Inhalte
Lebt ein Pferd in einer artgerechten Haltungsform und auch das Equipment passt einwandfrei, dann sind die ersten Schritte zur Gesunderhaltung des Pferdes getan. Dieser Weg sollte natürlich beibehalten werden. Das beginnt schon bei der täglichen Routine: Eine gesunde Pferdepflege ist von enormer Wichtigkeit und wirkt sich positiv auf sein Wohlbefinden aus. Erfahre, was bei der Pferdepflege besonders wichtig ist.
Wieso ist die Pferdepflege so wichtig?
Freilebende Pferde in der Natur pflegen sich eigenständig durch beispielsweise Wälzen oder gegenseitigem Beknabbern. Pferde, die in Stallhaltung leben, sind hingegen auf den Menschen angewiesen, der die tägliche Pflege übernimmt. Diese dient jedoch nicht nur dem Aussehen des Pferdes. Durch die regelmäßige und korrekte Pflege wird die Gesundheit und das Wohlbefinden der Pferde maßgeblich gesteigert. Denn das Entfernen von Schmutz und Staub aus dem Fell und der Haut verhindert beispielsweise, dass nach dem Reiten Dreckkrusten von Sattel oder Trense entstehen. Das Putzen ist aber nicht ausschließlich eine Reinigung, sondern auch eine wesentliche gesundheitliche Maßnahme.
Eine sorgfältige Pflege verringert das Risiko der Pferde an gesundheitlichen Problemen, wie Strahlfäule, Scheuerstellen oder Mauke, zu leiden. Durch die Bewegungen der Bürsten gleicht der Putzvorgang außerdem einer Massage, die sowohl die Durchblutung der Haut und des Unterhautbindegewebes als auch die Hautatmung fördert und die Muskeln lockert. Demnach ist die Pflege beim Pferd ebenfalls eine geeignete Aufwärmübung vor dem Reiten.
Insbesondere im Frühling und Herbst sollte ein Pferd besonders gründlich geputzt werden, um bei dem Fellwechsel zu unterstützen. Denn durch ergiebiges Striegeln wird auch das Fell an schwer erreichbaren Stellen ausgebürstet. Gleichzeitig stärkt die Routine die Bindung und das Vertrauen zwischen Mensch und Tier. Um bei der Pflege möglichst gründlich und effektiv zu sein, sollte das Putzen immer in einer geeigneten Reihenfolge durchgeführt werden. So wird sichergestellt, dass keine Stellen, wie zum Beispiel unter dem Bauch oder an den Beinen, vergessen werden.
Pflege beim Pferd – Wichtige Hilfsmittel zum Start
Die Utensilien zur Pferdepflege sollten in einer gut ausgestatteten, hygienischen Putzbox verstaut werden. Empfohlen wird außerdem, dass das Putzzeug regelmäßig gesäubert und gelegentlich desinfiziert wird. Wichtig ist, dass jedes Pferd eine eigene Putzbox haben muss. So kann die Gefahr, dass sich Krankheiten über Bürsten und Schwämme auf andere Pferde übertragen, so gering wie möglich gehalten werden.
Grundsätzlich gibt es eine grenzenlose Anzahl an Putzzeug. Zu den wichtigsten gehört jedoch unter anderem der klassiche Striegel. Ein Striegel kann aus Metall, Kunststoff oder Gummi bestehen und wird dazu verwendet, das Fell mittels kreisförmiger Bewegungen aufzurauen und den Schmutz zu lockern. Da hiermit gleichzeitig die Muskeln des Tieres massiert werden, sollten lediglich die muskulösen Körperstellen gestriegelt werden.
Ein weiteres Hilfsmittel ist die feine Kardätsche. Die Bürste reinigt das Fell nach dem Striegeln und streicht es wieder glatt. Damit das Pferd sich nicht erschreckt, wird eine feine Kardätsche nur mit leichtem Druck an weniger muskulösen Körperpartien, wie an den Gelenken, angewendet. Für hartnäckige Verkrustungen, Schmutz, Knoten oder Verfilzungen, werden grobborstige Wurzel-, Fell- und Mähnenbürsten verwendet.
Außerdem sind weiche Schwämme oder unparfümierte, biologisch abbaubare Feuchttücher nützlich, um empfindliche Körperstellen, wie die Augen, Nüstern oder die Geschlechtsteile zu säubern. Um keine Infektionen zu riskieren, sollten jeweils verschiedene Schwämme je Körperstelle verwendet werden. Zur Pflege der Hufe sollte die Putzbox einen Hufkratzer mit Bürste beinhalten. Damit können Schmutz und kleine Steinchen aus den Hufen entfernt werden.
Da das Pferd nicht nur geputzt, sondern auch gewaschen werden muss, empfiehlt es sich, ein metallisches Schweißmesser anzuschaffen, um das Wasser nach dem Abduschen abzustreifen. Schließlich können außerdem Huffett und Pinsel, ein Mähnenkamm und weiche Lappen wichtige Hilfsmittel zur Pferdepflege sein und sollten in der Putzbox nicht fehlen.
Hufpflege – Ein wichtiger Teil der Pferdepflege
Pferdehufe sind besonders anfällig für verschiedenste Krankheiten, wie Strahlfäule, Hufgeschwüre oder Hufrolle. Deshalb ist die tägliche Hufpflege im Rahmen des Pferdepflege ausgesprochen wichtig und sollte nicht vernachlässigt werden. Idealerweise werden die Hufe mindestens vor und nach jedem Ritt ausgekratzt. Haben Pferde Verletzungen oder gelockerte Hufeisen, sind die Füße einfacher zu untersuchen, wenn sie gereinigt sind.
Zur Hufpflege zählen insbesondere das Auskratzen sowie das Einfetten. Zum Auskratzen wird ein Hufkratzer mit Bürste genutzt. Damit kann jegliche Art von Fremdkörpern, wie zum Beispiel Erde, kleine Steine oder Mist, entfernt werden, indem man dem natürlichen V-Muster der seitlichen Strahlfurchen vom Ballen bis zum Hufrand folgt. Wichtig ist darauf zu achten, an dieser Stelle sehr vorsichtig zu arbeiten, da sie sehr empfindlich ist.
Beim Einfetten wird Huffett auf die idealerweise angefeuchteten Hufe aufgetragen, um diese elastischer zu machen. Mit dieser Methode wird die Feuchtigkeit im Huf erhalten. Die Hufe von Pferden ohne Weidegang sind meist besonders trocken, weshalb es nötig ist, sie einzufetten. Bei gesunden Pferden mit Weidegang müssen sie allerdings nicht regelmäßig eingefettet werden, da das Hufhorn von Natur aus luft- und wasserdurchlässig ist und sich der Feuchtigkeitsgehalt mühelos selbst reguliert. Die Außenseiten werden mit einer starken Bürste und Wasser gereinigt.
Doch nicht nur die Hufe, sondern auch die darüberliegenden Fesseln sollten gepflegt werden. Sie sind anfällig für Pilzerkrankungen und Mauke und werden deshalb regelmäßig gereinigt und mit Salben oder Sprays behandelt. Im Idealfall sollte der Hufschmied alle sechs bis acht Wochen die Hufe von Pferden korrigieren und ausschneiden, um Fehlstellungen oder andere gesundheitliche Probleme zu vermeiden.
Fellpflege
Zuallererst ist es wichtig, dass man beim Putzen niemals hinter dem Pferd steht, sondern seitlich daneben. So wird man nicht getroffen, falls das Pferd sich erschreckt und nach hinten austritt. Bei der Fellpflege wird am besten von vorne, am Kopf, nach hinten gearbeitet. Der Kopf ist empfindlich und wird deshalb nur vorsichtig mit einer weichen Bürste geputzt. Im Anschluss können die Augen und Nüstern behutsam mit nassen Schwämmen gesäubert werden, um Sekret- und Schmutzablagerungen zu entfernen. Zur Fellpflege werden mit Wurzelbürste, Striegel und Kardätsche der Schmutz entfernt.
Im Sommer freut sich ein Pferd außerdem über eine kleine Dusche mit dem Wasserschlauch, um sowohl Schweiß aber auch Dreckkrusten abzuwaschen. Anschließend wird das überschüssige Wasser mit dem metallischen Schweißmesser abgezogen. Die übrigen Stellen, wie beispielsweis die Fesselbeuge, sollten gut getrocknet werden, um Probleme wie Mauke zu verhindern. Das angenehme Bad sollte aber nicht zu oft und zu lange gemacht werden, um dem Tier nicht die Talg- und Fettschicht abzuwaschen die der Haut einen natürlichen Schutz gibt. Neben der Augenpartie und den Nüstern, werden weitere empfindliche Bereiche, wie Geschlechtsteile, Hinterteil und die Schweifrübe (der Ansatz des Schweifes), ebenfalls mit verschiedenen Schwämmen abgewischt.
Pferden, die auch in der kalten Jahreszeit trainiert werden, kann das Fell abgeschoren werden, damit es nach dem Schwitzen schneller trocknet und das Tier sich nicht erkältet. Schweiß trocknet außerdem schneller, wenn ein Pferd sich nach der Arbeit in Sand oder Sägespänen wälzt. Wälzen zählt auch zur Fellpflege und kann von Pferden einfach selbstständig übernommen werden.
Mähnen- und Schweifpflege
Die Mähne dient dazu, das Pferd vor Insekten, Regenwasser und vor bissigen Artgenossen zu schützen. Werden Haare aus der Mähne gerissen, löst das große Schmerzen bei Pferden aus. Deshalb sollte bei der Pferdepflege zunächst jede Strähne sorgfältig mit den Händen entwirrt und Stroh, Kletten oder Blätter entfernt werden. Anschließend kann die Mähne vorsichtig ausgebürstet werden.
Das gleiche gilt für den Schweif. Mit ihm schützt sich das Pferd vor Insekten und es wird dafür gesorgt, dass das Hinterteil warm und trocken bleibt. Die Schweifpflege sollte nach den gleichen Schritten wie die Mähnenpflege ablaufen und der Schweif vor dem Ausbürsten in einzelne Strähnen aufgeteilt werden. Beim Waschen von Schweif und Mähne ist darauf zu achten, ein mildes Shampoo zu benutzen, um die Haut nicht zu reizen.
Hier findest du die passenden Bürsten für deinen Liebling:
[atkp_list id=’44531′ limit=’6′ template=’grid_3_columns‘ containercss=’atkp-center‘][/atkp_list]
* Disclaimer: In diesem Beitrag befinden sich so genannte Affiliate Links. Kaufst Du über diese Links ein, bekommen wir von dem jeweiligen Shop einen kleinen Prozentsatz an Provision. Für Dich entstehen selbstverständlich keine Mehrkosten und Du hilfst uns dabei, dass wir weiterhin Content für Dich produzieren. Vielen Dank für Deine Unterstützung!
Beliebte Themenwelten
Pferdewissen
Pferdesport
Gesundheit
Rund ums Pferd
Fütterung und Haltung
Community
Pferdezucht
Reiten & Reitunterricht
Stallgeflüster