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Deckhengst Weltmeyer im Portrait

von Michelle Holtmeyer
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Der Hengst Weltmeyer – Top-Vererber und Linienbegründer der hannoverschen Dressurpferdezucht

Mit dem Hannoveraner-Hengst Weltmeyer starb im Jahr 2011 ein Stempelhengst der hannoverschen Dressurpferdezucht, der zu den absoluten Top-Vererbern seiner Zeit gehörte. Rund um den Globus ist der 166 Zentimeter große Fuchs bis heute allen bekannt, die sich mit der Pferdezucht für die Dressur befassen. 1984 im Kehdinger Land geboren und von Hermann Meyer gezüchtet, überzeugte Weltmeyer schon als Fohlen mit seinem beeindruckenden Auftreten. Später brillierte er als Zuchthengst wie kaum ein anderer vor ihm – die exzellenten Zuchtwerte mit einer Zucht-Sicherheit von nahezu 100 Prozent und die Vererbung hervorragender Dressurveranlagungen bei all seinen Nachkommen stehen bis heute für sich. Zeit seines Lebens war der im Niedersächsischen Landgestüt Celle stehende Hengst sowohl für den heimischen Verband als auch das Rheinische Pferdestammbuch zugelassen. Im Alter von 27 Jahren musste der legendäre Linienbegründer aufgrund einer schweren Kolik eingeschläfert werden.

Eckdaten zu Weltmeyer im Überblick

Geboren 1984
Gestorben 2011
Rasse Hannoveraner
Farbe Fuchs
Stockmaß 166 Zentimeter
Züchter Hermann Meyer
Besitzer Niedersächsisches Landgestüt Celle
Decktaxe
Zuchtwert 136 Punkte
Zuchtsicherheit 99 Prozent
Zulassungen Hannoveraner Verband e.V., Rheinisches Pferdestammbuch e.V.

Leben und Erfolge von Weltmeyer

Weltmeyer wurde in Allwörden auf dem Hof von Hermann Meyer am 14. Februar 1984 geboren und stammt aus dem Kehdinger Land, einem der Hochzuchtgebiete des hannoverschen Verbandes. Schon früh war sich sein Züchter sicher, mit dem Sohn von World Cup I und der Hannoveraner-Stute Anka (Tochter von Absatz und Adelsbuch) einen besonderen Hengst gezüchtet zu haben. Trotz zahlreicher Anfragen auf dem deutschen und weltweiten Pferdemarkt schlug Meyer alle Kaufangebote aus. Die Verdener Hengstkörung mit Hengstleistungsprüfung im Jahr 1986 sollte ihm Recht geben. Der damals noch Weltwunder genannte Junghengst ging als unangefochtener Sieger und Landbeschäler vom Platz – leistungsgeprüft, gekört und unübertroffen. Neben dem Körsieg wurde er auch vom damaligen Landstallmeister Dr. Bade für die Landespferdezucht entdeckt. Der nun in Weltmeyer umgetaufte Fuchs gehörte seither dem Niedersächsischen Landgestüt Celle und sorgte weiterhin für Furore. Bei der Leistungsprüfung 1987 war er einer der wenigen Hengste in ganz Deutschland, die in allen Indices mehr als 140 Punkte erreichen konnten. Noch im selben Jahr errang Weltmeyer den Bundeschampionats-Sieg in Vechta, als erster Celler Landbeschäler überhaupt. Weitere Erfolge waren der Freiherr von Stenglin-Preis und die Auszeichnung als bester Hengst im Jahr 1988 sowie der DLG-Sieg im Jahr 1989. Fulminanter Höhepunkt war die Ernennung zum Hannoveraner-Hengst des Jahres 1998.

Zugleich legte Weltmeyer eine fulminante Karriere als Vererber hin und wurde durch seine einzigartigen Zuchtwerte zum Stempelhengst der Dressurpferdezucht im Hannoveraner Zuchtgebiet. Schon früh schnellten die Bedeckungszahlen in die Höhe, wobei neben der Quantität vor allem die Vererbung von vorzüglichen Dressurveranlagungen und die ausgesprochene Rittigkeit entscheidend waren. Seinen Söhnen und Töchtern vererbte Weltmeyer nicht nur eine intelligente Wachheit, sondern auch ein exzellentes Hinterbein und überdurchschnittliche Bewegungen. So erreichte er zu Lebzeiten einen maximalen Zuchtwert von 148 Punkten und brachte zahlreiche Söhne hervor, die ebenso leistungsgeprüft wurden und sich bei der Hengstkörung hervorragend präsentierten.

Weltmeyer präsentierte sich als mittelrahmiger Hengst mit einem Stockmaß von 166 Zentimetern und entsprach hinsichtlich seines Exterieurs allen Anforderungen des in der Hannoveraner-Zucht gewünschten Zuchtziels. Kein Wunder, denn mit World Cup I und Woermann auf der väterlichen Seite sowie Anka und Adelsbuch in der Mutterlinie wies er hervorragende Spitzen-Pferde in seinem Stammbaum auf. Der Fuchs galt als ebenso intelligent und aufmerksam wie mitunter auch stur, dickköpfig und eigenwillig. Sein ausgeprägter Arbeitswille und sein gutes Konzentrationsvermögen wurden von einem starken eigenen Willen und Selbstbewusstsein begleitet. Nicht zuletzt war es aber auch dieser dominante Charakter, mit dem der Hengst in seinen Bann zu ziehen wusste.

Weltmeyers Nachkommen – erfolgreiche Sportpferde in der Dressur

Zu Weltmeyers Nachkommen zählen rund 2.200 registrierte Sportpferde, darunter 175 in der höchsten Klasse und etwa 400 erfolgreiche M-Dressur-Pferde. Die Sport-Lebensgewinnsumme der Stuten und Hengste, die in ihrem Pedigree Weltmeyer aufweisen können, beträgt eine stolze Summe von rund 2,7 Millionen Euro. Zu seinen erfolgreichsten Söhnen zählen beispielsweise die Olympia-Teilnehmer Wie Weltmeyer im Sattel von Emma Hindle, Vincent mit Bernadette Pujals und Weltall (VA) mit Martin Schaudt. Nicht zu vergessen ist das Erfolgspferd Warum Nicht FRH von Isabell Werth, das unzählige Erfolge verbuchen konnte. Siege bei den Deutschen Meisterschaften im Grand Prix Special und in der Grand Prix Kür, der Sieg beim Weltcupfinale 2007 oder Mannschaftsbronze bei den Weltmeisterschaften 2010 in Kentucky/USA sind nur einige Highlights in der Karriere des Weltmeyer-Sohnes. Darüber hinaus ist Weltmeyer der Vater von elf Bundeschampions, unter anderem Wolkenstein II und LB Wolkentanz, und Großvater zahlreicherer weiterer Pferde mit Hengstleistungsprüfung.

Als Top-Vererber brachte er 111 anerkannte und gekörte Söhne und etliche Stuten hervor, die auf den Stutenschauen dominieren. Zu nennen sind beispielsweise die Siegerin der Bundesstutenschau im Jahr 2002 in Neustadt, Weltina, oder Windrose, die im Jahr 1992 den Reservesieg bei der Europaschau im belgischen Brüssel einheimsen konnte. Kaum ein vergleichbarer Hengst war in der Lage, die Stutenbasis derart zu prägen wie Weltmeyer. Vor allem in seinen über 1.600 Töchtern wird das Vermächtnis dieses Ausnahme-Hengstes weiterleben, zumal es sich dabei um 470 Staatsprämienstuten handelt. Bis heute sind die Söhne und Töchter Weltmeyers nicht nur auf dem deutschen, sondern auch auf dem internationalen Pferdemarkt sehr beliebt und zeichnen sich durch eine hervorragende Rittigkeit sowie vielversprechende Dressureigenschaften aus.

Stammbaum von Weltmeyer

Weltmeyer ♂ World Cup I ♂
Hannoveraner
Dunkelfuchs, 1977
Woermann ♂
Hannoveraner
Fuchs, 1971
Woehler 
Hannoveraner
Dunkelfuchs, 1950
Mandat 
Hannoveraner
Fuchs, 1954
Sendernixe 
Hannoveraner
Rappe, 1967
Sender ♂
Hannoveraner
Fuchs, 1955
Lunenixe 
Hannoveraner
Anka ♀
Hannoveraner
Braun, 1976
Absatz 
Hannoveraner
Fuchs, 1960
Abglanz 
Trakehner
Fuchs, 1943
Landmoor 
Hannoveraner
Fuchs, 1947
Adelsbuch 
Hannoveraner
Braun, 1968
Adorno ♂
Hannoveraner
Fuchs, 1959
Dompoesie 
Hannoveraner
Braun, 1962

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