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Merens

von Frederieke Wenning
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Merens stehen für Robustheit, Trittsicherheit und Gutmütigkeit. Die unkomplizierten Pferde aus den Pyrenäen überzeugen im Umgang mit einem großartigen Charakter, bringen ihren Reiter/Fahrer mit Sicherheit immer nach Hause (schon Napoleons Truppe hat ihre Rückkehr dem Merens zu verdanken) und dennoch sind sie selten anzutreffen. Der Bestand schwankt enorm und ist in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen, sodass es sich lohnt, sich dieses Tier genauer anzuschauen, den Bestand zu sichern und diese wunderbare Rasse in ihrem Fortbestand zu unterstützen. Alles über das Merens Pferd erfährst Du in diesem Artikel.

Wichtige Daten zum Merens im Überblick

  • Ursprung: Frankreich (Pyrenäen)
  • Hauptzuchtgebiet: Frankreich
  • Verbreitung: überwiegend Europa
  • Stockmaß: 145 bis 155 cm
  • Gewicht: 400 bis 500 kg
  • Erscheinungsbild: stämmiger, mittelgroßer Rappe
  • Farben: Rappen, die Flanken dürfen leicht rötlich sein, weiße Abzeichen sind unerwünscht
  • Haupteinsatzgebiet: Reit- und Fahrpferd, Landwirtschaft

Ist ein Merens ein Warmblut?

Seit dem Jahr 1999 werden Merens-Pferde in Frankreich als Warmblüter geführt. Bis dato waren es die „Poney Ariegeois de Mérens“ (Merens Pony).

Herkunft/ Ursprung der Pferderasse (Zuchtgeschichte)

In Frankreich werden sie als „Le Prince noir“ (der schwarze Prinz) bezeichnet. Diese liebevoll bezeichnete Rasse kann dabei auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits zu Julius Caesars Zeit waren die Krieger auf diesen schwarzen Tieren unterwegs und auch zu Napoleons Zeit waren die Merens-Pferde wichtige Begleiter. Als es zum Rückzug der Armee Napoleons aus Russland kam, kam lediglich die Artillerie mit den Merens-Pferden zurück. Ihren Namen verdankt die Rasse einem Dorf, welches sich in der Nähe von Andorra befindet. Zudem besteht die Vermutung, dass die Pferde aus den Hochgebirgen der Pyrenäen noch älter ist. So gibt es Höhlenzeichnungen aus dem Jahr 3.000, auf welchen die Pferde dem Merens ähnlichsehen und Merkmale dieser Rasse aufzeigen.

Die Tiere wurden im Laufe der Jahre vor allem als Reitpferd, aber auch als Zug- und Packtiere genutzt. Durch ihre Robustheit zählten sie zu den besonders beliebten Pferderassen in Frankreich. Nach dem Zweiten Weltkrieg hingegen war das Merens-Pferd kaum noch zu finden, so reduziert hat sich der Bestand. Durch die Motorisierung, dem Einsatz von Traktoren und weiteren Fahrzeugen, wurden die Pferde kaum noch gebraucht und nur eine handvoll Züchter war vorhanden, um diese tolle Rasse am Leben zu erhalten. Aufgrund der wenigen noch vorhandenen Merens begann man weitere Rassen einzukreuzen. Dazu gehörten vor allem das Percheron und der Bretone, aber auch der Araber, der diese Rasse ein wenig veredeln sollte.

Eines muss man wissen, wenn man sich für ein Merens entscheidet: Die Merens-Pferde sehen sich so ähnlich, dass es in einer Merens-Herde schon ein geschultes Auge benötigt, „sein“ Pferd zu finden. Diese homogene Eigenschaft ist vermutlich der Tatsache geschuldet, dass diese Rasse über viele Jahrtausende allein und in nahezu völliger Isolation zu anderen Pferden zusammen gewesen ist. So ist es auch nicht verwunderlich, dass diese Rasse nur mit Heu und ein wenig Kräutern stark und gesund bleibt – sie waren es schließlich nie anders gewohnt.

Das Zuchtbuch der Merens-Pferde wird erst seit dem Jahr 1947 geführt.

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Wie viel kostet ein Merens Pferd?

Je nach Ausbildungsstand und Abstammung kann man mit einem Preis ab ca. 5000 Euro rechnen. Wer sich ein Pferd aus dem Ausland (Frankreich beispielsweise) kaufen möchte, muss mit weiteren Kosten rechnen (Transport, Ankaufsuntersuchung (meist durch den dort ansässigen Tierarzt) und auch die Gesundheitsbescheinigung für den Import ist ein wichtiges Dokument, ohne welches das Tier nicht einreisen darf)). Wer sich ein Merens-Pferd in Deutschland kaufen möchte, wird auf ehorses.de fündig.

Merens – Aussehen (Exterieur)

Merens haben einen edlen und kurzen, aber ausdrucksvollen Kopf mit einer breiten Stirn. Kurze Ohren und eine konkave oder gerade Nasenpartie sind erwünscht, ein Ramskopf hingehen nicht. Der Hals ist gut angesetzt, harmonisch zum Körper passend und mittellang. Eine schräge, mittellange Schulter mit einer breiten Brust, ein muskulöser Rücken, ein gut ausgeprägter Widerrist sowie eine bemuskelte Kruppe runden das Erscheinungsbild als Reit- und Fahrpferd ab. Die Mähne ist oftmals leicht gelockt.

In der Bewegung überzeugen Merens vor allem durch ihre Trittsicherheit. Dies macht sie zum idealen Begleiter im Gelände. Raumgreifende und energische Tritte, jedoch eher flache Grundgangarten runden das Erscheinungsbild dieser Pferde ab.

Wie alt werden Merens?

Diese Rasse hat eine Lebenserwartung von 25 bis 30 Jahren. Sie gelten als so robust und genügsam, dass viele Tiere auch älter werden.

Beschreibung des Charakters (Interieurs)

Das Zuchtprogramm Merens schreibt vor, dass die Tiere unkompliziert, intelligent, gutmütig, als auch robust und ausdauernd sein sollen. Ihre Robustheit, aber auch ihre Trittsicherheit haben sie ihrer Herkunft – den Hochgebirgen der Pyrenäen – zu verdanken. Die Ausbildung eines Merens gilt grundsätzlich als leicht und der Umgang mit diesen Tieren als angenehm. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass diese Rasse ein wenig länger braucht, um sich an „seinen“ Menschen zu gewöhnen. Wer sich ein Pferd dieser Rasse kaufen möchte, muss ein wenig Geduld mitbringen, bis aus dem neuen Freund ein Freund fürs Leben geworden ist, der einem nicht mehr von der Seite weicht.

Wofür ist ein Merens geeignet?

Besonders bewährt hat sich das Merens als Reit- und Fahrpferd. Trekking, aber auch Westernreiten sind ebenfalls gut möglich. Zudem wird diese Rasse auch heute vereinzelt gern in der Landwirtschaft eingesetzt. Wer sich ein Merens für den Freizeitsport suchen möchte, sollte sich für einen Wallach oder eine Stute entscheiden. Die Hengste sollten zur Weiterführung der Zucht erhalten bleiben. Wer sich noch unsicher ist, sollte sich die Erfahrungsberichte anderer Merens-Besitzer im Internet anschauen – dort schwärmen nahezu alle von ihrem Pferd.

Besondere Merkmale/Einsatzgebiete der Rasse/Erbkrankheiten der Merens

Ein toller Charakter, ein ansprechendes Exterieur und dennoch ist der Merens eine Rasse, die einen besorgniserregenden Bestand aufweist. So gab es beispielsweise in Frankreich 2015 nur 485 Fohlen (im Jahr 2000 waren es noch 710). In Belgien gab es sogar nur sieben Geburten im Jahr 2016. Die Zahl der Stuten, welche zur Zucht eingesetzt werden, ist ebenfalls stark zurückgegangen. Von 1200 Zuchtstuten im Jahr 2000 auf unter 500 im Jahr 2015.

Die Pferde sind die idealen Begleiter im Gelände, sowohl unterm Sattel als auch vor der Kutsche. Ihre Trittsicherheit überzeugt und auch ihr unkompliziertes Wesen macht sie zu besonders angenehmen Partnern in der Freizeit als auch im Sport. Dennoch fühlt sich ein Merens im Gelände wohler als in der Halle, sodass Turniersport zwar möglich ist und aufgrund der Erfahrungen auch von Erfolg gekrönt sein wird, dennoch ist ein Merens nicht unbedingt die richtige Rasse, wenn man ausschließlich im Leistungssport unterwegs sein möchte. Wer jedoch einen Freund fürs Leben sucht, sich in Geduld üben kann, bis das Merens sich an seinen Menschen gewöhnt hat und dabei eine konsequente und dennoch ruhige Art der Ausbildung anstrebt, wird mit dieser Rasse glücklich werden. Auch Reiter bis zu einem Gewicht von um die 100 kg machen mit diesem Pferd nichts verkehrt. Vor allem die großen Merens decken schwere Reiter gut ab.

Besonders zwei Punkte sollte man über das Merens-Pferd wissen: Es hat Ausdauer und ist zielstrebig. Es kommt nicht vom Weg ab, bringt seinen Reiter/Fahrer sicher wieder nach Hause (Napoleons Truppe mit Merens-Pferden hat es als einzige Truppe geschafft) und ist auch im Umgang mit Kindern ein verlässlicher Partner.

In der Landwirtschaft haben sich die Merens-Pferde sowohl früher als auch heute besonders gut bewährt (als Ersatz für den Traktor, zum Ziehen von Baumstämmen und früher zogen sie die Kutsche, wenn es sonntags mit der ganzen Familie zur Kirche ging). Auch als Trekkingpferd hat sich diese Rasse bewährt.

Grundsätzlich gelten die Merens-Pferde als sehr robust und Krankheiten kommen bei guter Haltung, Pflege und Fütterung nur selten vor. Dennoch muss man wissen, dass auch beim Merens die Kohlenhydrat-Stoffwechsel-Krankheit PSSM auftreten kann. Kreuzverschlagähnliche Symptome oder Auffälligkeiten im Gang können ein Anzeichen dafür sein, doch ein DNA-Test kann Gewissheit bringen. Wichtig zu wissen ist aber, dass bei einem PSSM-betroffenem Tier eine spezielle Futter-Diät als auch ausreichend Bewegung dazu beitragen können, dass diese Tiere dem Leistungssport erhalten bleiben.

Bekannte Pferde der Rasse (im Sport, in Film/Fernsehen)

Der Deckhengst „Apache de Noyeras“ machte seine Voltigiergruppe zum französischen Meister und auch im Fahrsport waren Merens-Gespanne immer wieder unter den französischen Meistern zu finden.

Welche Pferderasse stammt aus Frankreich?

Nicht nur das Merens-Pferd stammt aus Frankreich. Auch folgende Pferderassen finden ihren Ursprung in Frankreich: Anglo-Araber, Bretone, Camarguepferd und das Percheron.

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