Es gehört eine Menge Vertrauen zur Abgabe. Die meisten Menschen geben ihre Pferde direkt auf dem Klappenhof ab. Auch sie bleiben anonym (ohne Namen), aber so können wir einiges über das geliebte, in Not geratene Tier erfahren und das Wissen an die neuen Besitzer weitergeben.
Die tierischen Gäste werden „auf Herz & Nieren geprüft“
Jedes Pferd bekommt beim Empfang eine allgemeine Untersuchung mit Blutentnahme, eine Behandlung gegen Endo- und Ektoparasiten und oftmals auch einen „Nasentupfer“. Die meisten Tiere brauchen eine Zahnbehandlung, auch sind oft Röntgenaufnahmen nötig. 95% der Pferde und Ponys können schnell weitergegeben werden, ca. 5% bleiben länger. Sie müssen erst nach dem Tierschutzgesetz vermittelbar sein.
Bis alle Blutwerte da sind, werden unsere „Klappies“ in Einzelpaddocks gehalten, erst dann dürfen sie in ihre Gruppen.
Wie kann man helfen?
Die Klappe finanziert sich aus Spenden. Wir freuen uns über jede Unterstützung. Ihr findet uns in Norderbrarup – zwischen Kappeln und Schleswig im hohen Norden.
Eine Jahresmitgliedschaft in der Klappe kostet 10 Euro. Wir haben nicht viele Mitglieder, doch einige zahlen freiwillig mehr. Inzwischen sind es seit Gründung am 1.7.2013 400 Mitglieder.
Was wir sonst noch alles tun? Das erzähle ich im nächsten Beitrag. Die Geschichte vom wunderschönen Wallach Boy ging quer durch Deutschland – und alle haben mitgeholfen, ihn zu retten.
- Ihr findet die Pferdeklappe bei Facebook oder auf ihrer Homepage
- Ihr habt noch Fragen ans Team oder zu ihrer Arbeit? Telefonisch unter 04641-462934 oder schaut doch einfach samstags um 14.30 Uhr rein, dann werden Führungen angeboten
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