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Azteca

von Frederieke Wenning
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Es gibt ihn in vielen verschiedenen Fellfarben und er besticht vor allem durch seinen ruhigen Charakter: Der Azteca (auch Azteke genannt) ist eine noch sehr junge Pferderasse, welche in den 1970er Jahren in Mexiko zu züchten begonnen wurde. Erfahre mehr über das Azteca Pferd in diesem Artikel.

Wichtige Daten im Überblick

  • Ursprung: Mexiko
  • Hauptzuchtgebiet: hauptsächlich Mexiko
  • Verbreitung: Mexiko, in anderen Ländern selten
  • Stockmaß: etwa 140-155 cm
  • Gewicht: ca. 600-800 kg
  • Erscheinungsbild: harmonischer, robuster Körperbau
  • Farben: Schecken sehr selten, sonst alle Farben
  • Hautpteinsatzgebiet: Freizeitreiten, Trickreiten

Herkunft/Urpsrung des Azteca (Zuchtgeschichte)

Die Geschichte der Azteke begann um das Jahr 1970, als in Mexiko der Versuch gestartet wurde, eine mexikanische Nationalrasse zu züchten. Die „Native Mexikans“ waren zu dieser Zeit gerade ausgestorben und man suchte eine nachfolgende Rasse. Die Zucht des Aztaca wurde dann im Jahr 1972 offiziell begonnen und später eingetragen, sowie anerkannt. Um den Azteca zu züchten, kreuzte man spanische Pferde, also PREs, mit Quarter Horses in der ersten Generation. Um der Rasse gerecht zu werden, müssen die Pferde einen Mindestanteil von 3/8 eines iberischen oder Quarter Horse im Blut haben, es dürfen jedoch höchstens 5/8 sein. Auch andere Rassen wie etwa Criollos und Mestizios wurden in der Zucht eingesetzt, sie dürfen allerdings nicht mehr als 1/4 im Blut ausmachen. Generell ist es umstritten, ob aus verschiedenen Rassen eine neue entstehen darf. Der Azteca wurde jedoch als Rasse anerkannt und zeigt sich als durchaus freundliches, dem Menschen zugewandtem Reitpferd.

Wie groß wird ein Azteca?

Der Azteca wird normalerweise etwa 150-160 cm groß, jedoch kann es natürlich auch leichte Abweichungen geben.

Aussehen (Exterieur) vom Azteca Pferd

Durch den mittelgroßen und kompakten Körper ist der Azteca ein sehr harmonisch und ausgeglichen gebautes Pferd. Der Kopf ist sehr gerade geschnitten und wirkt durch die angedeutete Elchnase elegant. Die feinen Ohren und großen, treuen Augen sorgen für einen Anblick von Anmut und stehen für den sanften Charakter des Azteca. Der kräftige und gut ausgerichtete Hals des Pferdes bildet den Übergang zu den Schultern, die gut bemuskelt sind. Der Rücken ist quadratisch geschnitten und besitzt eine mittlere Länge, er geht in eine eher runde Kruppe über. Die Pferderasse neigt dazu, überbaut zu sein.

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Die Beine sind schließlich stabil gebaut, aber trotzdem leicht und fein. Das Stockmaß des Azteca beträgt etwa 150-160 cm und ist somit ausgeglichen, sodass sowohl kleine, als auch große ReiterInnen perfekt mit dem Pferd zusammenpassen. Farblich gibt es den Azteca in großer Vielfalt, sehr häufig werden jedoch Braune und besonders Dunkelbraune gezüchtet. Schecken und Pferde, mit großen Abzeichen oder gemischten Farben sind nicht zur Zucht zugelassen, weshalb diese nicht vorkommen. Das Mähnen- und Schweifhaar ist glatt und eher dicht.

Impressionen der Rasse

Wie alt wird ein Azteca?

Ein Azteca wird etwa 25-30 Jahre alt. Es können sich allerdings Faktoren wie Fütterung, Haltung, Krankheiten und Pflege negativ, aber auch positiv auf das erreichte Alter auswirken.

Beschreibung des Charakters (Interieurs)

Der Azteca ist durch sein sanftes Gemüt, welches jedoch genug Ehrgeiz besitzt, sehr lernwillig und hilft seinem Reiter so bestmöglich im Training. Durch sein selbstbewusstes Auftreten fasziniert er die Menschen, die ihn anschauen. Die Pferde lassen sich durch ihre ruhige und mitarbeitende Art meist gut ausbilden und unkompliziert trainieren.

Azteca – Einsatzgebiete

Dadurch, dass der Azteca neben den Eigenschaften eines Quarter Horses, auch die eines PREs besitzt, bringt er meist mehr Schwung und Ausdruck im Gang mit als reine Quarter Horses. Deswegen ist er teilweise sehr leichtfüßig unterwegs und durch die kompakte Körpergröße ausgesprochen wendig. Durch die kräftige Hinterhand ist das Pferd auch zum Springen geeignet und besitzt hierfür genug Energie. Auch im Gelände und beim Trickreiten zeigt sich der Azteca arbeitswillig und unterstützt den Reiter. Die starken Beine sind perfekt für verschiedene Böden im Gelände geeignet und der ruhige Charakter macht den Azteca zum hervorragenden Partner, der auch Anfänger sicher trägt. Der Azteca ist somit ein echter Allrounder und eignet sich für viele Sparten des Reitsports. Man findet Sie unter anderem in der klassischen Dressur, im Western, als Working Cow Horse oder aber auch beim Polo. Zudem werden Sie aufgrund Ihres ruhigen Gemütes auch als Polizeipferde genutzt. In den eher ländlichen Regionen Mexikos wird die Rasse auch noch bei der Arbeit auf dem Feld eingesetzt.

Azteca von der Seite

Der Azteca ist durch sein sanftes Gemüt, welches jedoch genug Ehrgeiz besitzt, sehr lernwillig und hilft seinem Reiter so bestmöglich im Training.

Wofür ist ein Azteca geeignet?

Der Azteca ist eine sehr vielseitig einsetzbare Rasse, die oft zum Freizeitreiten genutzt wird. Doch auch im Springen, Wanderreiten oder in der Dressur sind die Pferde teilweise zu sehen.

Erbkrankheiten der Pferderasse

Da Quarter Horses, welche im Blut des Azteca vorhanden sind, anfällig für vererbbare Krankheiten sind, können diese auch beim Azteca auftreten. Hier eine Auswahl häufig vorkommender Erbkrankheiten:

  • Androgen-Insensitivitäts-Syndrom (AIS): Bei dieser Krankheit entwickeln männliche Pferde weibliche äußere Genitalien, besitzen jedoch innenliegende Hoden. Sie sind somit nicht fortpflanzungsfähig.
  • Degenerative Suspensory Ligament Desmitis (DSLD): Dies ist eine systemische Erkrankung, die besonders Bänder, Sehnen, Blutgefäße, Organe und die Lederhaut des Auges betrifft. Sie zeigt sich, indem die Pferde chronisch lahm werden, überstreckte Hinterbeine haben und sehr durchtrittige Fesseln besitzen. Je nachdem, wie schwer die Erkrankung auftritt, müssen die Pferde meist aufgrund der starken Schmerzen eingeschläfert werden.
  • Equine Maligne Hyperthermie (EMH): Die Krankheit betrifft die Skelettmuskulatur und führt dazu, dass eine hohe Menge an Calcium in den Muskelzellen freigesetzt wird. Die Folgen sind häufig Krämpfe der Skelettmuskulatur, eine metabolische Azidose (Übersäuerung des Blutes) sowie eine Körpertemperatur von über 40 °C. Stress und Narkosen sorgen oft für eine Verstärkung der Krankheit.
  • Glycogen Branching Enzym Defizienz (GBED): Die Tiere weisen eine geringe Lebenserwartung auf und müssen häufig schon als Fohlen eingeschläfert werden. Es fehlt den Tieren bei der Erkrankung ein Enzym, das zur Synthese und Lagerung von Glykogen in dem Gewebe gebraucht wird.
  • Hämophilie A: Bei der Krankheit herrscht ein Mangel an dem Gerinnungsfaktor VIII. Blutungen nach Verletzungen und Operationen lassen sich somit nur sehr schlecht stillen und es kommt häufig zur Bildung von Hämatomen. Es sind nur männliche Nachkommen betroffen, weibliche Tiere können das Gen jedoch vererben.
Azteca auf der Wiese

Da Quarter Horses, welche im Blut des Azteca vorhanden sind, anfällig für vererbbare Krankheiten sind, können diese auch beim Azteca auftreten.

  • Hereditary Equine Regional Dermal Asthenia (HERDA): Die Krankheit bricht meist erst später aus und die betroffenen Pferde werden meist symptomfrei geboren. Es kommt dann zu Läsionen der Haut wie z.B. Bläschen, Geschwüren und sogar Hautablösungen. Oft werden die betroffenen Tiere eingeschläfert.
  • Hyperkaliämische Periodische Paralyse (HYPP): Dies ist eine Elektrolytstörung, die sich in einem Kaliumüberschuss im Blut zeigt. Verstärkt wird die Krankheit oft durch Stress. Sie führt zu Symptomen wie Übermüdung, schlechter Regeneration nach Anstrengung, manchmal treten Krämpfe auf. Schlimmstenfalls kommt es zum Herzstillstand, zur Atemlähmung oder zum Ersticken durch einen Kehlkopfkrampf (Laryngospasmus).
  • Incontinentia Pigmenti (Hyperpigmentierung): Die betroffenen Pferde zeigen schon kurz nach der Geburt Hautläsionen und Anatomalien an Augen, Hufen und Zähnen. Männliche Pferde sterben schon im Mutterleib, weshalb sich die Symptome nur bei weiblichen Tieren zeigen. Die Stuten können meist ein relativ normales Leben führen, sie sollten jedoch nicht zur Zucht eingesetzt werden, um den Gendefekt einzudämmen.
  • Overo Lethal White Syndrom (OLWS): Die Pferde werden meist komplett weiß geboren und ihr Darm funktioniert nicht und kann keine Nahrung verarbeiten. Dadurch kommt es zu schweren Koliken und die Fohlen werden meist eingeschläfert oder sterben kurz nach der Geburt.
  • Polysaccharid Speicher Myopathie (PSSM): Dies ist eine chronische Erkrankung des Stoffwechsels, die oft stark bemuskelte Tiere trifft. Die Muskelzellen häufen sehr viel Mehrfachzucker an. Häufige Symptome sind Schwitzen, Zittern, Bewegungssteifheit und ausgestreckte Hinterbeine. Folglich bauen die Pferde meist stark ab und die Nieren können Schäden davontragen, da die Abfallprodukte der zerfallenden Muskelzellen diese belasten. Eine angepasste Fütterung kann die Symptome lindern.

Wie schwer wird ein Azteca?

Diese Frage lässt sich nicht pauschalisieren, da natürlich jedes einzelne Pferd unterschiedlich bemuskelt ist. Jedoch kommt ein Azteca auf etwa 600-800 kg.

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