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Fohlenkrankheiten – Infektionen, Koliken & Co.

von Stine Becker
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Ein eigenes Fohlen zu haben ist aufregend. Nicht nur für die Stute, sondern auch für ihre Besitzer. Denn es gibt einiges zu beachten, damit das Fohlen einen guten Start ins Leben hat. Fohlenkrankheiten und die medizinische Versorgung mit Wurmkur und den nötigen Impfungen sind daher unerlässliche Themen für einen Fohlenbesitzer. In diesem Artikel klären wir über alle notwendigen Vorsorge-Maßnamen bei auf, beleuchten die bekanntesten Fohlenkrankheiten und die Maßnahmen zum Schutz sowie zur Behandlung der Fohlen.

Typische Fohlenkrankheiten

Wie alle Jungtiere können auch Fohlen unter typischen Krankheiten leiden, wie Durchfall, Nabelbruch und Infektionen. Wenn es eine Auffälligkeit bei einem Fohlen gibt, sollte der Besitzer schnell handeln und im Ernstfall auch immer einen Tierarzt hinzurufen. Denn die kleinen Tiere haben noch keine großen Abwehrkräfte und Reserven, um eine Krankheit gut zu überstehen. So kann selbst ein Duschfall zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. 

Es ist daher sehr wichtig bereits auf die ersten Anzeichen von Krankheiten zu achten, wie übermäßiges Liegen, fehlende Sauglust (Inappetenz) oder Fieber. Durchfall ist auch ein Alarmsignal. Das kann bei Fohlen, die noch bei der Mutter trinken, aber auch natürliche Ursachen haben wie beispielsweise während der Fohlenrosse der Mutter. In dieser Zeit ist Durchfall beim Fohlen normal und sollte dennoch beobachtet werden. Kommen zusätzliche Symptome wie Fieber oder Antriebslosigkeit des Tieres hinzu, sollte ein Tierarzt geholt werden.

Damit Dein Fohlen den besten Start ins Leben hat und damit du bei Problemen schnell Eingreifen kannst haben wir für dich die wichtigsten Fohlenkrankheiten zusammengefasst.

Auffälligkeiten beim Nabel 

Direkt nach der Geburt des Fohlen sollte ein besonderes Augenmerk auf den Nabel des jungen Pferdes gerichtet werden. Die meisten frühen Erkrankungen bei Fohlen beziehen sich auf den Nabel. Dieser kann sich Entzünden oder es kann zu einem Urachusfistell (Lecknabel) kommen. Hierbei sieht der Nabel zunächst normal aus, doch nach ein paar Tagen beginnt der Nabel zu Nässen und kann sich rot verfärben. Meist reicht hier eine Salbe oder Puder vom Tierarzt, ignoriert werden darf der Lecknabel auf keinen Fall, da eine schwere Entzündung die Folge sein kann. 

Auffallender ist der Nabelbruch, der direkt nach der Geburt zu sehen ist. Das Fohlen hat eine deutliche Schwellung am Nabel. Hierbei ist eine Dünndarmschlinge oder die Bauchhölenstruktur vorgefallen. Diese müssen in die Bauchhöhle zurückgedrückt werden. Das kann meist ohne OP erfolgen, solange der Nabelbruch unter 5 cm ist. Reagiert das Fohlen mit Schmerzen auf die Untersuchung der Schwellung oder hat diese Entzündungserscheinungen, sollte sofort ein Tierarzt gerufen werden.

Infektionen

Die meisten Fohlen kommen ohne große Probleme durch ihre Jugend und wachsen schnell zu selbstständigen und robusten Pferden heran. Doch es kann immer mal sein, das der Start ins Leben für die Tiere holprig wird. Besonders Infektionen in den ersten Wochen und Monaten sind für die Fohlen sehr gefährlich. Diese werden durch Keime verursacht, die dem noch unerfahrenen Immunsystem des Fohlens schaden. 

Symptome für eine Infektion sind Fieber, abnormales Verhalten und Verletzungen, die sich Verfärben und warm anfühlen. Bei dem Verdacht auf eine Infektion sollte unbedingt ein Tierarzt gerufen werden, da hier meist nur Antibiotika hilft.

Kolik

Koliken treten nicht nur bei erwachsenen Pferden auf, sondern auch bei Fohlen. Dabei ist es für den Besitzer wichtig zunächst einmal zu wissen, das der Begriff Kolik für Bauchschmerzen steht. Diese können die verschiedensten Ursachen haben. Bei Fohlen fehlen oft die eindeutigen Symptome für eine Kolik, es ist daher schwer, diese zu erkennen. 

Der Besitzer sollte immer auf eine Apathie des Tieres achten. Steht das Fohlen mit gekrümmten Rücken, trinkt es normal bei der Mutter oder zeigt es eine unphysiologische Liegehaltung? Es sollte zudem auch jeden Tag einmal über den Bauch gestrichen bekommen. Denn Krämpfe und Verspannungen der Bauchmuskulatur sind ebenfalls Symptome für eine Kolik. Durchfall und auch Verstopfung können auch auftreten. Ab dem sechsten Lebensmonat sind dann die Symptome dieselben wie bei den erwachsenen Pferden.

Fohlenkrankheiten: Fohlen liegt im Stall

Koliken treten nicht nur bei erwachsenen Pferden auf, sondern auch bei Fohlen.

Was tun, wenn das Fohlen Durchfall hat?

Während der Fohlenrosse ist Durchfall normal, dieser sollte jedoch nicht komplett flüssig sein und das Fohlen darf keine Begleitsymptome haben. Außerhalb dieser Zeit ist Durchfall oft ein Zeichen für eine Infektion oder ein anderes Problem wie eine Kolik und sollte vom Tierarzt abgeklärt werden.

Die Impfungen für ein Fohlen

Wie die meisten unserer Haustiere gibt, es auch für Fohlen eine Reihe von empfohlenen Impfungen zum Schutz des Tieres. Diese müssen jedoch nicht in einer Tierarztpraxis gegeben werden. Der Tierarzt kommt zu Mutter und Fohlen und impft vor Ort. Dies geschieht meist erst im 6. bis 7. Lebensmonat, wenn bereits die Mutter einen normalen Impfschutz besitzt. Das Fohlen ist in den ersten Monaten durch die Antikörper, die das Tier mit der Muttermilch aufnimmt geschützt. 

Die erste Impfung ist die Tetanus-Impfung, die mit frühestens 6 Monaten gegeben werden sollte und die nach vier bis sechs Wochen aufgefrischt werden muss. Neben der Tetanus-Impfung gibt es noch die Influenzaimpfung, die jedoch nicht überall durchgeführt wird. Diese sollte auch im Zeitraum von 6 bis 7 Monaten nach der Geburt erfolgen. Eine weitere Impfung, die nur bei Forderung vom Tierarzt gegeben wird, jedoch durchaus sinnvoll sein kann, ist die Herpesvirus-Impfung, die vor dem Herpesvirus 1 und 4 schützt. Besonders in großen Gruppen und bei artgerechter Weidehaltung ist diese Impfung sinnvoll. Die Tollwutimpfung ist mittlerweile keine verpflichtende Impfung mehr, dennoch kann sie sinnvoll sein. Diese wird meist erst ab dem ersten Lebensjahr gespritzt und muss regelmäßig aufgefrischt werden.

Wann sollte man das Fohlen das erste Mal impfen?

Die erste Impfung ist die Tetanus-Impfung mit frühestens 6 Monaten. Hat die Mutter keinen Impfschutz gegen Tetanus, kann eine frühere Impfung ratsam sein. Dies muss aber mit dem Tierarzt abgesprochen werden.

Die Entwurmung

Neben einem guten Impfschutz ist auch eine Entwurmung in den ersten Lebensjahren des Fohlens wichtig. Die erste Entwurmung erfolgt nach einer Woche und wird mit der sechsten Lebenswoche aufgefrischt. Danach ist erst mit einem Alter von sechseinhalb Monaten eine weitere Wurmkur notwendig. Mittlerweile gibt es Tierärzte, die auf eine vorsorgliche Entwurmung verzichten und nur bei einem Befall eine Wurmkur verschreiben. In diesen Fällen sollte immer auf den Kot der Tiere geachtet werden und auf weitere Anzeichen, wie einen Wurmbauch oder auch struppiges Fell oder Juckreiz.

Wann entwurmt man ein Fohlen?

Die erste Entwurmung sollte nach einer Woche erfolgen, dann nach sechs Wochen und anschließend nach sechseinhalb Monaten.

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