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Fohlenfütterung – Das gilt es beim Fohlenfutter zu beachten

von Pia Mross
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Nachdem die Trächtigkeit der Mutterstute und die Geburt des Fohlens im besten Fall erfolgreich und umstandslos verlaufen sind, ist es wichtig, auf eine unterstützende Aufzucht und Fütterung des jungen Pferdes zu achten. Obwohl die Fütterung neben der richtigen Haltung maßgebend für eine gesunde Entwicklung und ein normales Wachstum des Fohlens sind, kann dies eine ziemlich schwierige Aufgabe für Züchter und Halter darstellen. Mit der richtigen Fohlenfütterung und, wenn ein paar einfache Bereiche beachtet werden, kann jedoch für eine erfolgreiche und gute Aufzucht und Entwicklung des Fohlens und späteren Jungpferdes gesorgt werden. 

Die Fütterung des Fohlens direkt nach der Geburt

In den ersten Stunden und Tagen nach der Geburt ist die Versorgung mit Nährstoffen besonders wichtig, da das Fohlen noch völlig sensibel und das Immunsystem ungeschult und empfindlich ist – der Körper ist somit anfälliger für Krankheiten und Infektionen als bei einem ausgewachsenen Pferd. Des Weiteren ist das Mikrobiom des Darms noch nicht ausgebildet, dies geschieht erst nach und nach in den ersten Lebenswochen. 

Direkt nach der Geburt des Fohlens steht es auf und trinkt bei der Mutter die erste Milch. Diese Milch nennt man Kolostrum (oder auch Erstmilch, Vormilch, Biestmilch oder Kolostralmilch) und sie wird nur in den ersten Stunden nach der Geburt von der Mutter produziert. Durch ihre leicht gelbliche Farbe und Dickflüssigkeit unterscheidet sie sich von der späteren Muttermilch der Stute. Auch der Fettgehalt und die enthaltenen Mineralstoffe und Vitamine machen die Milch zu einem Lebenselixier für das Fohlen. Vor allem hervorgehoben werden sollte hier der hohe Gehalt an Rohprotein, unter dem auch die Aminosäuren Lysin und Methionin. Der überaus hohe Gehalt an Rohprotein entsteht besonders durch die globulären Proteine, welche auch Immunglobuline genannt werden. Diese dienen als Antikörper und sorgen so dafür, dass das neugeborene Fohlen passiv immunisiert wird. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass das Fohlen die Kolostralmilch aufnimmt. Auch die Zeit der Aufnahme ist entscheidend, denn der Gehalt der Immunglobuline sinkt in der Milch sehr schnell ab, sodass nach 4-8 Stunden nur noch etwa 10-16 % der ursprünglichen Immunglobuline in der Milch enthalten sind. Außerdem kann auch das Fohlen selbst die wichtigen Stoffe nur zeitlich begrenzt aufnehmen, da die Darmschranke des Fohlens innerhalb des ersten Lebenstages schließt und sich so die Lücken, die zwischen den Darmzellen bestehen und dafür sorgen, dass die Immunglobuline leicht aufgenommen werden können, verengen und so die Aufnahme verhindern. Auch durch Komplikationen bei der Geburt oder durch spätes Aufstehen des Fohlens kann die Aufnahme der Kolostralmilch verhindert werden. 

Manchmal produziert auch die Mutterstute nicht ausreichend Kolostralmilch oder verliert diese schon während der Trächtigkeit tropfenweise aus dem Euter. In einem solchen Fall sollte definitiv auf die ausreichende Versorgung des Fohlens mit genug Nährstoffen geachtet werden und im besten Fall auf Kolostrum einer anderen Stute zurückgegriffen werden. Vor allem in größeren Zuchtställen wird oftmals eine Kolostrumbank angelegt, indem man den Stuten kurz nach der Geburt etwas der Milch abmelkt und diese für andere Fohlen einfriert. 

Kurz nach der Geburt sollte außerdem sehr auf die Verdauung des Fohlens geachtet werden, da diese noch sehr empfindlich ist und es oft zu unspezifischen Verdauungsbeschwerden kommen kann, welche die Lebensqualität des jungen Pferdes sehr einschränken und auch gefährlich sein können. Häufig kommt es vor, dass sich Mikroorganismen im Darm ansiedeln, da das Immunsystemnoch schwach und anfällig ist. Um das Fohlen schon in dieser Lebensphase etwas zu unterstützen, kann eine Gabe von Nährstoffen wie essentiellen Aminosäuren, Antioxidantien und B-Vitaminen hilfreich sein, dies sollte jedoch bestens mit einem Tierarzt vereinbart werden.

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Fohlenfütterung: Fohlen im Freien.

Kurz nach der Geburt sollte sehr auf die Verdauung des Fohlens geachtet werden.

Was kann man Fohlen füttern?

Die Hauptquelle der Nährstoffe, die vom Fohlen aufgenommen werden, bildet zumeist und im besten Fall die Milch der Mutterstute. Anschließend und nebenbei kann in langsamen Schritten damit begonnen werden, ausgewähltes und für Fohlen geeignetes Futter zu füttern.

Fohlenfutter – Was sollten Fohlen in den ersten sechs Monaten fressen?

Die Hauptnahrung des Fohlens stellt vor allem in den ersten Wochen die Milch der Stute dar, trotzdem beginnt das Fohlen schon in den ersten Tagen damit, erste Heuhalme zu fressen. Es ahmt hierbei zuerst der Mutter nach und knabbert nur etwas, sodass man dies in den ersten Tagen nicht zur Nahrung bzw. zum Futter hinzuzählen kann. Außerdem kann das Fohlen die Fasern des Raufutters kurz nach der Geburt noch gar nicht vollständig verdauen, da das Mikrobiom noch nicht komplett ausgebildet ist. 

Nach etwa zwei Monaten beginnt das Fohlen jedoch damit, um einiges mehr an Raufutter zu fressen, da ab diesem Zeitpunkt die Stute langsam weniger Muttermilch produziert und das Fohlen durch diese auch nicht mehr alle benötigten Nährstoffe aufnehmen kann. Die erste Wahl des Raufutters stellt definitiv Heu dar, da Heulage oder Silage durch die Gährungsprozesse biogene Aminosäuren enthalten, die schädlich für die Leber des Fohlens sein können und dazu beitragen können, dass Nährstoffe weniger gut aufgenommen werden. Ein ausgewähltes Kraft- bzw. Krippenfutter kann etwa ab dem dritten Monat in mehreren Rationen am Tag zugefüttert werden. Es sollte hierbei jedoch immer darauf geachtet werden, welche Nährstoffe das Fohlen braucht und es sollten mehrere kleine Portionen vom Fohlenfutter gefüttert werden, um den jungen Magen nicht zu überlasten. 

Um das Fohlen an das Krippenfutter zu gewöhnen, kann man dieses auch schon ab der dritten Lebenswoche in sehr kleiner Menge anbieten. Oft frisst das Fohlen auch schon ein bisschen aus dem Trog der Mutter mit, wenn diese Kraftfutter bekommt. Um das Fohlen bestmöglich mit Nährstoffen zu versorgen, sollte hierbei besonders auf das Körpergewicht des Fohlens geachtet werden, da dies um ein Vielfaches von dem Gewicht eines ausgewachsenen Pferdes abweicht. Das Pferdefutter sollte dann auf das jeweilige Gewicht abgestimmt werden. Besonders wichtige Mineralien stellen im Fohlenalter Calcium, Magnesium, Phosphor sowie auch Spurenelemente wie Kupfer, Mangan oder Zink dar. Diese Stoffe tragen unter anderem zur Bildung von Knochen und Knorpeln bei, welche beim heranwachsenden Fohlen ständig gebildet werden. Kommt es bei diesen Mineralien zu einem Mangel, kann sich dies im schlimmsten Fall auf den gesamten Knochenbau bzw. das Skelett auswirken. Auch das Spurenelement Jod ist für die Entwicklung des jungen Pferdes von großer Bedeutung, da es an der Bildung von Schilddrüsenhormonen beteiligt ist. Doch auch zu viel „des Guten“, in diesem Fall von Mineralstoffen, kann sich auf die Entwicklung des Fohlens auswirken, denn bei einer Überdosierung muss der Körper des Tieres stark arbeiten, um die Stoffe wieder abzubauen.

Fohlenfütterung: Fohlen frisst Heu.

Die erste Wahl des Raufutters stellt definitiv Heu dar, da Heulage oder Silage durch die Gährungsprozesse biogene Aminosäuren enthalten, die schädlich für die Leber des Fohlens sein können.

Was füttert man einem Absetzer?

Die Grundlage der Fütterung eines Absetzers bildet Raufutter wie Heu. Zusätzlich kann ein auf das jeweilige Pferd abgestimmte Kraftfutter bzw. Fohlenmüsli gefüttert werden.

Fohlenfütterung von Absetzern

Das Absetzen des Fohlens von der Muttermilch erfolgt heutzutage normalerweise im Alter von etwa sechs Monaten, das natürliche Absetzen jedoch erst nach 8-10 Monaten. Aus diesem Grund sollten sowohl das Fohlen als auch die Mutter auf das Absetzen vorbereitet werden. Bei der Mutterstute sollte schon in der Zeit, in der das Fohlen beginnt, weniger zu trinken, das Zuchtstutenfutter reduziert werden, sodass die Nährstoffaufnahme an den Energiebedarf der Stute angepasst ist. Nach dem Absetzen kann das Futter dann vollständig abgesetzt werden bzw. ein anderes Krippenfutter gefüttert werden. Auch die Rückbildung des Euters sollte überwacht werden und das Euter sollte regelmäßig auf Entzündungen untersucht werden, sodass hier keine Erkrankungen übersehen werden. Wenn die Stute erneut trächtig ist, sollte die Nährstoffversorgung natürlich auch angepasst werden, sodass weder Mängel noch Übervorsorgungen entstehen. 

Neben der Mutter sollte auch bei dem Fohlen bzw. Absetzer darauf geachtet werden, dass die Versorgung mit Nährstoffen an das junge Pferd angepasst ist. So sollte das Kraftfutter auf die Bedürfnisse des Absetzers abgestimmt sein, oft zahlt sich hierbei die Regel „weniger ist mehr“ aus, da ein zu hoher Energie- und Nährstoffgehalt eher schädlich sein kann und dazu führen kann, dass das Pferd statt Muskeln zu viel Fett ansetzt. Aus diesem Grund ist auch die Gabe von zu viel bzw. frei verfügbarem Raufutter nicht zu empfehlen. Folglich stellt es sich nicht unbedingt als positiv heraus, wenn der Absetzer sehr schnell wächst und zunimmt – eine langsame, aber stetige Zunahme von Größe und Gewicht sind an der Stelle oftmals nachhaltiger für die Gelenke und den Körperbau des jungen Pferdes. Auf diese Art lässt es sich auch vermeiden, dass das Pferd ungewöhnlich lange überbaut ist. 

Außerdem sollte auch auf die regelmäßige Aufnahme von Wasser geachtet werden, da viele Pferde in der Zeit des Absetzens durch das Wegfallens der Muttermilch zu wenig trinken. Um das Absetzen des Fohlens so stressfrei wie nur möglich zu gestalten, sollte das Pferd in eine ruhige und harmonische Herde eingegliedert werden und sich vor allem beim Fressen entspannen können. Auch, wenn für ein stressloses Absetzen und eine wohlige Atmosphäre gesorgt wurde, kann es dazu kommen, dass Magenprobleme bei dem Absetzer auftreten. Dies trifft in etwa 25-50 % aller Fohlen. Um das Pferd in diesem Fall bestens zu unterstützen, können z. B. eine Kräuterkur durchgeführt oder das Immunsystem durch bestimmte Nährstoffe gestärkt werden. Bei stärkeren Beschwerden sollte jedoch natürlich ein Tierarzt hinzugezogen werden. Als bevorzugte Art der Haltung gilt definitiv die Gruppenhaltung in beispielsweise Laufställen oder auf Außerpaddocks. Einzelhaltung ist aufgrund der fehlenden sozialen Kontakte eher ungeeignet und wirkt sich oft negativ auf das spätere Sozialverhalten aus.

Wann beginnen Fohlen zu fressen?

Bereits kurz nach der Geburt beginnt das Fohlen damit, Muttermilch zu trinken. Feste Nahrung wie Heu wird in den ersten Tagen zuerst nur spielerisch aufgenommen.

Was sollten Fohlen auf keinen Fall fressen?

In erster Linie sind natürlich Giftkräuter und alle Mittel, die auch für ausgewachsene Pferde giftig oder ungesund sind, tabu und dürfen auf keinen Fall gefüttert werden oder zu dem Fohlen gelangen. Auch Salz– oder Mineralsteine mit einem hohen Salzgehalt sollten nicht gefüttert werden bzw. in der Box oder auf dem Paddock des Fohlens aufgehangen werden. Wenn jedoch die Mutterstute mit einem solchen Stein unterstützt werden soll, kann dieser in für das Fohlen unerreichbarer Höhe angebracht werden, sodass nur die Stute an ihm lecken kann. Leckereien wie Leckerlis oder Saftfutter (z. B. Äpfel oder Möhren) sollten dem Fohlen nur selten und in kleinen Mengen gegeben werden, da diese leicht zu Verdauungsbeschwerden führen können. 

Wenn Unsicherheiten bestehen, ob das Fohlen ein bestimmtes Fohlenfutter oder Fohlenmüsli fressen darf, kann in jedem Fall ein Tierarzt eine Frage auf die Antwort geben.

Was dürfen Fohlen nicht fressen?

Grundsätzlich sind alle Giftkräuter sehr schädlich für das Fohlen und können hier bereits in kleinen Mengen zum Tod führen. Des weiteren können auch das falsche Kraftfutter oder z. B. zu viel Zucker oder eine unangepasste Nährstoffgabe dem Fohlen schaden. Es sollte auf ein geeignetes und gesundes Fohlenfutter viel Wert gelegt werden und darauf, dass dieses in der richtigen Menge gefüttert wird. Fohlen sollten außerdem keinen Zugang zu einem Salzstein haben.

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