Home P.R.E. (Pura Raza Española)

P.R.E. (Pura Raza Española)

von Michelle Breitenfeld
0 Kommentare

Was macht die P.R.E. so besonders?

Das Pura Raza Española (Deutsch: Reine Spanische Rasse), oder auch kurz P.R.E., stammt aus Spanien und gehört zu den ältesten Pferderassen Europas. Die Rasse gehört zur Gruppe der Barockpferde.

Reiten kann ein Sport, eine Leidenschaft oder sogar eine Lebensweise sein. Aber wenn es um das Reinrassige Spanische Pferd (PRE) geht, wird es zu etwas Besonderem, Einzigartigem und Unvergesslichem. Denn wenn es eine Rasse gibt, die Schönheit, Noblesse, Funktionalität und Herz miteinander zu verbinden versteht, dann ist es diese.

Mit seiner angeborenen Eleganz und seinen harmonischen Bewegungen ist der PRE seit Jahrhunderten ein Symbol für Kraft und Reitkunst. Auf den Wettkampfplätzen beeindruckt es durch sein Auftreten, aber auch außerhalb davon bietet dieses Pferd etwas noch Wertvolleres: die Möglichkeit, es in der Freizeit zu genießen, ohne Komplikationen und mit absolutem Vertrauen.

Wie entstand der P.R.E.? – Zuchtgeschichte und Herkunft

Die Ursprünge des P.R.E. liegen in Spanien. Dort entwickelte sich die prägende Zuchtlinie seit dem 15. Jahrhundert. Zu Beginn der Zuchtgeschichte wurde durch das gezielte Einkreuzen von Englischen Vollblütern und Arabern eine Veredelung angestrebt. Die Pferde wurden sowohl vor dem Wagen als auch im Krieg eingesetzt. Als Kriegspferd lösten sie die bis dahin verwendeten schweren Pferde (oft Kaltblüter) ab, da sie wesentlich beweglicher, wendiger und ausdauernder waren.

Im Jahr 1476 begann die Zuchtgeschichte der Cartujanos – einer speziellen Linie dieser Pferde – bei den Karthäusermönchen. Diese widmeten sich strikt der Reinzucht, sogar entgegen dem Befehl von Napoleon, der darauf bestand, die Tiere mit größeren Rassen zu kreuzen. Die Mönche widersetzten sich diesem Befehl erfolgreich. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass das P.R.E. Pferd in seiner ursprünglichen Form erhalten blieb. Die Cartujanos gelten bis heute als die reinste und wertvollste Linie innerhalb der Rasse.

Nach der Verstaatlichung der kirchlichen Güter in Spanien im Jahr 1835 ging die Zucht in private Hände über. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Linie an verschiedene Familien und Züchter weitergegeben. Um den ursprünglichen Charakter der Rasse zu bewahren, wurde 1972 die Asociación Nacional de Criadores de Caballos de Pura Raza Española (ANCCE) gegründet. Diese Organisation legt die offiziellen Zuchtkriterien für die P.R.E. fest.

Auch heute noch spiegelt sich die Kulturgeschichte Spaniens in der Rasse wider – P.R.E.-Pferde sind ein nationales Kulturgut. Sie werden unter anderem auf den traditionellen Ferias und in der klassischen Reitkunst Spaniens präsentiert.

Wie groß wird ein P.R.E?

Im Durchschnitt erreicht die Rasse ein Stockmaß von 150 - 165 cm.

Wie sieht ein P.R.E. aus? – Exterieur der Rasse

Das äußere Erscheinungsbild des P.R.E. ist geprägt vom klassischen Barockpferd-Typ: Stuten erreichen ein Stockmaß von 152 bis 170 cm, Hengste werden mit 154 bis 172 cm etwas größer. Das Körpergewicht liegt zwischen 400 und 550 kg. Charakteristisch ist ein kräftiger, kompakter Körperbau mit gut bemuskeltem Rücken, kräftiger Brust und einer leicht abfallenden, runden Kruppe.

Auffällig ist auch der harmonische Hals – mittellang bis lang, gut angesetzt und gewölbt –, der in einen markanten, elegant geschnittenen Kopf übergeht. Die Nasenlinie ist meist gerade bis leicht konvex, die großen dunklen Augen betonen den sanften Ausdruck.

Ein besonderes Merkmal ist die üppige, lange Mähne sowie der oft tief angesetzte Schweif mit viel Volumen. Beim Fell sind alle Farben außer Schecken möglich. Am häufigsten findet man Schimmel, Rappen, Braune und Falben.

Insgesamt wirken die Tiere kraftvoll und gleichzeitig elegant. Diese Kombination aus Stärke und Ästhetik macht den P.R.E. besonders ausdrucksstark – nicht nur im Sport, sondern auch in Show und Präsentation.

Impressionen der Pferderasse

PRE Schimmel galoppiert über Wiese
P.R.E. Pferd
Spanische Pferde: P.R.E. im Portrait

Wie viel kostet ein P.R.E.?

Der Preis für ein P.R.E. liegt im ehorses Pferdemarkt zwischen 5.000€ und 40.000€. Abhängig ist der Preis von verschiedenen Faktoren, wie der Abstammung, dem Ausbildungsstand und dem Alter.

Wie ist der Charakter eines P.R.E.? – Interieur und Verhalten

Das Interieur des P.R.E. ist ein zentraler Grund, warum diese Rasse so beliebt ist. Sie gelten als besonders freundlich, ruhig und ausgeglichen. Zudem zeichnen sie sich durch hohe Intelligenz, Sensibilität und eine enge Bindungsfähigkeit zum Menschen aus.

P.R.E.s sind sehr lernwillig, motiviert und kooperationsbereit. Sie vertrauen ihrem Reiter schnell und lassen sich bei gutem Umgang leicht führen. Unter dem Sattel zeigen viele Pferde eine große Bewegungsfreude bei gleichzeitig hoher Gehorsamkeit.

Trotz ihres ruhigen Temperaments brauchen sie aufgrund ihrer Sensibilität einen erfahrenen, einfühlsamen Reiter. Denn sie reagieren sehr fein auf Körpersprache und Stimmung – das macht sie zu idealen Partnern für Pferdemenschen, die mit leisen Hilfen arbeiten möchten.

Im Herdenverband sind sie sozial verträglich und genießen den Kontakt zu Artgenossen. Ihre Eigenschaften machen sie sowohl für den ambitionierten Reitsport als auch für Freizeitreiter zu einem verlässlichen Gefährten.

Welche Lebenserwartung hat ein P.R.E.?

Das Alter, welches ein P.R.E. erreicht, liegt zwischen 25 und 30 Jahren.

Disziplinen und Einsatzgebiete

Das P.R.E. Pferd ist für viele Disziplinen aufgrund ihres starken Körperbaus und ihres ausgeglichenen Charakters geeignet. 

Ihre ausdrucksvollen Gänge machen sie zu einer optimalen Rasse für die Dressur bis hin zur hohen Schule. Durch ihr ruhiges inneres Wesen und ihren starken Ausdruck werden sie gerne für das Showreiten eingesetzt, bei denen sie eine Vielzahl von Zuschauern begeistern können. Zudem sind sie für den Fahr- und Springsport geeignet oder für die Arbeit mit Rindern.

Durch ihre hohe Lernbereitschaft und ihren harmonischen Körperbau verfügen sie über die besten Voraussetzungen, um in der Working Equitation, der Doma Vaquera ausgebildet zu werden – die traditionelle Reitweise der spanischen Rinderhirten. Bei dieser schwierigen Kunst wird zwischen einer starken Versammlung im Vollsitz und dem leichten Sitz gewechselt. Typisch für die Doma Vaquera ist außerdem die „Garrocha“, eine Art Lanze, die beim Reiten eingesetzt wird.

Für jene, die keine spezielle Disziplin anstreben, ist das P.R.E. aber auch perfekt als Freizeitpferd geeignet. .

Was ist der Unterschied zwischen einem Andalusier und einem P.R.E.?

P.R.E. verfügen über vollständige Papiere, aus denen abgelesen werden kann, dass sie reinrassige, spanische Pferde sind. Der Andalusier, der zwar ebenfalls eine spanische Abstammung vorweisen kann, besitzt keine Papiere. Dies liegt daran, dass beispielsweise eines der Elterntiere nicht gekört ist bzw. nicht dem Zuchtverband angehört.

P.R.E. Verkaufspferde bei ehorses

Du bist noch auf der Suche nach einem P.R.E.?

Finde es jetzt auf ehorses, dem weltweit größten Pferdemarkt!

Wie bewegen sich P.R.E.-Pferde? – Gangarten im Detail

Das Bewegungsmuster des P.R.E. ist ausdrucksvoll, kraftvoll und harmonisch. Sie beherrschen die drei Grundgangarten – Schritt, Trab und Galopp – mit viel Raumgriff, Taktreinheit und Elastizität.

Besonders auffallend ist die Knieaktion im Trab sowie die aktive Untertreten der Hinterhand. Die Pferde bewegen sich energisch und gleichzeitig weich – das macht das Reiten besonders angenehm. Auch die Anlehnung gelingt durch ihr sensibles Maul meist früh und harmonisch.

Aufgrund ihrer hohen Versammlungsfähigkeit sind sie prädestiniert für Lektionen wie Piaffe, Passage und Galopppirouette. Diese Gangarten werden durch gezieltes Dressurtraining aufgebaut, viele PREs zeigen aber schon von Natur aus gute Ansätze für diese Übungen.

Im Vergleich zu anderen Warmblütern wirken die Bewegungen eines P.R.E. „runder“, kompakter und oft spektakulärer – was sie zu Publikumslieblingen in der Vorstellung macht.

Welches Gewicht hat ein P.R.E?

Das P.R.E. wiegt zwischen 400 kg und 550 kg.

Fütterung der Pferderasse

Bei der Fütterung sollte Raufutter den Hauptbestandteil der Nahrung ausmachen. Durch ihr Leben in kargen Umgebungen in der Vergangenheit entwickelten sie sich zu einer leichtfuttrigen Rasse, weshalb auf eine passende Nahrungszufuhr geachtet werden muss.
Kraftfutter und Mineralfutter müssen nur bei Bedarf gefüttert werden. Besonders bei dem Einsatz von Kraftfutter muss auf eine passende Menge hinsichtlich des Energieverbrauchs des Pferdes geachtet werden.

Weitere Informationen zur Fütterung und Haltung von Pferden findest du hier: Fütterung & Haltung

Wie hält man ein P.R.E. artgerecht?

P.R.E.-Pferde sind grundsätzlich robust und anpassungsfähig. Trotzdem gibt es einige Dinge zu beachten, um ihnen eine artgerechte Haltung zu ermöglichen.

Die Pferde benötigen viel Raum zur Bewegung – ideal ist Offenstallhaltung mit regelmäßigem Weidegang. In Kombination mit einer Herdenhaltung können sie ihr Sozialverhalten ausleben und bleiben körperlich sowie seelisch gesund. Auch Boxenhaltung mit regelmäßigem Auslauf kann funktionieren, ist aber weniger ideal auf Dauer.

P.R.E.s kommen auch mit Witterung in Mitteleuropa meist gut zurecht, da sie ein dichtes Fell entwickeln. Dennoch sollten sie wie alle Pferde Zugang zu trockenem und zugluftfreiem Unterstand haben.

Durch ihre enge Bindung an den Menschen profitieren sie von täglichem Kontakt, abwechslungsreicher Beschäftigung und klaren Beziehungsstrukturen. Ausreichend Bewegung, frei wie geführt, ist wichtig zur Erhaltung von Muskulatur und Beweglichkeit.

Ist ein P.R.E. für Anfänger geeignet?

Das P.R.E. kann für Anfänger geeignet sein, da sie einen ausgeglichenen Charakter haben und sich motiviert in der Arbeit zeigen. Manchmal kann ihr starkes Temperament und ihre Sensibilität jedoch eine Schwierigkeit für unerfahrene Reiter darstellen.

Gibt es rassetypische Erkrankungen bei P.R.E.?

Im Allgemeinen gelten P.R.E.-Pferde als robuste Rasse. Rassetypische Erbkrankheiten sind bisher kaum bekannt. Dennoch zeigen manche Pferde eine Tendenz zu bestimmten gesundheitlichen Problemen.

Hufrehe (Laminitis) ist eine Erkrankung, die aufgrund der genetischen Veranlagung und der leichtfuttrigen Konstitution häufiger auftreten kann. Eine angepasste Fütterung und regelmäßige Bewegung sind entscheidende vorbeugende Maßnahmen.

Auch Erkrankungen des Bewegungsapparates können auftreten – vor allem bei falscher Belastung, intensiver Nutzung oder mangelhafter Ausbildung. Achte auf eine solide Grundausbildung, muskelaufbauendes Training und ausreichende Regeneration.

Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Hufe gelegt werden: P.R.E.s haben häufig steilere, kleinere Hufe. Ein erfahrener Hufschmied sollte dies berücksichtigen, um Fehlstellungen oder orthopädische Probleme frühzeitig zu vermeiden.

Regelmäßige Tierarztbesuche und Gesundheitschecks unterstützen die Früherkennung und tragen zu einem langen, gesunden Leben bei.

Ist ein P.R.E. ein Gewichtsträger?

Das P.R.E. zählt nicht zu den üblichen starken Gewichtsträgern. Ist das Pferd jedoch gut trainiert und in einer guten körperlichen Verfassung, kann das P.R.E. durchaus zu den Gewichtsträgern gezählt werden.

Was solltest du dir merken?

Das P.R.E. ist eine traditionsreiche, edle und vielseitige Pferderasse aus Spanien. Mit ihrem harmonischen Körperbau, ruhigen Wesen und ihrer Lernfreude eignen sich diese Pferde sowohl für den ambitionierten Dressursport als auch für erfahrene Freizeitreiter.

Wichtige Merkmale:

  • Typisches Stockmaß: 152 – 172 cm
  • Gewicht: 400 – 550 kg
  • Lebenserwartung: ca. 25–30 Jahre
  • Farbgebung: alle Farben außer Schecke
  • Disziplinen: Dressur, Working Equitation, Doma Vaquera, Showreiten, Fahren, Freizeit

Artgerechte Haltung, ausgewogene Fütterung und ein fairer Umgang sichern dir in einem P.R.E. einen treuen und leistungsbereiten Begleiter.

P.R.E. im Video

Dein direkter Draht zur Pferdewelt!

Mit unserem Newsletter für Pferdebegeisterte.