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Ingrid Klimke ist eine international sehr erfolgreiche, deutsche Dressur- und Vielseitigkeitsreiterin. Sie ist zweifache Mannschaftsolympiasiegerin und trägt die Auszeichnung Reitmeister. Sie ist mit Andreas Busacker verheiratet und hat zwei Töchter.
Biographie von Ingrid Klimke
Ingrid Klimke wurde am 1. April 1968 als Tochter von Ruth und Dr. Reiner Klimke geboren. Zusammen mit ihren zwei Brüdern wuchs sie im westfälischen Münster auf. Nach ihrem Schulabschluss absolvierte Klimke eine Ausbildung zur Bankkauffrau. Nach Abschluss der Lehre beschloss sie Lehramt zu studieren und bestand das erste Staatsexamen. In der Phase des Referendariats gab es jedoch immer mehr Überschneidungen von Turniersport und Ausbildung, sodass Ingrid Klimke sich schließlich dazu entschied, sich beruflich dem Reitsport zu widmen. Sie bildete sich zur Pferdewirtschaftsmeisterin weiter. Im Jahr 2002 kam ihre Tochter Greta zur Welt. 2010 wurde Tochter Philippa geboren.
Der Beginn der Reitsport Kariere
Bereits in frühen Kinderjahren saß Ingrid Klimke schon im Sattel. Ihr Vater, lange Zeit Deutschlands erfolgreichster Olympiateilnehmer, unterstützte und trainierte seine Tochter. Seit ihrer Jugend startete Ingrid Klimke in Dressur-, Spring– und Vielseitigkeitsprüfungen. Während eines Auslandsaufenthaltes in Kanada konnte sie als „working student“ bei Ian Millar viele Erfahrungen sammeln.
Internationale Erfolge
Im Jahr 1991 nahm Ingrid Klimke das erste Mal an einem internationalen Championat der Seniorenklasse teil. Mit ihrem Pferd Pinot gewann sie bei den Europameisterschaften der Ländlichen Reiter (Vielseitigkeit) sowohl in der Einzel,- als auch in der Mannschaftswertung die Bronze Medaille. Darauf folgten etliche Erfolge, sowohl in der Dressur als auch in der Vielseitigkeit. Seit dem Jahr 2000 war Klimke bei allen Olympischen Spielen Teil des deutschen Vielseitigkeitsteams.

Ingrid Klimke und Hale Bob ©Archangel12, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
Als ihr Vater Dr. Reiner Klimke im Jahr 1999 starb, ging Ingrid Klimke, trotz ihrer nicht optimalen Verfassung, schon kurze Zeit später bei der EM an den Start. Bei diesen Europameisterschaften hatte Klimke zwei Verweigerungen im Gelände und musste danach aufgrund einer Sehnenscheidenentzündung und Komplikationen in der Hand für drei Monate stationär behandelt werden. Im Nachhinein sagt sie über diese Zeit, die ein Tief ihrer Karriere darstellte, dass es ein Fehler war, mit ihrer physischen und mentalen Konstitution in einer so schweren Prüfung zu starten.
2005 erzielte Ingrid Klimke ihren bis dahin größten Erfolg. Bei den Europameisterschaften in Blenheim konnte sie mit ihrem Pferd Sleep Late, die Einzel-Bronze Medaille erreiten. Zusammen mit der deutschen Equipe, wurde Klimke im Jahr 2008 bei den Olympischen Spielen in Honkong Mannschaftolympiasiegerin. Allerdings wollte der Hauptbesitzer des Pferdes, nach diesem Erfolg ihr Spitzenpferd FRH Butts Abraxxas verkaufen. Glücklicherweise erwarb Madeleine Winter-Schulze den Wallach und stellte ihn weiterhin Ingrid Klimke zur Verfügung. Bei den Europameisterschaften 2011 in Luhmühlen holte das Paar trotz Fehler im Springen Mannschafts-Gold. Auch im Jahr darauf, bei den Olympischen Spielen in London, konnten die beiden mit der Mannschaft die Goldmedaille gewinnen. Ebenso in den folgenden Jahren, in denen sie mit der Stute SAP Escada FRH und SAP Hale Bob OLD an den Start ging. 2020 gewann Ingrid Klimke gemeinsam mit Asha P in Luhmühlen die Deutschen Meisterschaften. Im gleichen Jahr folgte dann der Sieg im Grand Prix mit Hannoveraner Hengst Franziskus.

Ingrid Klimke Dressur mit Butts Abraxxas ©Steinfurth (Nordlicht8), CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Die Vielseitigkeitsreiterin wäre 2021 das sechste mal in Folge bei den Olympischen Spielen gestartet. Die Teilnahme mit ihrem Wallach Hale Bob musste sie jedoch schweren Herzens absagen, da sie sich bei einem Sturz während eines Geländeritts schwer verletzt hatte. Somit scheint es für den 17-jährigen Oldenburger das Ende seiner Olympia-Karriere zu sein. Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris ist der Wallach bereits zu alt. Ingrid Klimke und Hale Bob holten 2016 zusammen mit der deutschen Mannschaft die Silbermedaille in Rio de Janeiro.
Ausbildung von jungen Pferden
Neben der Vorstellung von Spitzenpferden auf internationalen Turnieren, investiert die Vielseitigkeitsreiterin auch einen großen Teil ihrer Zeit in das Training und die Ausbildung von Nachwuchspferden. In ihrem Stall stehen 10 hochkarätige Dressur-, Spring und Vielseitigkeitspferde. Außerdem hielt sie ihre Grundsätze über die Ausbildung und das tägliche Training von Pferden (z. B. Mithilfe von Cavaletti Übungen) in mehreren Büchern fest. Als Trainerin und Ausbilderin ist Ingrid Klimke international unterwegs und gibt diverse Lehrgänge und Seminare.
Auszeichnungen
Ingrid Klimke wurde als zweite Frau der Geschichte der Titel Reitmeister verliehen. Mit neun Auszeichnungen als „Sportlerin des Jahres“ hält sie außerdem den Rekord für diesen Preis der Stadt Münster. Im Jahr 2016 wurde sie mit dem „Silbernen Lorbeerblatt“, sowie mit dem „Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen“ und dem „Friedensreiterpreis“ ausgezeichnet. Von ihrer Heimatstadt Münster wurde Ingrid Klimke 2014 für den Einsatz zum Wohle der Stadt mit der „Silbernen Kiepe“ ausgezeichnet. Von dem DOKR wurde ihr der „Otto-Lörke-Preis“ in der Stuttgarter Schleyerhalle verliehen.
Medaillenspiegel von Ingrid Klimke

Ingrid klimke mit Butts Abraxxas ©Henry Bucklow/Lazy Photography (Sffubs), CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Olympische Spiele
- 2008 Gold Mannschaft mit Butts Abraxxas
- 2012 Gold Mannschaft mit Butts Abraxxas
- 2016 Silber Mannschaft mit Hale Bob OLD
Weltreiterspiele
- 2006 Gold Mannschaft mit Butts Abraxxas
- 2014 Gold Mannschaft mit Escada FRH
- 2018 Bronze Einzel mit Hale Bob OLD
Europameisterschaften
- 2011 Gold Mannschaft mit FRH Butts Abraxxas
- 2013 Silber Einzel mit Escada FRH
- 2013 Gold Mannschaft mit Escada FRH
- 2015 Gold Mannschaft mit Hale Bob OLD
- 2017 Gold Einzel mit Hale Bob OLD
- 2019 Gold Einzel mit Hale Bob OLD
- 2019 Gold Mannschaft mit Hale Bob OLD
Headerbild:Schnittwerk, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons