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PRE Pferde

von Michelle Breitenfeld
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Im Jahr 1912 wurde das spanische Stutbuch eingeführt, in welchem die spanische Züchtervereinigung beschloss, die Pferde Pura Raza Española (Pferde reiner spanischer Rasse) zu nennen. Pferde mit vollen Papieren werden als PRE bezeichnet und Pferde mit halben oder ohne Papiere als Andalusier. Kartäuser (Cartujano), eine bestimmte Linie der PRE, wurden bereits von den Mönchen des Kartäuserklosters im Mittelalter rein gezüchtet und galten als die wertvollste Linie. PRE Pferde finden ihren Einsatz in der Dressur bis zur Hohen Schule, bei Stierkampf, der Jagd, der Arbeit mit Rindern, als Fahrpferde und im Springsport. Zudem sind sie verlässliche Freizeitpartner und das besondere Highligt bei Showauftritten.

Was ist der Unterschied zwischen einem Andalusier und einem PRE?

Pura Raza Españolas verfügen über vollständige Papiere, aus denen abgelesen werden kann, dass sie reinrassige, spanische Pferde sind. Der Andalusier, der zwar ebenfalls eine spanische Abstammung vorweisen kann, besitzt keine Papiere. Dies liegt daran, dass beispielsweise Eines der Elterntiere nicht gekört ist bzw. nicht dem Zuchtverband angehört.

Wichtige Daten zu den P.R.E.s im Überblick

  • Ursprung: Spanien
  • Hauptzuchtgebiet: Spanien
  • Verbreitung: Weltweit
  • Stockmaß: Die Widerristhöhe bei Stuten beträgt mindestens 152 cm, bei Hengsten mindestens 154 cm
  • Gewicht: Zwischen 400 und 500 kg
  • Erscheinungsbild: Quadratischer, kompakter und gut bemuskelter Körperbau, edler Kopf mit üppiger Mähne und Schweif
  • Farben: Alle Farben, Schecken sind nicht erlaubt
  • Haupteinsatzgebiet: Reitpferd (vor allem für den Einsatz bis zur Hohen Schule) und Showpferd

Was ist die Pferderasse PRE?

PRE Pferde gehören zu der ältesten, europäischen Pferderasse und können einen reinen Stammbaum mit vielen Vorfahren aufweisen. Nur Pferde, die im spanischen Stutbuch eingetragen sind, dürfen als PRE bezeichnet werden.

PRE Verkaufspferde bei ehorses

Herkunft der Pferderasse (Zuchtgeschichte)

Das Pura Raza Española ist ein iberisches Pferd mit spanischen Zuchtlinien, welche durch das Einkreuzen von Englischen Vollblütern und Arabern veredelt wurde. Die spanischen Tiere wurden sowohl vor dem Wagen als auch im Krieg eingesetzt. Als Kriegspferd lösten die Spanier die bis dahin schwere Streitpferde (oftmals Kaltblüter) ab, da sie deutlich wendiger und schneller waren.

Im Jahr 1476 begann die Zuchtgeschichte der Cartujanos bei den Karthäusermönchen. Diese setzten die Reinzucht fort, auch entgegen dem Befehl von Napoleon, der darauf bestand, dass die edlen Tiere mit schwereren und größeren Rassen gekreuzt werden sollten. Die Mönche blieben stur, retteten die Rasse und letztendlich ist es ihnen zu verdanken, dass das P.R.E Pferd heute noch in seiner Form existiert. Obwohl der Cartujano ein reines P.R.E Pferd ist, gibt es heute dennoch Typenunterschiede. Der Cartujano steht im schweren Barocktyp, während andere Züchter mittlerweile mehr ein leichteres und moderneres Sportpferd züchten.

1835 mussten die Kartäusermönche die Zucht aufgeben und verkauften ihre Pferde an die Familie Zapata. 1854 wurde diese Zucht an Vincente Romero veräußert, dann 1897 teilweise an Romero Benitez verkauft. 1911 wurde die Zucht von Vincente Romero vollständig aufgelöst und verschiedene Teile der Linie gingen an Privatzüchter wie Terry, Roberto Osborne, Salvatierra oder Urquijo und kurz darauf auf die staatlichen Gestüte wie etwa Hierro del Bocado, wo die Kartäuser bis heute als Reinzucht weiter gezüchtet und vermarktet werden.

Um den Ursprungstyp jedoch nicht gänzlich aus der Zucht verschwinden zu lassen und die Rasse zu erhalten, wurde im Jahr 1972 die Asociación Nacional de Criadores de Caballos de Pura Raza Española gegründet. Sie legt die Regelungen für die Eintragungen und Körbestimmungen der Rasse fest. Ein wichtiges Kriterium dabei ist die Größe der Pferde. Durch die Züchtung von moderneren Typen ist das Pura Raza Española bereits deutlich größer als beispielsweise noch in den 80er Jahren. Um weitere Abweichungen vom Ursprungstyp zu verhindern, gibt es nun feste Regelungen.

Disziplinen und Einsatzgebiete

Pferde der Rasse Pura Raza Española eignen sich in erster Linie für die hohe Schule und die klassische Reiterei. Dort präsentieren sich die edlen Tiere mit einer Leichtigkeit, die sie wie wahre Tänzer wirken lässt. Darüber hinaus bringen Pura Raza Españolas die besten körperlichen und charakterlichen Voraussetzungen für die Doma Vaquera, die traditionelle Arbeitsreitweise der spanischen Rinderhirten, mit. Bei dieser schwierigen Kunst wird zwischen extremer Versammlung im Vollsitz und dem leichten Sitz gewechselt. Typisch für die Doma Vaquera ist außerdem die „Garrocha“, eine Art Lanze, die beim Reiten eingesetzt wird.

Pura Raza Españolas überzeugen ebenfalls durch ihre große Vielseitigkeit. Auch im Springsport, bei der Jagd, auf der Ovalbahn und als Fahrpferde vor leichten Wagen werden sie eingesetzt.
Zu ihren Reitern bauen sie schnell eine enge Bindung auf und eignen sich hervorragend als Familien- und Freizeitpferde. In vielen Sportpferdegestüten dienen P.R.E.s als Zuchtpferde und gelten als Begründer verschiedener Warmblutrassen in Mitteleuropa. Pferde dieser Rasse werden auch heute noch bei Stierkämpfen eingesetzt und helfen beim Treiben großer Rinderherden.

Wie alt werden P.R.E Pferde?

Diese Pferderasse erreicht ein Alter von 25 bis 30 Jahren.

Aussehen (Exterieur) des P.R.E.

Das Zuchtziel der Rasse besagt, dass das Stockmaß von Hengsten mit 3 Jahren mindestens 1,54-1,72m betragen sollte und das von Stuten mindestens 1,52-1,70m.

Der Körperbau sollte ausgewogen sein und eine ebenmäßig, mittlere oder kurzlinige Form mit breiter Brust aufweisen. Das Gewicht von Hengsten liegt bei ca. 400 – 550 kg und das von Stuten bei ca. 350 – 475 kg. Der edel geformter Kopf und Körperbau der schönen Tiere reicht an künstlerische Vollkommenheit. Die großen, dunkle Augen spiegeln das sanftes Wesen des P.R.E. Pferdes.

Seine Schulter ist im Winkel von 45 Grad angesetzt. Der Kopf zeigt ein gerade bis subkonvexes Profil. Pferde dieser Rasse besitzen zudem einen gut bemuskelten Körper mit trockenen Gelenken. Der Behang fällt dicht und lang aus und der Schweif ist tief angesetzt. Darüber hinaus zeigen P.R.E. Pferde einen ausgeprägten Geschlechtsunterschied.

PRE Kopf und Hals

Der Kopf zeigt ein gerade bis subkonvexes Profil.

Am häufigsten kommen Schimmel und Braune vor. Zulässig sind alle Farben außer Schecken. Im P.R.E. Stutbuch sind die genetischen Codes der Pferde vermerkt.

Gang

Das Bewegungsmuster der Pura Raza Española zeichnet sich durch eine beachtliche Harmonie aus. Die edle Rasse verfügt über geschmeidige, kadenzierte Gänge voller Energie. Ihre Grundgangarten sind raumgreifend, taktrein und elastisch mit deutlicher Knieaktion und gut unterfußender Hinterhand. Pura Raza Españolas besitzen eine ausgeprägte Versammlungsfähigkeit und sind aufgrund ihres weichen Mauls leichtführig.  Ihre Bewegungen sind erhaben und ausgreifend und bieten außergewöhnliche Bequemlichkeit für den Reiter.

Sind P.R.E Pferde Vollblüter?

P.R.E Pferde gehören der Kategorie Warmblut an.

Charakterbeschreibung (Interieur)

Pura Raza Españolas zeichnen sich charakterlich durch ein freundliches und ruhiges Wesen aus. Sie besitzen eine starke psychische Ausgeglichenheit und passen sich leicht an unterschiedliche Situationen an. Von ihren Reitern werden sie wegen ihrer Kooperationsbereitschaft, Nervenstärke und Reaktionsbereitschaft geschätzt. Unter dem Sattel zeigen sie sich gehorsam und bilden leicht eine Einheit mit ihren Reitern. Die sensiblen Pferde sind sehr menschenbezogen und vereinen südländisches Temperament mit geistiger Ausgeglichenheit. Zudem besitzen sie eine große Lernkapazität und passen sich so mit Leichtigkeit den unterschiedlichsten Anwendungen und Situationen an. Darüber hinaus wird den stolzen Tieren Intelligenz und Fügsamkeit nachgesagt – Eigenschaften die sie zu idealen Partnern für den Sport machen.

PRE Pferde im Video

Ist ein P.R.E für Anfänger geeignet?

Aufgrund ihres Temperaments und der hohen Sensibilität sollten sich Anfänger kein P.R.E Pferd kaufen. Die Pferde brauchen Reiter, welche sie entsprechend fördern, aber auch auf den sensiblen Charakter eingehen können.

Fütterung und Haltung

Als ursprüngliche Steppentiere haben Pura Raza Españolas eine hohe Wärme- und Kältetoleranz und ein großes Bedürfnis nach frischer Luft. Ihr Ursprung ist auch der Grund dafür, dass sie trockene Standorte besser vertragen als feuchte. Um ihren natürlichen Ansprüchen so weit wie möglich gerecht zu werden, bietet sich daher eine Offenstallhaltung oder zumindest eine Haltung mit täglichem Weidegang an. Grundsätzlich gilt das P.R.E. als robust, und kann dank seines dichten Fells problemlos im Offenstall oder auch ganzjährig auf Weiden (mit ausreichendem Witterungsschutz) gehalten werden. Da die Tiere in der trockenen Steppe ständig auf Nahrungssuche und damit in Bewegung waren, brauchen auch unsere domestizierten Hauspferde ständige Bewegung. Ein ausreichendes Platzangebot ist daher unbedingt notwendig. 

 Eine wichtige Voraussetzung für die richtige Fütterung ist die Kenntnis der individuellen Bedürfnisse des Pferdes. Je nach Nutzung, Alter, Gewicht, Trainingszustand und Temperament können Pferde der gleichen Rasse einen sehr unterschiedlichen Nährstoffbedarf haben. So benötigt ein als Freizeitpferd eingesetztes Pferd weniger Energie und damit weniger Kraftfutter als ein als Zug- oder Sportpferd eingesetztes Pferd. Auch die erhöhte Muskelbeanspruchung und der Flüssigkeitsverlust müssen berücksichtigt werden. Generell sollte Raufutter immer vor Kraftfutter gefüttert werden, um Magengeschwüre und Gärungen zu vermeiden. Raufutter puffert den pH-Wert des Magens und ist daher unverzichtbar. Es ist zu berücksichtigen, dass insbesondere Pura Raza Españolas seit vielen Generationen nur karges Land und entsprechend wenig, beziehungsweise nährstoffarmes Futter gewohnt sind. Die Fütterung sollte daher gut bedacht werden, um beispielsweise Stoffwechselkrankheiten zu vermeiden.

P.R.E Pferde – Erbkrankheiten

Beim P.R.E sind keine rassetypischen Krankheiten bekannt. Grundsätzlich lässt sich diese Rasse als robust einstufen. Ein wenig mehr Aufmerksamkeit sollte jedoch den Hufen geschenkt werden. Diese sind klein und meist deutlich steiler, als man es von anderen Warmblutrassen gewohnt ist. Dies muss der Hufschmied bei seiner Arbeit berücksichtigen!

Bekannte Pferde der Rasse (im Sport, in Film/Fernsehen)

Viele kennen die edlen Tiere aus der Pferdeshow Apassionata. Dort stellen sie ihre Vielseitigkeit und Begabung sowohl in der Dressur als auch in der Hohen Schule zur Schau. Zu den bekanntesten Hengsten der P.R.E Pferde gehört der Linienbegründer Solo von Principe.

Wie viel kostet ein PRE Pferd?

Je nach Ausbildungsstand und Abstammung kostet ein PRE ab 10.000 Euro aufwärts. Ein Wallach ist meist günstiger als ein Hengst, da er nicht mehr für die Zucht eingesetzt werden kann.

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