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Stutenleistungsprüfung – Alles über die Zuchtstutenprüfung

von Pia Mross
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Jungzüchter, die in der Zucht aufgehen, können ihre Stute an einer Stutenleistungsprüfung teilnehmen lassen. Neben züchterischen Bestrebungen verbessert eine bestandene Prüfung zudem die Chance einer späteren Vermarktung. Was für eine Stutenleistungsprüfung noch zu beachten ist, können Interessenten hier nachlesen.

Was ist eine Stutenleistungsprüfung?

Der Vergleich und die Bewertung von Stuten erfolgt über Stutenleistungsprüfungen. Erfahrene Züchter und Jungzüchter nehmen diese Möglichkeit regelmäßig wahr, um einen objektiven Bewertungsmaßstab der Qualitäten der Stute anzulegen. Dazu zählen nicht nur die Grundgangarten (Trab, Galopp, Schritt), sondern auch die Rittigkeit und das Freispringen. Soll die Stute den Titel Staatsprämienstute erhalten, muss das Pferd zuvor eine Stutenleistungsprüfung ablegen. In dieser Hinsicht ist die Prüfung verpflichtend. Für die Eintragung im Stutbuch aber braucht die Stute keine vorherige Stutenleistungsprüfung ablegen. 

Beispielsweise wird die Stute bei der Hannoveraner und Rheinländer Zuchtstutenprüfung gleichzeitig in das Zuchtbuch eingetragen. Im Rahmen einer Förderung durch den Landesverband Bayerischer Pferdezüchter e. V. muss neben anderen Erfordernissen eine vorherige Eintragung im Stutbuch erfolgt sein, damit die Prämie ausgezahlt werden kann.

Die Leistungsprüfung erfolgt entweder als Stations- oder Feldprüfung. Während der vom Zuchtverband veranstaltete Feldtest nur einen Tag dauert, erstreckt sich die Stationsprüfung über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen. Die Stationsprüfung endet mit einem Abschlusstest und Ergebnissen. Ablauf und Notenvergabe können sich je nach Verband voneinander unterscheiden.

Stutenleistungsprüfung: Stute springt über ein Hindernis

Bei einer Stutenleistungsprüfung werden nicht nur die Grundgangarten (Trab, Galopp, Schritt), sondern auch die Rittigkeit und das Freispringen beurteilt.

Was ist eine Stutenleistungsprüfung?

Stutenleistungsprüfungen dienen der objektiven Bewertung der Qualitäten einer Stute.

Voraussetzung & Anforderungen in einer SLP

Bis zu welchem Alter Stuten zur SLP zugelassen sind, kann klar beantwortet werden: Gemäß den Richtlinien für die Stutenleistungsprüfung – Reitpferd ist eine Stute dann teilnahmeberechtigt, wenn sie dreijährig ist und somit der Zielgruppe entspricht. Auch ältere Stuten sind teilnahmeberechtigt. Die bisherige Ausbildung der Stute muss bestimmten Anforderungen entsprechen. 

Darüber hinaus muss das Pferd nach den Impfbestimmungen der Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO) der Deutschen Reiterlichen Vereinigung geimpft sein. Zum Beispiel setzt der Landesverband Bayerischer Pferdezüchter e.V zwei EHV-Impfungen des Pferdes voraus oder eine erste Impfung zur EHV-Grundimmunisierung plus PCR-Test (nicht älter als fünf Tage). Die Richtlinien des Verbandes Westfälisches Pferdestammbuch e.V sehen als Zulassungsvoraussetzung eine Mitgliedschaft des Beschickers der Stute im Verband vor.

Bis wann muss eine Stute zur Stutenleistungsprüfung?

Grundsätzlich sollte eine dreijährige Stute zur Stutenleistungsprüfung. Sie kann auch älter sein. In diesem Fall kann es aufgrund des Alters einen Punktabzug geben. Eine Anmeldung zur SLP muss vorher erfolgen.

Unterschied Feldprüfung & Stationsprüfung

Die Feldprüfung findet an nur einem Tag auf unterschiedlichen Reitanlagen mit Reithalle statt. In diesem Rahmen beurteilen die Prüfer die Grundgangarten, die Rittigkeit sowie das Freispringen. Für ein Reitpony beziehungsweise eine Ponystute erfolgt die Organisierung der Leistungsprüfung zentral. Interessierte, Züchter und Mitglieder richten sich dafür ausschließlich nach den Vorgaben, die auf der Internetseite “Leistungsprüfungen für Hengste, Stuten und Wallache aller Pony-, Kleinpferde- und sonstigen Rassen” zu finden sind. 

Die Stationsprüfung hingegen dauert zwei bis drei Wochen je nach Verband. Neben den Merkmalen Trab, Galopp und Schritt und Freispringen beurteilen die Richter auch das Interieur.

Der Ablauf einer Stutenleistungsprüfung

Ablauf Feldprüfung: Feldprüfungen starten in der Regel mit dem Freispringen in der Springanlage der Reithalle. Danach wird die Stute unter dem eigenen Reiter zur Prüfung von Rittigkeit und den Grundgangarten vorgestellt. Im Anschluss wird die Rittigkeit der Stute nochmals unter einem Fremdreiter beurteilt. Die Notenvergabe erfolgt ebenso wie bei der Stationsvergabe nach einem Notensystem mit einer Gesamtendnote.

Ablauf Stationsprüfung: Auch bei der Stationsprüfung werden die Grundgangarten getestet sowie die Rittigkeit und das Freispringen. Zunächst werden diese Merkmale in einer Vorprüfung getestet. Darüber hinaus beurteilt der Trainingsleiter auch das Interieur. Dazu gehören neben der Leistungsbereitschaft das Temperament, der Charakter und die Konstitution. 

Dann muss die Stute den abschließenden Leistungstest bestehen. Zwei Richter beurteilen in der Prüfung sowie ein Fremdreiter. Beurteilt werden die Grundgangarten, das Freispringen in der Springanlage und die Rittigkeit. Richter und Fremdreiter vergeben die Noten nach dem Notensystem der anerkannten Regeln im Reitsport. Demnach bekommen alle Stuten im Ergebnis zu den geprüften Merkmalen noch drei gewichtete Endnoten. Die Endnoten ergeben sich aus der Summe der jeweiligen Einzelnoten geteilt durch 100. 

Stutenleistungsprüfung: Pferd wird auf einem Reitplatz geritten

Bei der Stationsprüfung werden die Grundgangarten getestet sowie die Rittigkeit und das Freispringen.

Wie bereite ich meine Stute auf eine Leistungsprüfung vor?

Die Stute muss ausgebildet sein und die Gangarten sauber beherrschen.

Das wird bei einer Stutenleistungsprüfung bewertet

Bei einer Stutenleistungsprüfung beurteilen Trainingsleiter in der Vorprüfung der Stationsprüfung sowie Richter und ein Fremdreiter in der Hauptprüfung die Merkmale Trab, Galopp und Schritt. Die Stute ist dafür bereits ausgebildet worden. Während der Dauer des zwei- bis dreiwöchigen Trainings wird die Stute aber weiter ausgebildet. Für die jeweilige Qualität gibt es dressurbetonte und springbetonte Endnoten, die jeweils eine Gesamtnote ergeben. Anders als bei der Feldprüfung erfolgt bei der Stationsprüfung noch die Bewertung des Interieurs

Kosten einer SLP

Die SLP im Rahmen einer Feldprüfung kostet 35 Euro für die Hannoveraner Leistungsprüfung. Die Ausschreibung zur SLP für alle Reitpferde-, Reitpony- und Kleinpferderassen weist ein Nenngeld in Höhe von 50 Euro pro Pferd aus (Feldprüfung). Die Stutenleistungsprüfung auf Station hingegen kostet mehr als 500 Euro. Beispielsweise weist die Ausschreibung einer Stutenleistungsprüfung auf Station des Haupt- und Landgestüts Marbach vom letzten Jahr in Höhe von 500 Euro zuzüglich sieben Prozent Mehrwertsteuer aus. 

Was kostet eine Zuchtstutenprüfung?

Die Höhe der Kosten hängt von der Art der Prüfung ab. Die Feldleistungsprüfung kostet 35 Euro. Die Stationsprüfung kostet mehr als 500 Euro.

Termine der verschiedenen Zuchtverbände

Folgende wichtige Terminübersichten:

  • Die Hannoveraner Verband listet auf der Internetseite für das Jahr 2022 in einer PDF-Datei auf. 
  • Termine zu Stutenleistungsprüfungen des Oldenburger Pferdezuchtverbands finden Interessenten auf der Internetseite des Verbandes
  • Die SLP 2022 – Bayern des des Trakehner Zuchtbezirks Bayern finden Stutenbesitzer ebenfalls online
     

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