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Curly Horse

von Frederieke Wenning
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Das Curly Horse ist eine nordamerikanische Pferderasse, die mit voller Bezeichnung American Bashkir Curly Horse heißt und hauptsächlich in den USA und Kanada, aber auch in Deutschland gezüchtet wird. Auf das besondere und einzigartige Merkmal dieser Pferde deutet bereits der Rassename hin – das lockige Deck- und Langhaar, das ausschließlich für das Curly Horse rassetypisch ist. Fell, Mähne und Schweif sind durch das dominante „Curly-Gen“ gewellt oder gelockt, besonders intensiv beim langen Winterfell. Neben diesem zweifellos einmaligen Erscheinungsbild überzeugen die ausgesprochen robusten Pferde auch mit ihrem freundlichen, umgänglichen Wesen und ihrer Vielseitigkeit.

Ursprung & Herkunft des Curly Horse

Das Curly Horse stammt ursprünglich aus der Region des heutigen amerikanischen Bundesstaates Nevada, lässt sich in seiner Herkunft aber nicht eindeutig zurückverfolgen. Bekannt ist, dass die Indianerstämme der Crow und Sioux bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Besitz von Pferden mit gelocktem Fell gewesen sein müssen, da in Jahrbüchern Kämpfe um die seltenen, damals in Herdenverbänden lebenden Pferde beschrieben sind. Im Jahr 1898 wurden erstmals einige Pferde eingefangen und für die Zucht verwendet, als Peter Damele, ein Farmer mit Ranch in Nevada, auf die Curly Horses aufmerksam wurde. Fortan kreuzte er die robusten, wild lebenden Pferde mit seinen Ranchpferden und setzte für die Zucht auch den Araberhengst Nevada Red sowie den Morganhengst Ruby Red King ein. Sowohl das freundliche Wesen und die Robustheit als auch das gelockte Fell wurden dominant weiter vererbt und sind daher bis heute erhalten.

Da keine Reinzucht mit Tieren aus der Ursprungsherde erfolgte, entwickelte sich im Laufe der Jahre eine breite Vielfalt an unterschiedlichen Curly-Typen, die jedoch weiterhin über ihr lockiges Fell als Gemeinsamkeit verfügen. Bis heute stammen zahlreiche Curly Horses in ihrem Ursprung von der Damele-Zucht in Nevada ab. Ein Zuchtregister ist seit 1971 vorhanden, an dessen Bestimmungen sich auch die Züchtervereinigungen in Deutschland orientieren.

Heute wird das Curly Horse in Reinzucht gezüchtet. Einige Rassen dürfen aber entsprechend des angestrebten Pferdetyps eingekreuzt werden, darunter das Englische Vollblut, Traber und Warmblut für den Sportpferdetyp, der Missouri Foxtrotter für den Gangpferdetyp und das Deutsche Reitpony für den Ponytyp. Zugelassen sind außerdem das Arabische Vollblut (Freizeittyp) sowie Paint und Quarter Horses, Morgans, Mustangs und Appaloosas (Westerntyp).

Ist das Curly Horse ein Pony?

Ob ein Pferd als Pony eingetragen wird oder nicht, hängt oft nicht mit der Rasse, sondern mit dem Endstockmaß des Tieres zusammen. Bei Pferden mit einem Stockmaß über 1,48 m spricht man vom Pferd, alles darunter wird als Pony bezeichnet. Somit kann es Curly Horses auch als Pony geben.

Das Aussehen (Exterieur) des Curly Horse

Das Curly Horse soll ein Stockmaß von mindestens 135 Zentimetern erreichen und in seiner Erscheinung dem jeweiligen Sportpferde-, Classic-, Gangpferde-, Western-, Freizeitpferde- oder Ponytyp entsprechen. Die Größe der Pferde kann daher zwischen 130 und 170 Zentimetern variieren. Das Zuchtziel sieht ein harmonisches, korrektes Pferd vor, das sich mit einem ausdrucksvollen, trockenen Kopf zeigt und über lebhafte, große und zum Teil mandelförmige Augen sowie angemessen große Ohren verfügt.

Der Körperbau soll für Reit- und Fahrzwecke unterschiedlicher Art geeignet sein. Erwünscht sind ein mittellanger, gut geformter Hals mit ausreichend Ganaschenfreiheit, ein gut bemuskelter und mittellanger Rücken mit einem ansprechend hineinreichenden Widerrist sowie eine leicht geneigte, längere und muskulöse Kruppe. Rassetypisch sind außerdem ein nicht zu hoch angesetzter Schweif, eine harmonische Rumpfaufteilung und ein dem Körperbau entsprechendes, trockenes Fundament. Dieses soll sich durch korrekte Gelenke, mittellange Fesseln und eine gerade Gliedmaßenstellung auszeichnen. Die wohlgeformten, mittelgroßen Hufen sind oftmals derart unempfindlich und hart, dass auch auf einen Beschlag verzichtet werden kann.

Beim Curly Horse kommen alle Fellfarben, darunter auch Schecken, vor. Von einfarbigen Färbungen, Rappen und Braunen über Schimmel und Mausgraue bis zu Tigerschecken sind alle Arten von Fellfärbungen möglich. Auch Zebrastreifen an den Vorderbeinen treten auf. Auffällig ist aber nicht zuletzt das rassetypische, lockige Lang- und Deckhaar, das den besonderen Reiz des Erscheinungsbildes ausmacht und sich auch in der Rassebezeichnung widerspiegelt. Während sich das Sommerfell leicht gewellt oder sogar glatt zeigt, kommt das „Curly-Gen“ beim langen und deutlich gelockten Winterfell in besonderem Maße zur Geltung.

Ob große Wellen oder kleine Löckchen, in der kalten Jahreszeit ist das Fell durchgehend lockig, darunter auch das Haar in den Ohren und an den Köten. Schweif und Mähne sind das ganze Jahr über gelockt und werden von einigen Pferden im Zuge des Fellwechsels im Frühjahr abgeworfen, um ein Verfilzen der feinen Haare zu vermeiden. Das Langhaar fällt gänzlich aus und wächst dann allmählich wieder nach. Darüber hinaus kommen auch glatthaarige, die sogenannten straight Curly Horses vor, die ebenso im Sommer wie im Winter glattes Deckhaar haben. Schweif und Mähne können auch bei diesen Pferden durchaus lockig oder wellig sein, das Fell ist aber stets glatt. Als Besonderheit erweist sich beim Curly Horse außerdem der nach oben gebogene Wimpernkranz.

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Wie groß wird ein Curly Horse?

Das Größenspektrum dieser Rasse ist relativ groß. Die Curly Horses kommen mit einem Stockmaß zwischen ca. 140 cm und 165 cm vor, wodurch es für beinahe jeden Reiter auch das größentechnisch passende Curly Horse gibt.

Der Charakter (Interieur) des Curly Horse

Curly Horse sind menschenbezogen und freundlich und werden daher gerne als Therapiepferde eingesetzt. Das Pferd ist allgemein wenig anspruchsvoll und ein eher ruhiges und nervenstarkes Pferd. Generell sind die Tiere intelligent und folgsam und haben einen guten Arbeitswillen.

Curly Horse im Video

Besondere Merkmale der Pferderasse

Das Curly Horse zeichnet sich aufgrund seines einzigartigen Fells durch eine Besonderheit aus, die keine andere Pferderasse aufweist. Pferdehaarallergiker, für die das Reiten sonst unmöglich ist, sind beim Umgang mit den Curlys allenfalls von leichten allergischen Reaktionen betroffen. Sie reagieren auf das Fell und die Haut dieser Rasse kaum allergisch und können daher ohne gesundheitliche Beeinträchtigung mit dem Curly Horse in Kontakt kommen. Wer als Allergiker auf das Reiten verzichten musste, findet mit dieser Rasse den einzig denkbaren Reitpartner für sein Hobby. Dies gilt auch für die seltener vorkommenden straight Curlys, die zu jeder Jahreszeit glattes Lang- und Deckhaar haben und ebenfalls keine Reaktion auslösen.

Im Zusammenhang mit dem speziellen Fell treten noch weitere Besonderheiten auf. Zum einen ist ein ungewöhnlicher Geruch zu bemerken, denn das Curly Horse riecht eher nach Lammwolle als nach einem typischen Pferd. Zum anderen scheint sich das Fell in seiner Beschaffenheit von dem Deckhaar anderer Rassen zu unterscheiden, da es im nassen Zustand deutlich schneller trocknet, sich weicher anfühlt als bei anderen Pferderassen und sehr talghaltig ist.

Welche Pferde sind für Allergiker geeignet?

Ob ein Pferd für einen Allergiker geeignet ist oder nicht, kann von Tier zu Tier individuell sein. Allergieauslösend ist ein bestimmtes Protein in den Körperausscheidungen des Pferdes. Einige Pferde produzieren hiervon weniger, als andere. Allgemein ist das Curly Horse als sehr allergieverträglich bekannt.

Einsatzgebiete des Curly Horse

Das Curly Horse kann für verschiedene Reit- und Fahrzwecke eingesetzt werden und erweist sich als echter Allrounder unter den Pferderassen. Je nach Typ eignet es sich als Sport- oder Freizeitpferd, als Classic-, Western- oder Gangpferd. Viele Curly Horses sind besonders vielseitig veranlagt und absolvieren bei entsprechender Ausbildung einen Wanderritt in freier Natur ebenso souverän wie ein Springen oder ein Trailturnier.

Sie zeigen einen taktreinen, schwungvollen und raumgreifenden Bewegungsablauf. Einige Curly Horses beherrschen von Natur aus den Tennesse Walk und Pass – hervorragende Voraussetzungen für die Verwendung als Gangpferd. Darüber hinaus gibt es auch Pferde, die im Typ eines Quarterhorses stehen, und sich dementsprechend besonders für den Einsatz in den Westernreitdisziplinen eignen.

Ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten macht die Curly Horses zu geschätzten Partnern mit mannigfaltigen Talenten. Auch als Therapiepferde eignen sich die grundsätzlich freundlichen und nervenstarken Vierbeiner, ebenso wie neben allen Reitdisziplinen auch die Arbeit vom Boden beim Curly Horse auf großen Anklang stößt. Ob Doppellonge, Zirzensik, Freiarbeit oder auch Working Equitation, Curly Horses können bei entsprechendem Training für jede dieser Disziplinen infrage kommen und Spaß daran finden. Generell gilt für diese Rasse, dass sie nicht anhand körperlicher oder charakterlicher Gegebenheiten für eine bestimmte Disziplin ungeeignet wäre.

Wie teuer sind Curly Horses?

Der Preis kann durch verschiedene Parameter stark variieren. Er wird durch Alter und Ausbildungsstand bestimmt, ebenso kann aber auch der Grad der Lockung im Fell eine Rolle für den Verkaufspreis spielen. In der Regel liegt die Preisspanne ungefähr zwischen 4000 € und 10.000 €.

Erbkrankheiten

Vermehrt auftretende Erbkrankheiten gibt es bei dieser Rasse nicht. Curly Horses sind gesundheitlich extrem robust und können so einiges wegstecken. Bei artgerechter Haltung mit viel Bewegung und ausreichendem, qualitativ hochwertigem Futter, können Curly Horses sehr alt werden und dabei bis ins hohe Alter ihre Gesundheit waren.

Bekannte Pferde der Rasse

Da die Rasse hierzulande noch als recht unbekannt gilt, gibt es kaum berühmte Rassevertreter, die der Allgemeinheit aus Film, Fernsehen o.ä. bekannt sein könnten. Also berühmteste Curly Horses werden unter Liebhabern dieser Rasse die Stammhengste der Zucht angesehen. Sie gehörten der Familie Damele, die ungefähr 1930 mit der Zucht dieser winterharten Rasse in der Nähe von Nevada begannen. Die berühmtesten ihrer Pferde waren Copper D, Dixie D, Dusty D und Peacock D. Das Kürzel D steht hierbei für die Züchterfamilie Damele.

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